Weinbau im Rems-Murr-Kreis soll gestärkt werden

Der Weinbau im Rems-Murr-Kreis steht unter Druck. Mit dem Projekt ILEK soll das Remstal gestärkt und die Kulturlandschaft erhalten werden.

Ziel des Projekts ist es, die Weinbauregion nicht nur als Arbeits-, sondern auch als Lebens-, Natur- und Erholungsraum zu stärken. Archivbild: Naturpark

Ziel des Projekts ist es, die Weinbauregion nicht nur als Arbeits-, sondern auch als Lebens-, Natur- und Erholungsraum zu stärken. Archivbild: Naturpark

Rems-Murr. Der Weinbau im Rems-Murr-Kreis steht vor großen Herausforderungen. Es wird weniger Wein getrunken, die Produktionskosten steigen und der demografische Wandel macht auch vor den Wengertern nicht halt. Immer mehr Flächen werden aufgegeben – mit spürbaren wirtschaftlichen und ökologischen Folgen. Diese Entwicklung wollen der Landkreis, die Winzerinnen und Winzer sowie die Kommunen aufhalten. Ein Lösungsansatz: das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). Das ILEK ist ein Konzept, um den ländlichen Raum zu entwickeln. Ziel ist, die Weinbauregion nicht nur als Arbeits-, sondern auch als Lebens-, Natur- und Erholungsraum zu stärken. Dafür sollen lokale Netzwerke aufgebaut und vorhandene Potenziale aktiviert werden, regionale Besonderheiten spielen eine wichtige Rolle. Im Rems-Murr-Kreis liegt der Fokus unter anderem darauf, die Rahmenbedingungen für den Weinbau zu verbessern und eine sinnvolle Nachnutzung von aufgegebenen Flächen zu finden.

Das Remstal als Marke sichtbar machen

„Seit dem runden Tisch Weinbau war es uns wichtig, das Thema zügig anzugehen. Wir verfolgen dabei eine zweigleisige Strategie: Zum einen geht es um den Umgang mit der Kulturlandschaft und um Lösungen für brach liegende Flächen, zum anderen darum, unsere Marke Remstal konsequent weiterzuentwickeln“, sagt Landrat Richard Sigel. Ziel des Landkreises und des Vereins Remstaltourismus ist es, das Remstal sichtbar zu machen. Dazu gehört, dass sich die Region beispielsweise bei Messen präsentiert. Auch zwei Genusswanderführer und zuletzt ein Genussradführer seien erschienen, nennt Sigel ein weiteres Beispiel. „Mir geht es um praktische Lösungen, die den Interessen unseres Weinbaus dienen.“

Die Vorstandsvorsitzenden Thomas Seibold von den Fellbacher Weingärtnern und Martin Kurrle von der Remstalkellerei sehen das Projekt als Chance, den Menschen den Wert der Kulturlandschaft und heimischer Produkte näherzubringen. Winzer Aaron Schwegler setzt Hoffnungen in das Projekt: „Das ILEK ist eine große Chance, um bestehende Ansätze und neue Ideen zusammenzuführen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.“

Das Land Baden-Württemberg fördert das ILEK mit 75 Prozent der Gesamtkosten. Insgesamt stehen 37500 Euro Fördermittel zur Verfügung. Die verbleibenden Mittel tragen die beteiligten Kommunen. Das Landratsamt hat auch die Ausschreibung für das ILEK übernommen (den Zuschlag erhielt das Planungsbüro Neuland+Regionalbüro Hohenlohe-Franken) und koordiniert das Projekt unter Federführung des Dezernenten für Forst, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Gerd Holzwarth.

Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten sollen Rebflächen erhalten bleiben, so das Ziel. Und noch mehr: „Uns geht es bei den Lösungsansätzen nicht nur um den Wein, sondern auch um den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft“, sagt Winzer Leon Gold. pm

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Erstellt:
23. Mai 2025, 11:00 Uhr

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