Fahrradklimatest startet wieder

Der ADFC ruft dazu auf, die Radinfrastruktur vor Ort zu bewerten. Backnang war bislang auf den hinteren Rängen.

In diesem Jahr wird ein besonderer Fokus auf den ländlichen Raum gelegt.Archivfoto: Tobias Sellmaier

© Alexander Becher

In diesem Jahr wird ein besonderer Fokus auf den ländlichen Raum gelegt.Archivfoto: Tobias Sellmaier

Rems-Murr. Ab sofort können Radfahrerinnen und Radfahrer wieder das Fahrradklima vor ihrer Haustür bewerten. Das teilt der ADFC Rems-Murr mit und ruft zugleich zur Teilnahme auf www.fahrradklima-test.de auf. Dieses Mal wird ein besonderer Fokus auf den ländlichen Raum gelegt, denn dort gibt es viel Potenzial für den Radverkehr und einen hohen Nachholbedarf beim Infrastrukturausbau. Bis Ende November können Einwohnerinnen und Einwohner das Fahrradklima in ihrem Ort bewerten.

Rebecca Peters, ADFC-Bundesvorsitzende, sagt: „Immer mehr Politikerinnen und Politiker sehen in einer gut ausgebauten Radinfrastruktur auch die Chance, ihre Städte und Gemeinden nachhaltig und lebenswerter umzugestalten. Der ADFC-Fahrradklimatest hilft ihnen, die Stärken und Schwächen in der bisherigen Radverkehrsförderung zu erkennen und weitere Aktivitäten an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort auszurichten.“

Wie ist das Fahrradklima im Ort?

Helga Baier als Sprecherin des ADFC Rems-Murr ergänzt: „Die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sind als Alltagsexpertinnen und -experten für den Radverkehr vor Ort gefragt: Wie ist das Fahrradklima? Was läuft schon gut und wo müssen Veränderungen her?“ Durch die Teilnahme an der Befragung könne man den konkreten Handlungsbedarf aufzuzeigen, so die Winnenderin. Denn oft hätten Politikerinnen und Politiker den Eindruck, schon viel für den Radverkehr getan zu haben, doch die Wahrnehmung der Bürgerschaft sei eine ganz andere.

Die Stadt Backnang erreichte beispielsweise im vergangenen Jahr Rang 309 von insgesamt 415 bewerteten Orten, landesweit war es der 58. von 66 Plätzen. Als Gesamtnote kam eine 4,15 heraus – das stellte zwar eine Verbesserung zum Vorjahr dar, stellte die ADFC-Mitglieder längst noch nicht zufrieden. Beim Sicherheitsgefühl ist Backnang mit der Note 4,5 sogar noch schlechter bewertet worden. In der Stadt Winnenden wurden etwa besonders die Führung an Baustellen und das Falschparken auf Radwegen kritisiert, gelobt wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums.

Sind zentrale Ziele gut mit dem Rad erreichbar?

Der ADFC-Fahrradklimatest fragt in 27 gleichbleibenden Fragen die Fahrradfreundlichkeit vor Ort ab. Dazu kommen dieses Jahr fünf Zusatzfragen, die besonders auf die Bedürfnisse von kleineren Orten im ländlichen Raum abzielen. Dabei geht es darum, ob zentrale Ziele wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder Arbeitsstätten mit dem Fahrrad gut erreichbar sind, wie sicher sich die Wege in die Nachbarorte anfühlen, ob für Pendlerinnen und Pendler Fahrradparkplätze an Bahnhöfen vorhanden sind und um die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen. pm/log

Der Fahrradklimatest

Allgemeines Der ADFC-Fahrradklimatest findet bereits zum zehnten Mal statt und ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit. Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 vorgestellt und geben eine Art Zufriedenheitsindex wieder.

Abstimmung Die Teilnahme bei der Abstimmung ist online auf www.fahrradklima-test.de möglich. Außerdem wurde der Hashtag #fkt22 eingerichtet, mit dem Fahrradfahrerinnen und -fahrer ihre Beiträge in den sozialen Medien versehen können.

Infostand Am kommenden Samstag, 10. September, von 9 bis 12 Uhr informiert der ADFC Winnenden auf dem Markt in Winnenden über den ADFC-Fahrradklimatest.

Zum Artikel

Erstellt:
7. September 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Das Bildhafte der Kinderkreuzwege spricht Kinder im Herzen an

Viele Kirchengemeinden im Raum Backnang organisieren Kinderkreuzwege und versuchen so, die Leidensgeschichte Jesu auf kindgerechte Art und Weise zu vermitteln. Der Schwerpunkt der Verkündigung liegt dabei nicht auf der grausamen Passion, sondern auf der frohen Osterbotschaft.

Maria Török ist eine von über 100 Pflegekräften im Staigacker. Sie kümmert sich liebevoll und gern um die Bewohner. Foto: Alexander Becher
Top

Stadt & Kreis

Personalnotstand setzt Pflegeheimen im Raum Backnang zu

Weil offene Stellen nur schwer besetzt werden können oder Pflegekräfte krankheitsbedingt ausfallen, kommt es in Pflegeeinrichtungen immer wieder zu Personalengpässen. Trotzdem muss die Versorgung weiterlaufen. Heime greifen deshalb auf Zeitarbeitsfirmen oder Springer zurück.

Stadt & Kreis

Osterräuchern des Angelsportvereins Althütte

Forellen im Rauch: Seit 30 Jahren räuchert Frank Wurst die unterschiedlichsten Fische. Beim Osterräuchern des Angelsportvereins Althütte sind es jedes Jahr einige Hundert Forellen. Wie es der 49-jährige Vereinsvorsitzende macht, erläutert er Schritt für Schritt.