Frist für Steuererklärung endet am 31. Juli

Was passiert, wenn man zu spät abgibt?

Wer verpflichtet ist, eine Steuererklärung abzugeben, hat dazu für das Jahr 2024 noch etwas mehr als 2 Wochen Zeit. Was ist, wenn man die Frist verpasst?

Was passiert, wenn man die Frist verpasst?

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Was passiert, wenn man die Frist verpasst?

Von Lukas Böhl

Bevor es überhaupt zu einer Verspätung kommt, sollten Betroffene versuchen, bei ihrem zuständigen Finanzamt eine Fristverlängerung zu beantragen. Solange die Frist nicht verstrichen ist, bleibt dafür noch Zeit. Wer tatsächlich zu spät abgibt, muss mit den folgenden Konsequenzen rechnen.

Was passiert, wenn man zu spät abgibt?

  • Verspätungszuschlag: Das Finanzamt erhebt einen Zuschlag von 0,25 % der festgesetzten Steuer, mindestens aber 25 Euro pro angefangenem Monat der Verspätung. Der Zuschlag kann bis zu 25.000 Euro betragen.
  • Steuerschätzung: Gibt man die Erklärung weiterhin nicht ab, schätzt das Finanzamt die Besteuerungsgrundlagen. Diese Schätzung fällt häufig zu Ungunsten des Steuerpflichtigen aus, sodass meist mehr Steuern festgesetzt werden, als tatsächlich zu zahlen wären.
  • Zwangsgeld: Wird die Steuererklärung trotz Mahnung nicht abgegeben, kann das Finanzamt ein Zwangsgeld festsetzen. Dieses liegt meist zwischen 100 und 500 Euro, kann aber im Einzelfall bis zu 25.000 Euro erreichen. In sehr seltenen Fällen droht sogar Ersatzzwangshaft, wenn das Zwangsgeld nicht eingetrieben werden kann.
  • Säumniszuschläge: Werden die festgesetzten Steuern nicht rechtzeitig gezahlt, wird zusätzlich ein Säumniszuschlag von 1 % pro angefangenem Monat auf den rückständigen Betrag fällig.
  • Zinsen: Bei verspäteter Zahlung können Nachzahlungszinsen anfallen.
  • Steuerstrafverfahren: In schweren Fällen, insbesondere bei vorsätzlicher oder wiederholter Verspätung, kann das Finanzamt ein Steuerstrafverfahren wegen leichtfertiger Steuerverkürzung oder sogar Steuerhinterziehung einleiten. Dies kann zu weiteren Geldstrafen führen.
  • Weitere Kosten und Nachteile: Ein Einspruch gegen eine Steuerschätzung ist nur innerhalb von vier Wochen möglich. Wird die Schätzung zu niedrig angesetzt und nicht korrigiert, kann dies ebenfalls strafrechtliche Konsequenzen haben.

Zusammengefasst

Die Folgen einer zu spät abgegebenen Steuererklärung reichen von finanziellen Sanktionen wie Verspätungszuschlägen, Zwangsgeldern und Zinsen bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen bei schwerwiegenden oder vorsätzlichen Verstößen. Wer die Frist verpasst, sollte möglichst schnell reagieren, um die Folgen zu minimieren.

Für die freiwillige Abgabe der Steuererklärung – auch Antragsveranlagung genannt – hat man grundsätzlich vier Jahre Zeit. Die Steuererklärung muss spätestens am 31. Dezember des vierten Jahres nach dem jeweiligen Steuerjahr beim Finanzamt eingegangen sein. Für das Steuerjahr 2024 endet die Frist also am 31. Dezember 2028, 24 Uhr. Entscheidend ist, dass die Erklärung tatsächlich bis zu diesem Zeitpunkt im Finanzamt vorliegt, entweder elektronisch oder als Papierform im Briefkasten des Finanzamts. Ein bloßes Absenden am Stichtag reicht nicht aus.

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Erstellt:
14. Juli 2025, 14:50 Uhr

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