Stuttgart 21: Schweigemarsch erinnert an Protest-Verletzte

dpa/lsw Stuttgart/Mannheim. Auch zehn Jahre nach dem harten Polizeieinsatz gegen Kritiker ist Stuttgart 21 ein kontroverses Thema. Am Jahrestag der Eskalation erinnern Gegner des Bauprojekts an die Verletzten. Zugleich will ein Kläger beim Verwaltungsgerichtshof das Vorhaben zum Wanken bringen.

Ein Wasserwerfer spritzt im Schlossgarten Stuttgart auf Demonstranten. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild

Ein Wasserwerfer spritzt im Schlossgarten Stuttgart auf Demonstranten. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild

Zehn Jahre nach den blutigen Auseinandersetzungen von Polizei und Gegnern des Bahnhofsprojektes Stuttgart 21 wollen Kritiker des Bauvorhabens an den sogenannten Schwarzen Donnerstag erinnern. Am heutigen Mittwochabend gedenken sie mit einem Schweigemarsch und einer Kundgebung des Protestes.

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 umfasst den Umbau des Hauptbahnhofs und die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Nach letzten Schätzungen soll es 8,2 Milliarden Euro kosten. Der Protest gegen das Projekt hat wie kein anderes Thema die Stadtgeschichte der vergangenen Jahre geprägt. Am „Schwarzen Donnerstag“ war der Konflikt um Stuttgart 21 eskaliert, laut Innenministerium wurde dabei weit mehr als 160 Menschen verletzt.

Ebenfalls am Jahrestag setzt sich der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim mit dem Streit um den Bahnhof auseinander. Ein Mitglied der Gruppe Ingenieure 22 klagt gegen das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) wegen des aus seiner Sicht unzureichenden Brandschutzes im Tiefbahnhof, dem Kernstück des Milliarden-Vorhabens. Dabei macht er als künftiger Nutzer des Tiefbahnhofs sein Grundrecht auf Schutz des Lebens geltend. Das EBA hat beantragt, die Klage abzuweisen.

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Erstellt:
30. September 2020, 02:33 Uhr

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