Wer ist denn dieser Harro?

Was hinter der neuen Werbekampagne der Allmersbacher Firma Harro Höfliger steckt.

Die großen Plakate mit dem Slogan „Harro who?“ hängen an Bahnhöfen und viel befahrenen Straßen.Foto: Harro Höfliger

Die großen Plakate mit dem Slogan „Harro who?“ hängen an Bahnhöfen und viel befahrenen Straßen.Foto: Harro Höfliger

Von Kornelius Fritz

Wer Harro Höfliger ist, muss man im Raum Backnang niemandem erklären. Der Maschinenbauer aus Allmersbach im Tal ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber in der Region, der Firmenname hat hier auch einen guten Klang. Wer „beim Harro“ schafft, erzählt das mit demselben Stolz wie jene, die einen Job „beim Daimler“ oder „beim Bosch“ haben. Allerdings reicht die Strahlkraft nicht ganz so weit wie bei den großen Konzernen. Und so kann es passieren, dass schon in Fellbach, Stuttgart oder Ludwigsburg mancher, der den Namen hört, stirnrunzelnd fragt: „Harro wer?“ In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein Problem, denn die Firma wächst seit Jahren und hat aktuell mehr als 50 offene Stellen.

Deshalb stellt das Unternehmen die Frage „Harro wer?“ nun einfach selbst, wenn auch auf Englisch. „Harro who?“ steht seit Februar auf großen Plakatwänden, elektronischen Werbetafeln und sogar auf Bussen und U-Bahnen in der Region Stuttgart, aber auch im Raum Göppingen und Crailsheim, wo Harro Höfliger ebenfalls Werke hat. Daneben ist jeweils eine Person mit ratlosem Blick abgebildet. Mit dieser selbstironischen Kampagne will das Unternehmen neugierig machen und potenzielle Bewerber auf die eigens dafür eingerichtete Website www.harrowho.com locken.

Dort löst sich nicht nur das Rätsel, wer Harro Höfliger ist und was die Firma zu bieten hat, sondern man erfährt auch, welche Geschichte hinter dem Slogan „Harro who?“ steckt. Der geht nämlich auf eine Begebenheit aus den 1990er-Jahren zurück. Damals reisten der 2019 verstorbene Firmengründer und der heutige Geschäftsführer Thomas Weller in die USA, um ihre Maschinen bei einem großen Pharmakonzern vorzustellen. Doch die Verantwortlichen schauten nur ungläubig und fragten: „Harro who?“ Zum Abschied empfahlen sie den Gästen aus der schwäbischen Provinz noch, in zehn Jahren wiederzukommen. Tatsächlich traf man sich aber schon zwei Jahre später wieder: Die Amerikaner hatten ein Problem bei der Verpackung neuer Produkte und hatten gehört, in Deutschland gebe es da eine Firma, die helfen kann...

Heute ist dieser Pharmakonzern einer der wichtigsten Kunden des Allmersbacher Unternehmens. Mit dem Namen „Höfliger“ haben die Amerikaner allerdings noch immer ihre Probleme. Ihre Maschinen bestellen sie deshalb einfach nur bei „Harro“.

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Erstellt:
6. März 2023, 11:14 Uhr

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