Börse
Warum steigt der Goldpreis? - Aktuelle Gründe
Der Goldpreis hat zum Wochenstart wieder kräftig zugelegt und das trotz eines sich abzeichnenden Endes des Government Shutdowns in den USA. Die Feinunze überschritt erstmals seit Wochen wieder nachhaltig die Marke von 4.000 US-Dollar. Was steckt hinter dieser Entwicklung?
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Trotz des nahenden Endes des US-Shutdowns klettert der Goldpreis über 4.000 US-Dollar. Schwache Wirtschaftsdaten, Zinssenkungserwartungen und geopolitische Unsicherheiten treiben Anleger wieder in den sicheren Hafen Gold.
Von Matthias Kemter
Die Handelswoche beginnt für Gold positiv. Nach den Rückschlägen der letzten Wochen, welche den Goldpreis unter die Marke von 4.000 US-Dollar drückten, startet das Edelmetall heute wieder durch. Gold schloss die letzte Handelswoche mit einer Punktlandung bei 4.000 US-Dollar ab und eröffnete die neue Woche gleich mit einem Plus von rund 70 US-Dollar. Aktuell liegt der Kurs bei rund 4.080 US-Dollar. Was sind die Gründe?
1. Wirtschaftliche Unsicherheit bleibt
Obwohl Republikaner und Demokraten in Washington konkrete Schritte zur Beendigung des mehr als 40 Tage andauernden Regierungsstillstands unternommen haben, bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit hoch. Viele offizielle Konjunkturdaten fehlen weiterhin, da Bundesbehörden ihre Arbeit eingeschränkt hatten. Diese Informationslücke führt dazu, dass Märkte und Zentralbanken weitgehend im Blindflug agieren und Anleger verstärkt auf sichere Häfen wie Gold ausweichen.
2. Hoffnung auf Zinssenkungen der Fed
Ein zentraler Treiber des aktuellen Goldpreisanstiegs ist die wieder gestiegene Erwartung sinkender Zinsen in den USA. Schwache US-Verbraucherdaten und ein schwächelnder Arbeitsmarkt verstärken die Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed bereits im Dezember ihre Geldpolitik doch erneut lockern wird. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung zum Beginn der Handelswoche wieder bei über 60 Prozent. Sinkende Zinsen machen Gold für Anleger attraktiver, da das zinslose Edelmetall bei niedrigen Renditen von Staatsanleihen vergleichsweise an Attraktivität gewinnt.
3. Geopolitische Risiken & Inflationssorgen bleiben
Neben den konjunkturellen Entwicklungen sorgen auch geopolitische Spannungen und anhaltende Inflationsrisiken dafür, dass Gold als „Krisenwährung“ gefragt bleibt. Zwar hat der Goldpreis im Oktober noch ein Rekordhoch von 4.381 USD pro Unze erreicht und zwischenzeitlich wieder rund 8 Prozent verloren, doch die fundamentalen Aufwärtstreiber bestehen weiterhin.
4. Zentralbanken und Anleger kaufen weiter Gold
Auch auf institutioneller Seite bleibt die Nachfrage hoch. Die chinesische Zentralbank hat im Oktober bereits zum zwölften Mal in Folge ihre Goldreserven erhöht. Parallel dazu verzeichnen große börsengehandelte Goldfonds (ETFs) wieder Zuflüsse. Ein klares Zeichen dafür, dass Investoren auf weiter steigende Kurse setzen. Der SPDR Gold Trust etwa steigerte seine Bestände zuletzt auf den höchsten Stand seit über zwei Wochen. Dieses wachsende Interesse institutioneller Anleger trägt zur Stabilisierung und zum weiteren Anstieg des Goldpreises bei.
