UN: Lateinamerika droht schwere Rezession

dpa Santiago de Chile. Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie rechnet die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) für das laufende Jahr mit der schwersten Rezession der jüngeren Geschichte.

Ein Markthändler schaut im ecuadorianischen Quito durch eine Absperrung. Foto: Juan Diego Montenegro/dpa

Ein Markthändler schaut im ecuadorianischen Quito durch eine Absperrung. Foto: Juan Diego Montenegro/dpa

Die Wirtschaftskraft in der Region werde 2020 voraussichtlich um 5,3 Prozent sinken, teilte die Kommission am Dienstag mit. „Wir rechnen mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit und einer Verschärfung von Armut und Ungleichheit“, sagte Kommissionschefin Alicia Bárcena bei der Vorstellung der neuen Prognose.

Bereits zwischen 2014 und 2019 war die Wirtschaft in der Region mit durchschnittlich 0,4 Prozent jährlich nur schwach gewachsen. Vergleichbare Einbrüche wie voraussichtlich im laufenden Jahr gab es zuletzt im Krisenjahr 1930 (minus 5 Prozent) sowie 1914 (minus 4,9 Prozent).

Cepal rechnet mit einem Einbruch der Exporte um 15 Prozent. Die rohstoffexportierenden Länder vor allem in Südamerika dürften unter der sinkenden Nachfrage aus China leiden, Mittelamerika und die Karibik unter dem Rückgang des Tourismus.

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Erstellt:
21. April 2020, 20:53 Uhr

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