Verband: Keine Schwächung des Artenschutzes für Windkraft
dpa/lsw Stuttgart. Eine Reform des Artenschutzes zum Ausbau der Windkraft stößt beim Naturschutzbund (Nabu) auf Ablehnung. Es brauche keine Schwächung des Artenschutzes, sondern eine bessere Planung, betonte der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle am Dienstag in Stuttgart.

Windkraftanlagen im Schwarzwald. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild/Archiv
„Wir brauchen Vorranggebiete für die Windenergie, in denen schneller gebaut werden kann, und gleichzeitig Tabuzonen, in denen bedrohte Vogel- und Fledermausarten Vorrang haben und gezielt gefördert werden“, erläuterte Enssle. Nur so könne es gelingen, den Zielkonflikt zwischen Windkraft und Artenschutz aufzulösen.
Der baden-württembergische Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU), fordert eine Reform des Artenschutzes, um den Ausbau der Windkraft zu forcieren. „Wenn schon der Verdacht des Brütens eines Schwarzstorchs ausreicht, um Windräder zu verhindern, ist das nicht zeitgemäß“, sagte Hauk der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag). Er halte die Artenschutz-Auflagen in dieser Hinsicht für zu restriktiv.
Enssle meinte dagegen, der Grund für die Flaute beim Windenergieausbau in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg sei neben dem Fehlen von klaren Vorrang- und Ausschlussgebieten für die Windenergie vor allem die verfehlte Energiepolitik von CDU und SPD auf Bundesebene.
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