Herbst-Phänomen

Warum gibt es im Oktober so viele Marienkäfer?

Im Herbst tauchen sie plötzlich überall auf: kleine rote Käfer mit schwarzen Punkten, die sich an Wänden, Fenstern und sogar in Wohnungen sammeln. Warum gerade der Oktober für dieses Phänomen typisch ist.

Im Oktober häufen sich Marienkäfer auf Fensterbänken, Wänden und sogar in Wohnungen. Welche Gründe dahinterstecken, warum sie jetzt in Gruppen auftreten und was das für Mensch und Natur bedeutet.

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Im Oktober häufen sich Marienkäfer auf Fensterbänken, Wänden und sogar in Wohnungen. Welche Gründe dahinterstecken, warum sie jetzt in Gruppen auftreten und was das für Mensch und Natur bedeutet.

Von Matthias Kemter

Marienkäfer gelten als Glücksbringer und natürliche Schädlingsbekämpfer. Doch im Oktober fällt vielen Menschen auf, dass die kleinen Käfer plötzlich in Massen auftreten. Sie sammeln sich auf Fensterbänken, an Hauswänden oder sogar in Wohnungen. Aber warum ist das so?

Marienkäfer suchen ein Winterquartier

Wenn es im Herbst kühler wird, beginnen Marienkäfer mit der Suche nach einem geeigneten Ort zum Überwintern. Im Oktober sinken die Temperaturen spürbar, und die Tiere brauchen Schutz vor Kälte und Frost. Deshalb sammeln sie sich in großer Zahl an sonnigen Hauswänden, Rollladenkästen oder Mauerritzen. Ein weiteres Merkmal: Marienkäfer überwintern gern in Gruppen. Darum wirken die Ansammlungen im Oktober oft wie kleine „Invasionen“.

Warum kommen Marienkäfer ins Haus?

Besonders im Oktober und November verirren sich Marienkäfer beim Lüften in Wohnungen. Dort suchen sie nach warmen, dunklen Ecken, zum Beispiel hinter Möbeln, in Fensterrahmen oder unter Dachziegeln. Für die Tiere ist das überlebenswichtig, für Bewohner kann es aber lästig werden. Anders als Stinkwanzen stoßen Marienkäfer jedoch keinen unangenehmen Geruch aus und sind für den Menschen völlig ungefährlich.

Lese-Tipp: Marienkäfer in der Wohnung - 4 hilfreiche Tipps

Nützliche Helfer im Garten

Auch wenn die Masse an Käfern störend wirkt, Marienkäfer sind äußerst nützlich. Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere fressen große Mengen an Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen. Im Garten tragen sie daher entscheidend zum natürlichen Gleichgewicht bei. Laubhaufen oder unaufgeräumte Gartenecken bieten Marienkäfern wertvolle Rückzugsorte zum Überwintern. Naturschutzorganisationen wie der NABU empfehlen deshalb, im Herbst Laub liegen zu lassen.

Tipps: So hält man Marienkäfer fern

Ganz verhindern lässt sich der Ansturm im Oktober kaum. Doch mit ein paar Maßnahmen kann man den Käfern das Eindringen ins Haus erschweren:

  • Fliegengitter an Fenstern und Türen lassen.
  • Stoßlüften tagsüber statt abends bei Licht.
  • Ritzen und Spalten abdichten, besonders an Fenstern, Dachbalken und Rollläden.

Wer Marienkäfer schon in der Wohnung hat, sollte sie vorsichtig nach draußen bringen, entweder mit Glas und Papier oder mithilfe eines Handfegers. Auch das Einsaugen mit einem Staubsauger samt Nylonstrumpf-Trick ermöglicht es, die Tiere unbeschadet auszusetzen.

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Erstellt:
8. Oktober 2025, 14:36 Uhr
Aktualisiert:
8. Oktober 2025, 17:03 Uhr

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