Vier Projekte im Rems-Murr-Kreis erhalten Geld
Rund 650000 Euro des Europäischen Sozialfonds helfen Projekten zur Arbeitsmarktinklusion.

© Arlington Research auf Unsplash
Projekte, die zur Arbeitsmarktinklusion beitragen, werden gefördert. Symbolfoto: Arlington Research/Unsplash
Rems-Murr. Der Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis des Europäischen Sozialfonds (ESF) hat auf Grundlage der im Frühjahr festgelegten Arbeitsmarktstrategie sowie einer öffentlichen Ausschreibung und internen Rankingsitzung darüber entschieden, welche Projektanträge eine regionale ESF-Plus-Förderung erhalten sollen. In den Programmjahren 2026 und 2027 der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 fließen insgesamt 638494 Euro an Fördermitteln in Beschäftigungsprojekte für Menschen im Rems-Murr-Kreis. Damit können alle vier der eingereichten Projekte im Landkreis durch EU-Mittel gefördert werden. Die L-Bank beschäftigt sich aktuell mit der abschließenden Bewilligung der Anträge.
Alle vom ESF-Arbeitskreis bewilligten Projekte richten sich nach einer gemeinsamen Förderpriorität: nachhaltige Beschäftigung, Fachkräftesicherung, soziale Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe sowie die Bekämpfung von Armut. Im Fokus der Unterstützung steht dabei vor allem ein konkretes Ziel: die Förderung aktiver Inklusion mit besonderem Augenmerk auf Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung, aktive Teilhabe und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere für benachteiligte Gruppen. Somit kommen die Projekte letztlich Langzeitarbeitslosen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, aber auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute, die vom Schulabbruch bedroht sind oder deren Ausbildungsfähigkeit zu verbessern ist.
Das Projekt „AVdual-Begleitung“ des Landratsamts Rems-Murr-Kreis richtet sich an Jugendliche, die überwiegend der Berufsschulpflicht unterliegen und eine fehlende Ausbildungsreife aufweisen. Den Jugendlichen werden individuelle sozialpädagogische Begleitung sowie Trainingsmaßnahmen besonders im Bereich der Berufsorientierung angeboten. Ziel ist es, ihnen zu einer Ausbildung zu verhelfen und einen Schulabschluss zu erlangen beziehungsweise diesen zu verbessern. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf Bildungsverläufe gelegt, die von der „Coronalücke“ geprägt sind, wie auch auf Jugendliche mit einem Hintergrund der Flucht, des Asyls und der Zuwanderung.
Intensive sozialpädagogische Begleitung für junge Menschen
Das Projekt „KIM für Familien“ der Caritas Ludwigsburg/Waiblingen/Enz, getragen vom Caritasverband der Diözese Rottenburg/ Stuttgart, ist für arbeitsmarktferne und armutsgefährdete Familien mit und ohne Flucht- oder Migrationshintergrund aus dem Rems-Murr-Kreis. Der Träger setzt hier auf einen familienzentrierten Ansatz und eine bedarfsorientierte Hilfeplanung, um langfristig eine existenzgefährdende Situation der Familie zu verhindern und sie durch die Sensibilisierung in Bezug auf eine gute schulische oder berufliche Bildung in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren.
Das Projekt „get started 2!“ wird vom Kreisjugendring Rems-Murr in Kooperation mit der Caritas Ludwigsburg/Waiblingen/ Enz durchgeführt. Es leistet intensive sozialpädagogische Begleitung für Schülerinnen und Schüler sowie für junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Behinderung, die nicht mehr hinreichend durch die vorhandenen schulischen Regelunterstützungssysteme erreicht werden können. Durch verschiedene bedarfsgerechte Betreuungs- und Unterstützungsleistungen will das Projekt zu einer nachhaltigen Schul-, Bildungs- und Ausbildungsintegration beitragen. Dieses Projekt kann aufgrund des Rankings nur mit einer geringeren Fördersumme als beantragt gefördert werden.
Mit dem Projekt „Sprungbrett 2026/2027 – Vermittlung in Teilzeitausbildung für Leistungsbeziehende im SGB II im Rems-Murr-Kreis“ möchte die TTG Team-Training (Allein-)Erziehende und Pflegende, für die der Einstieg in die Erwerbsarbeit aufgrund ihrer Lebenslage erschwert ist, nachhaltig durch Teilzeitausbildungsarrangements in den Arbeitsmarkt vermitteln. Der Träger greift hierbei auf ein Netzwerk mit kooperierenden Firmen im Kreis zurück, die bedarfsorientierte Qualifizierung und Praktika anbieten. pm