Studie: Frauen im Südwesten in der Topetage selten

dpa/lsw Stuttgart. Die Spitzenpositionen vieler Firmen im Land sind sehr häufig noch reine Männerdomänen. Das wandelt sich nur langsam. Sehr zum Ärgernis der Wirtschaftsministerin.

Eine Frau steht in einem Büro und erklärt eine an die Wand projizierte Grafik. Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa/Archivbild

Eine Frau steht in einem Büro und erklärt eine an die Wand projizierte Grafik. Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa/Archivbild

Frauen sind in den baden-württembergischen Unternehmen einer Studie zufolge weiterhin selten in Führungspositionen vertreten. In der obersten betrieblichen Führungsebene betrug ihr Anteil im Jahr 2018 knapp 26 Prozent, wie aus einer Studie des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung hervorgeht. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte in Stuttgart: „Unternehmen sollten die Potenziale von Frauen in Führungspositionen viel stärker nutzen und den Aufstieg von Frauen gezielt fördern.“ Heutzutage brauche es auf allen Ebenen, besonders in den obersten Führungsebenen, Vielfalt, unterschiedliche Perspektiven und neue Denkrichtungen.

Das Wirtschaftsministerium war Auftraggeber für die Studie, die anlässlich des Weltfrauentags an diesem Sonntag veröffentlicht wurde. Nach einer deutlichen Steigerung zwischen 2004 und 2012 habe sich zwischen 2012 und 2018 beim Frauenanteil auf den obersten Führungspositionen nur wenig getan. Die Zunahme betrug knapp vier Prozent. Gleichzeitig hat sich der Studie zufolge die Anzahl angestellter Frauen um knapp 19 Prozent deutlich stärker erhöht. Dadurch sei der Frauenanteil an allen beschäftigten Menschen von 45,3 auf 46,2 Prozent gestiegen.

Im Dienstleistungssektor sind Frauen mit 34,1 Prozent deutlich häufiger auf oberster Etage vertreten als im industriellen Sektor. Hier betrage der Anteil lediglich 12,9 Prozent. „Mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen erfordert ein strategisches Konzept und den Willen, die notwendigen Veränderungsprozesse anzustoßen“, sagte die CDU-Politikerin Hoffmeister-Kraut.

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Erstellt:
7. März 2020, 08:13 Uhr

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