Nach angeblichem Haiangriff

Welche Haie gibt es vor Mallorca?

Das Mittelmeer wird nicht typischerweise als Lebensraum für Haie wahrgenommen. Dabei gibt es dort eine Vielzahl von ihnen.

Auch vor der Küste Mallorcas gibt es Haie.

© Alessandro De Maddalena / shutterstock.com

Auch vor der Küste Mallorcas gibt es Haie.

Von Lukas Böhl

Laut einem Bericht zum Erhaltungszustand von Haien, Rochen und Seekatzen der Weltnaturschutzunion (IUCN) wurden im Jahr 2016 41 Haiarten gezählt, die im Mittelmeer leben. Darunter befinden sich auch große Haiarten wie Riesenhaie, Weiße Haie, Sandtigerhaie und Hammerhaie. Theoretisch schwimmen diese Haiarten also auch vor den Küsten Mallorcas. Allerdings sind Begegnungen mit Menschen äußerst selten.

Warum man selten Haie sieht

Trotz der Vielfalt im Mittelmeer bleiben Haibegegnungen äußerst selten. Das hat mehrere Gründe. Zunächst einmal leben die meisten Haie in großer Tiefe und kommen nicht in seichtere Küstengewässer. Zudem meiden Haie in der Regel Lärm. Bootslärm, Badegäste und viel Trubel stören viele Arten, weshalb sie sich zurückziehen. Ein weiterer Grund ist, dass die Bestände stark zurückgegangen sind. Viele Arten sind durch Überfischung bedroht oder fast verschwunden. Es gibt also faktisch nicht so viele Haie, dass man sie ständig sehen würde.

Kaum Haiangriffe in Europa

Das Naturkundemuseum in Florida führt eine Liste mit weltweit dokumentierten Haiangriffen. Sie gilt als die umfangreichste Liste dieser Art. Für Europa reichen die Daten bis ins Jahr 1847 zurück. Seitdem wurden gerade einmal 54 Haiangriffe dokumentiert – 15 davon in Griechenland, 13 in Italien und 6 in Spanien. Das ergibt über die Zeitspanne von 178 Jahren gerade einmal 0,3 Angriffe pro Jahr – oder alle 3 bis 4 Jahre einen Angriff.

Zählt man allerdings auch die Haiangriffe in Libyen, Israel, Tunesien und Ägypten hinzu, steigt die Zahl der Haiangriffe im Mittelmeer. So waren es allein in Ägypten 27. Nichtsdestotrotz ist das Risiko, von einem Hai angegriffen zu werden, sehr gering. In den USA zum Beispiel beträgt das Risiko laut ISAF 1 zu 4,3 Millionen.

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Erstellt:
23. Juli 2025, 09:56 Uhr

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