Thyssenkrupp schreibt im zweiten Quartal rote Zahlen

dpa Essen. Wie geht es weiter bei Thyssenkrupp? Der Industriekonzern hat die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Die fallen nicht gut aus.

Wasserdampfwolken umgeben zwei Hochöfen bei Thyssenkrupp in Duisburg. Foto: Roland Weihrauch

Wasserdampfwolken umgeben zwei Hochöfen bei Thyssenkrupp in Duisburg. Foto: Roland Weihrauch

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp bekommt die konjunkturelle Abkühlung zu spüren und hat ein schwaches zweites Geschäftsquartal verzeichnet.

Eine nachlassende Nachfrage im Komponentengeschäft und in der Stahlsparte sowie steigende Verluste im Anlagenbau ließen das operative Ergebnis in den Monaten Januar bis März sinken, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust - auch wegen höherer Rückstellungen für eine erwartete Kartellstrafe im Stahlbereich.

Der Nettoverlust belief sich auf 99 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr. Negativ wirkten sich dabei auch die Erhöhung der Rückstellungen auf eine erwartete Kartellstrafe im Stahlgeschäft auf etwas mehr als 100 Millionen Euro aus. Der Umsatz nahm leicht um 2 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um 1 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro.

Die Stahlsparte wird dabei für das zweite Quartal weiterhin als „nicht fortgeführtes Geschäft“ bilanziert - trotz des geplatzten Zusammenschlusses mit dem europäischen Geschäft von Tata Steel. Der Bereich soll zum dritten Quartal wieder eingegliedert werden. Dann würden auch die derzeit ausgesetzten planmäßigen Abschreibungen auf die Sparte wieder auf Konzernebene wirksam, erläuterte Thyssenkrupp. Diese würden sowohl das Ergebnis im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres als auch den Vorjahreszeitraum nachträglich belasten.

Thyssenkrupp hatte am Freitag sowohl die geplante Stahlfusion mit Tata Steel als auch die vorgesehene Aufteilung des Konzerns abgesagt. Das Dax-Unternehmen hatte keine Chance mehr gesehen, von der EU-Kommission die nötige Genehmigung für die Stahlfusion zu erhalten.

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Erstellt:
14. Mai 2019, 07:35 Uhr

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