Warsch beim Romschtriala?

Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte

Mit dem Begriff „Loddrfalla‘ („Auf gut Schwäbisch“ vom 7. Februar) hat sich Albrecht Hartmann aus Schwäbisch Gmünd beschäftigt: „Frau Hofmann schreibt, dass man einen Schrank oder ein Bett, bei dem nicht mehr alle Schrauben fest sind, als ‚Loddrfalla‘ bezeichnen kann. Mir fiel hierzu das ‚Lotterbett‘ ein, das in früheren Zeiten in vielen Stuben stand. Dies war ein sehr schlichtes, sofaartiges Ruhebett, meist neben oder hinter dem Ofen aufgestellt, auf das man sich tagsüber zum Ausruhen hinlegen konnte. Zum Ausdruck ‚Lotterbett‘ ist es gekommen, weil man in unserer früheren Sprache einen faulen Menschen als ‚Lotter‘ bezeichnete. Abschließend noch ein Zitat aus dem Jahr 1618, das ich bei Grimm auffinden konnte: ‚einsmahls ein baur gesoffen hett, und entschlief auf dem lotterbett, niemandt zu bett ihn bringen kund.‘“

Original Schwäbisch ist auch der Beitrag von Eberhard Klotz, der den Ausdruck „welk“ aufgreift: „Als wir – Musiker des MV Beuren – in Hamburg waren und durch die Straßen schlenderten, sagte einer von uns: ,Jetzt gang mr au amol oimatz nei ond drengad ebbas, i hau fai schau ganz wälge Aurlabba.“

„Geschdern isch mir ebbas eigfalla, was heut nemme zu höra isch“, schreibt Hans Jürgen Gräser aus Schöckingen. „Als Kend han i des öfters ghört, dass ebbr gsagt hot: ,Wo bisch denn heut wieder romgschtrialt?‘ Odr: ,Warsch beim Romschtriala?‘ Heut dät mr saga: ,Wo hosch heut romgammlt?‘ Odr: ,Wo hosch de denn romdruggt?‘“

Vergangene Woche ginge es hier auch um ein besonderes schwäbisches Maß: den „Schuggr“. Bernd Adis aus Bondorf weist auf eine andere schwäbische Mengenangabe hin: „Mr könnt au saga: An deam Grombierasalat fehlt no a Gosch voll Fleischbriah!“

„Wenn bei uns jemand traurich isch, noa hängd’r d’Lälla ra – das geht bei Kindern oft ganz langsam“, weiß Hanns-Otto Oechsle, der in der „Marbacher Zeitung“ eine schwäbische Kolumne betreut und Autor von 19 Büchern ist (www.oechsle-art-buch.de). „Zerschd wern d’Äugla zammaklemmd, no vorziegd sich dor Mund, wird viereckich, ond zledschd zieged sich diea Mundwinkel nach onda. No wird gotzalmächdich blärrd.“ Der Spruch des Wochenendes kommt von Aline Groß aus Stuttgart-Weilimdorf: „Jetzt ben i selber au alt ond manchmol recht ogschickt, ond wenn de Jonge drüber lacha dean, fallt mir emmer mae Muader ei, was dui en solche Situationa gsagt hot, ond i sieh heut no, wia se ihr Fengerle nuffgstreckt hot: ,Waartet no, ihr wern no an me denka ond reacht wüascht da Rotz rahenka“ – ond des sag i manchmol zo de Jonge au, wenn’s grad naepasst.“ (jan)

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Erstellt:
9. Februar 2019, 03:04 Uhr

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