Stuttgarts zweischnedige Erinnerungen an Dortmund

dpa/lsw Stuttgart. Das furiose 5:1 aus der Vorsaison soll den VfB bei der Rückkehr nach Dortmund beflügeln, aber nicht blenden. Die Vorzeichen haben sich bei beiden Clubs verändert. Das Comeback von Silas verzögert sich noch.

Stuttgarts Konstantinos Mavropanos in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgarts Konstantinos Mavropanos in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa

Zumindest ein Stück weit wird Pellegrino Matarazzo die Erinnerungen an das furiose 5:1 des VfB Stuttgart bei Borussia Dortmund vom vergangenen Dezember in die finale Vorbereitung auf das Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit einbauen. „Es gibt den einen oder anderen Satz zu diesem Thema, der einfließen wird“, sagte der Trainer des schwäbischen Fußball-Bundesligisten einen Tag vor dem neuerlichen Auftritt in Dortmund. Man könne die Partie am Samstag mit der vor gut elf Monaten nicht vergleichen, stellte er aber auch klar.

Denn die Voraussetzungen sind andere als damals. Als Tabellenachter war der VfB seinerzeit in den Signal Iduna Park gereist. Bei den Dortmundern, die nur eines ihrer vier vorangegangenen Spiele gewonnen hatten, war die Stimmung schwer angeschlagen und für ihren damaligen Coach Lucien Favre nach dem Debakel gegen die Schwaben Schluss. „Es sind unterschiedliche Situationen und unterschiedliche Trainer“, sagte Matarazzo deshalb mit Blick auf die nun anstehende Neuauflage. „Die Mannschaften befinden sich in unterschiedlichen Verfassungen“, betonte er. „Ein zweischneidiges Schwert“ sei das Ganze daher. „Das 5:1 darf keine Erwartungen wecken, es darf uns aber Mut geben.“

Der BVB hat seine vergangenen zehn Bundesliga-Heimspiele allesamt gewonnen, der VfB von seinen zurückliegenden elf Pflichtpartien nur eine. Die Dortmunder wollen als Zweiter an Spitzenreiter FC Bayern dranbleiben, die Stuttgarter nicht noch weiter in die Abstiegszone reinrutschen. Flügelspieler Silas Katompa Mvumpa, der damals mit zwei Toren und einer Vorlage besonders überzeugte, ist nach auskuriertem Kreuzbandriss inzwischen zwar wieder ins Teamtraining der Schwaben eingestiegen. Spielen kann der Kongolese aber frühestens gegen Mainz (26. November) wieder. Auch Chris Führich (Sprunggelenkverletzung) ist gegen die Borussia noch keine Option für die lädierte Offensive.

„Wir glauben an unsere Stärken und daran, dass wir dort ein gutes Spiel machen können“, versicherte Matarazzo dennoch. Immerhin steht Verteidiger Konstantinos Mavropanos nach einem Muskelfaserriss im Beckenbereich wieder zur Verfügung. Auch bei Stürmer Omar Marmoush (Syndesmoseprobleme) besteht Hoffnung auf einen Einsatz - diese gibt es auch bei Abwehrspieler Marc Oliver Kempf (Muskelverhärtung).

Neben den potenziellen Rückkehrern freut sich Matarazzo aber auch auf die Kulisse in Deutschlands größtem Stadion „extrem“. „In Dortmund zu spielen, ist immer ein besonderer Moment“, sagte der 43-Jährige. Als Co-Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim hat er den auch schon mit Zuschauern erlebt. Vergangene Saison waren coronabedingt keine Fans dabei, diesmal werden sie den BVB mit dem früheren Stuttgarter Torhüter Gregor Kobel zwischen den Pfosten wieder nach vorne treiben.

Um etwas Zählbares mitzunehmen, müssten seine Spieler „das, was wir können, konstant über 90 Minuten abrufen“, sagte Matarazzo. Bei den bitteren Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Augsburg (1:4) und Bielefeld (0:1) gelang das zuletzt nicht. Auch deshalb sind die Vorzeichen diesmal andere als bei der letzten Reise nach Dortmund.

© dpa-infocom, dpa:211119-99-61270/3

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Erstellt:
19. November 2021, 11:50 Uhr

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