Telefon-Hotline gegen Datenmissbrauch

Justizministerin will zentrale Anlaufstelle für Bürger einrichten

Berlin /DPA - Berlin Nach dem Diebstahl persönlicher Daten sollen sich Verbraucher nach dem Willen von Justizministerin Katarina Barley (SPD) künftig an eine „zentrale Anlaufstelle“ auf Behördenseite wenden können. „Die Bürger müssen wissen: Da können wir uns hinwenden, und da wird uns geholfen“, sagte Barley am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Barley schlug die Einrichtung einer Telefon-Hotline vor, die etwa beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eingerichtet werden könnte. „Was wir wollen, ist eine zentrale Anlaufstelle, die auch mehr Kompetenzen hat“, sagte Barley. Dies sei auch wichtig, damit die Behörden solche Fälle verfolgen könnten, da es ja oft viele Betroffene gebe.

Nach dem Diebstahl zahlreicher Daten durch einen 20-Jährigen wird über Konsequenzen aus dem Fall diskutiert. Barley rief die Anbieter von Internetdiensten wie E-Mail-Providern und sozialen Netzwerken dazu auf, die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung standardmäßig anzubieten.

Jeder zweite Internetnutzer ist 2018 ein Opfer von Cyberkriminalität geworden. Dies ergab eine vom Branchenverband Bitkom in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage unter mehr als 1000 Internetnutzern in Deutschland. Am häufigsten klagen Online-Nutzer über die illegale Verwendung ihrer persönlichen Daten oder die Weitergabe ihrer Daten an Dritte: Fast jeder Vierte (23 Prozent) war davon betroffen. Zwölf Prozent der Nutzer wurden beim privaten Einkauf oder bei Verkaufsgeschäften betrogen. Nur zwei Prozent berichteten von Datenklau und Identitätsdiebstahl. Jeder Zehnte gibt in der Befragung an, dass er im Internet verbal massiv angegriffen oder beleidigt wurde. Über sexuelle Belästigung im digitalen Raum klagen acht Prozent der Befragten.

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Erstellt:
10. Januar 2019, 03:14 Uhr

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