Trotz Liebeserklärung an Christian Streich: TSG verliert 0:1

dpa Freiburg. Dank Nationalspieler Luca Waldschmidt beendet der SC Freiburg seine Mini-Krise in der Bundesliga. Der Sieg gegen Hoffenheim ist hart erkämpft. Die TSG ärgert sich danach über ihre Chancenverwertung, ihr Trainer überrascht aber mit warmen Worten für seinen Kollegen.

Luca Waldschmidt von Freiburg läuft mit dem Ball. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archiv

Luca Waldschmidt von Freiburg läuft mit dem Ball. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archiv

Die Liebeserklärung seines Trainerkollegen Alfred Schreuder brachte selbst den meistens sehr ernst schauenden Christian Streich für einen kurzen Moment zum Schmunzeln. Nach der 0:1 (0:1)-Niederlage beim SC Freiburg schaute Hoffenheims Coach kurz zum neben ihm sitzenden Streich herüber, dann beendete er sein Statement zum Spiel mit außergewöhnlichen Worten: „Ich muss meinen Kollegen beglückwünschen, weil ich liebe ihn einfach.“ Streich bedankte sich prompt beim Niederländer: „Dankeschön, Alfred“, antwortete der 54-Jährige lächelnd. „Mir geht's auch so.“

Zuvor hatte Freiburg dank Nationalspieler Luca Waldschmidt seine Mini-Krise in der Fußball-Bundesliga beendet. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sorgte der Angreifer am Samstag per Foulelfmeter (40. Minute) für den Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Nach zuvor zwei Niederlagen und 0:6 Toren stellte Streichs Mannschaft den Anschluss an die Europa-League-Plätze wieder her. Dennoch bleibt die siebtplatzierte TSG in der Tabelle einen Punkt und einen Platz vor den Freiburgern.

„Wir sind gut, aber nicht gut genug“, sagte Schreuder. „Wenn man gewinnen will, muss man mehr machen als der Gegner.“ Aber der Blick rüber zu Streich brachte den Niederländer dann noch zum Lächeln. „Wir haben viele Sachen sehr gut gemacht, aber es geht um Effizienz.“

Der einzige Treffer im Spiel gelang Waldschmidt, der erstmals seit 105 Tagen bei Freiburg wieder von Beginn an ran durfte. Trotzdem startete der SC nach den zuletzt schwachen Leistungen mut- und ideenlos. Zudem musste Streich bereits nach 28 Minuten das erste Mal wechseln, weil sich Nationalspieler Robin Koch am Kopf verletzt hatte. In einem Zweikampf mit Hoffenheims Diadie Samassekou war der 23-Jährige gegen eine Werbebande geprallt und hatte sich dabei eine blutige Wunde zugezogen.

Die spürbare Verunsicherung der Gastgeber nutzten die Hoffenheimer beinahe aus. Im Anschluss an einen schlimmen Fehler von Amir Abrashi war Winter-Neuzugang Munas Dabbur frei vor SC-Torhüter Alexander Schwolow - aber der israelische Nationalspieler scheiterte mit dem Versuch eines Lupfers am stark reagierenden Schwolow. Streich tobte an der Seitenlinie angesichts der Fehler seines Teams, aber kurz nach der Hoffenheimer Großchance war der Sport-Club dann im Glück.

Nach einem Foul von Stefan Posch an Christian Güntner gab es Elfmeter für die Gastgeber: Waldschmidt trat an und verwandelte sicher zu seinem fünften Saisontor. Fünf Tage nach seinem 60. Geburtstag sah im Anschluss auch Bundestrainer Löw unter den 24 000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion, wie sich das Spiel zum Besseren veränderte. Die nun deutlich selbstbewussteren Freiburger übernahmen zunächst die Kontrolle und hätten durch Abrashi (48.), Manuel Gulde (55.) oder Waldschmidt (64.) ihre Führung ausbauen können - doch alle kamen nicht am jeweils stark reagierenden Pentke vorbei.

Dann kam wie aus dem Nichts die TSG wieder zu einer Riesenchance, Christoph Baumgartner (69.) schoss aber an den Innenpfosten, und sein Nachschuss wurde von Dominique Heintz per Grätsche geblockt. Auch dem eingewechselten Ihlas Bebou (88.) gelang der Ausgleich nicht, weil der ebenfalls starke Schwolow zur Stelle war.

Freiburgs Trainer Christian Streich gibt Anweisungen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Freiburgs Trainer Christian Streich gibt Anweisungen. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

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Erstellt:
8. Februar 2020, 14:55 Uhr

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