Was ist passiert?

Valneva-Aktie fällt um knapp 25 %

Die Valneva-Aktie fällt deutlich. Was steckt hinter der plötzlichen Kursbewegung?

Warum fällt die Aktie von Valneva?

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Warum fällt die Aktie von Valneva?

Von Lukas Böhl

Die Aktien des französischen Impfstoffherstellers Valneva SE sind am Montag um rund 25 Prozent eingebrochen. Grund ist die Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA, die Lizenz für Valnevas Chikungunya-Impfstoff Ixchiq mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Damit muss das Unternehmen den Vertrieb in den Vereinigten Staaten stoppen.

Was ist passiert?

  • 6. August 2025: Die FDA genehmigte noch eine Änderung der Sicherheitskennzeichnung von Ixchiq, basierend auf den bis 16. Juli vorliegenden Daten. Damit war ein vorheriger Anwendungshinweis für ältere Menschen aufgehoben worden.
  • 17. Juli bis 15. August 2025: In diesem Zeitraum gingen jedoch vier neue Meldungen schwerer Nebenwirkungen ein, darunter der Fall eines 55-jährigen Mannes mit möglichen Symptomen von Enzephalopathie oder Meningitis.
  • 22. August 2025: Angesichts dieser neuen Erkenntnisse entschied die FDA, die Lizenz auszusetzen. Die Behörde sprach von „hinreichenden Gründen zu der Annahme, dass das Vakzin nicht für alle vorgesehenen Anwendungsfälle sicher ist“.

Insgesamt liegen der FDA 32 Berichte über schwerwiegende Zwischenfälle vor, darunter 21 Krankenhauseinweisungen und drei Todesfälle. Einige Fälle waren laut der Behörde eindeutig auf den Impfvirus-Stamm zurückzuführen.

Reaktion von Valneva

Valneva erklärte in einer Pressemitteilung, die gemeldeten Ereignisse stünden überwiegend im Zusammenhang mit älteren Patienten und bekannten Risikogruppen. Man wolle die Vorfälle im Detail untersuchen und prüfe rechtliche Schritte gegen den Lizenzstopp. Im ersten Halbjahr 2025 brachte Ixchiq 7,5 Millionen Euro Umsatz ein, rund acht Prozent der gesamten Produktverkäufe.

Chikungunya als Gesundheitsrisiko

Das Chikungunya-Virus wird von Stechmücken wie der Tigermücke übertragen. Die Krankheit verursacht Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen und kann langwierige Beschwerden nach sich ziehen. Angesichts des Klimawandels breiten sich die übertragenden Mückenarten weiter aus, weshalb die WHO Chikungunya als zunehmende Gesundheitsbedrohung einstuft.

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Erstellt:
25. August 2025, 11:38 Uhr

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