Vorstandschef von Gamestop tritt zurück

dpa Grapevine. Der Händler Gamestop steckt in der Krise. Nun hat Vorstandschef George Sherman seinen Rücktritt angekündigt. Auch das Geschäftsmodell des US-Unternehmens soll überarbeitet werden.

Der US-Videospielhändler Gamestop sorgte Anfang 2021 durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Aufsehen. Foto: John Minchillo/AP/dpa

Der US-Videospielhändler Gamestop sorgte Anfang 2021 durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Aufsehen. Foto: John Minchillo/AP/dpa

Der durch spektakuläre Aktienturbulenzen bekannte US-Videospielhändler Gamestop muss sich einen neuen Vorstandschef suchen. Amtsinhaber George Sherman werde spätestens Ende Juli zurücktreten, teilte das texanische Unternehmen mit.

Bei Anlegern kam die Ankündigung gut an, die Aktien legten vorbörslich um rund 10 Prozent zu. Sherman hat den Spitzenposten seit April 2019 inne. Seine Amtszeit war bislang aber nicht von großen Erfolgen geprägt und er steht schon länger in der Kritik.

Die Suche nach einem neuen Vorstandschef läuft bereits. Gamestop hatte zuletzt in einem Strategie-Update angekündigt, sich vom Geschäftsmodell einer klassischen Einzelhandelskette für Computerspielbedarf verabschieden zu wollen. Stattdessen soll die Firma ein Tech-Unternehmen für Online-Gamer werden. Passend dazu hatte Gamestop im März mit Jenna Owens bereits eine Tech-Veteranin als neue Vorständin für das Tagesgeschäft verpflichtet, die bereits für die Internetriesen Google und Amazon tätig war.

Gamestop hatte Anfang des Jahres durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen steckt eigentlich in der Krise, doch angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern hatten die Aktien eine atemberaubende Rally hingelegt. Das wiederum brockte Hedgefonds, die auf einen Kursverfall wetteten, enorme Verluste ein. Im Januar hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht. Zuletzt kostete sie 155 Dollar, was aber immer noch ein Kursplus von 721 Prozent seit Jahresbeginn darstellt.

© dpa-infocom, dpa:210419-99-265234/3

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Erstellt:
19. April 2021, 15:22 Uhr

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