Hertha holt Keeper Schwolow aus Freiburg: „Passt ins Profil“

dpa Berlin. Einen Tag nach dem Stadtrivalen 1. FC Union schlägt auch Hertha BSC auf dem Torwart-Markt zu. Der Berliner Fußball-Bundesligist verpflichtet Alexander Schwolow vom Liga-Kontrahenten SC Freiburg.

Alexander Schwolow in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Alexander Schwolow in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Bisher sorgte Alexander Schwolow beim SC Freiburg für Glücksgefühle, jetzt soll der 28 Jahre alte Torwart den Hauptstadtclub Hertha BSC mit in neue Erfolgssphären führen. „Hertha BSC hat eine große Tradition und ich möchte jemand sein, der mit viel Leidenschaft mithilft, den Verein wieder nach vorne zu entwickeln“, kommentierte der ehemalige Junioren-Nationalspieler seinen Wechsel.

Schwolow hat seit der U17 insgesamt 316 Spiele für die Breisgauer bestritten, 125 davon in der Bundesliga. Der geborene Wiesbadener stand noch bis 2022 in Freiburg unter Vertrag, in Berlin erhält er einen „langfristigen Vertrag“, wie Hertha am Dienstag mitteilte. Die Ablöse soll bei rund acht Millionen Euro liegen. Stadtrivale Union hatte zuvor Torwart Andreas Luthe vom FC Augsburg geholt.

„In Alexander Schwolow haben wir einen Torhüter verpflichten können, der genau in unser Anforderungsprofil passt. Er ist mit seinen 28 Jahren erfahren und hat in den vergangenen Jahren gezeigt, auf welchem Niveau er in der Bundesliga spielen kann“, erklärte Hertha-Manager Michael Preetz. Schwolow soll „den Konkurrenzkampf schüren“ und „stark genug sein“, bei Hertha die Nummer eins zu sein, hatte Trainer Bruno Labbadia das Anforderungsprofil umrissen.

In den vergangenen Wochen war der Freiburger Stammkeeper immer wieder mit Schalke 04 in Verbindung gebracht worden. Nach der nicht immer überzeugenden Saisonleistung von Stammkeeper Rune Jarstein, dem Karriere-Ende von Thomas Kraft und dem Abgang von Dennis Smarsch zum Zweitligisten FC St. Pauli war Hertha auf Torwart-Suche. „Ich möchte ein Teil des Fundamentes sein, auf dem eine positive Zukunft für den Hauptstadtclub gebaut wird“, wird Schwolow auf der Hertha-Homepage zitiert: „Ich bin jemand, der hochmotiviert anpackt, daher gehe ich die neue Aufgabe bei Hertha mit großer Begeisterung an.“

Auch nach der Verpflichtung von Schwolow sucht die Sportliche Leitung weiter nach neuem Personal für die kommende Spielzeit. Bisher werden zwar viele Namen gehandelt bei den Berlinern, die durch die neuen Investoren-Millionen von Lars Windhorst durchaus gute finanzielle Möglichkeiten haben. Aber prominente Profis wie der gebürtige Berliner Kevin-Prince Boateng, dessen mögliche Rückkehr zu Hertha immer wieder mal medial aufgefrischt wird, haben nicht die erste Priorität. „Wir wollen etwas für die kommenden Jahre aufbauen“, betonte Labbadia am Dienstag.

Der Trainer lobte dabei auch die Vorteile des derzeit laufenden Heim-Trainingslagers: „Wir können hier optimal arbeiten, haben gute Möglichkeiten und Top-Bedingungen auf dem Gelände. Corona erschwert die Reisen, da ist uns der Aufwand zu groß“, sagte der Chefcoach und schloss an: „Die Mannschaft arbeitet extrem gut und investiert viel.“

19 Feldspieler und drei Torhüter standen im Olympiapark auf dem Übungsplatz. Lukas Klünter (Rückenblessur) und Pascal Köpke (muskuläre Probleme) pausierten. Arne Maier absolvierte nur eine Laufeinheit. Dagegen konnte Javairo Dilrosun wieder mit dem Team trainieren. „In Wolfsburg haben wir es bereits einmal ähnlich gemacht“, sagte der ehemalige VfL-Trainer Labbadia zum Verzicht auf ein auswärtiges Trainingscamp.

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Erstellt:
4. August 2020, 15:22 Uhr

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