Wilhelma befürchtet Parkchaos

Die Neckartalstraße wird für den Verkehr in Fahrtrichtung Esslingen und in die Innenstadt gesperrt.

Von Alexander Müller

Stuttgart - Die Sommerferien gehören in der Wilhelma zur besucherstärksten Zeit des Jahres. Im Schnitt 7000 Besucher, bei Sonnenschein auch mehr als 10 000, strömen pro Tag in den zoologisch-botanischen Garten in Bad Cannstatt. Umso mehr kommt der nächste Bauabschnitt am benachbarten Leuzeknoten für die Verantwortlichen zur Unzeit. Denn ab Montag, 4. August, bis Freitag, 29. August, ist die Neckartalstraße für den Verkehr in Fahrtrichtung Esslingen und in die Innenstadt gesperrt. Die Wilhelma-Verantwortlichen befürchten daher große Probleme auf dem eigenen Parkplatz für Besucher und Mitarbeiter.

Zusätzliche Parkplätze auf dem Wasen

„Wir haben unsere Bedenken der Stadt im Vorfeld auch bereits mitgeteilt“, betont Wilhelma-Pressesprecher Birger Meierjohann. Geändert hat sich an den Plänen aber nichts. Vor allem zu den Stoßzeiten befürchte man einen Rückstau an Fahrzeugen, die aus dem Parkhaus in die Neckartalstraße ausfahren wollen, da anstatt der üblichen zwei nur noch eine Spur in Richtung der Neckarvorstadt zur Verfügung steht. Zudem sei zu erwarten, dass Autofahrer – im schlimmsten Fall auch lange Lastwagen –, die Hinweisschilder auf die Sperrung nicht rechtzeitig wahrnehmen oder ignorieren und daher an der Einfahrt zum Parkplatz oder gar auf diesem selbst notgedrungen wenden müssten. Und nicht zuletzt könnte auch der Fahrplan der Stadtbahnlinien, deren Gleise bei der Einfahrt ins Parkhaus überquert werden müssen, aus dem Takt geraten.

Das Problem hat man auch bei der Stadt wahrgenommen. Während der Öffnungszeiten der Wilhelma werden daher zusätzliche Parkmöglichkeiten auf dem Cannstatter Wasen ausgewiesen. „Die Besucher werden gebeten, auf die Hinweise des Parkleitsystems im Neckarpark zu achten“, sagt ein Stadtsprecher. Ansonsten müssen die Autofahrer teilweise weite Umwege in Kauf nehmen. Der Rosensteintunnel ist von der Sperrung nicht betroffen.

Kosten: fast eine halbe Milliarde Euro

Der Umbau des Leuzeknotens, der untrennbar mit dem Rosensteintunnel verknüpft ist, ist eigenen Angaben zufolge das größte Straßenbauvorhaben, das die Landeshauptstadt bislang an einem Stück durchgeführt hat – und ein sehr teures. Inzwischen sind die Kosten von den ursprünglich beim Baubeschluss im Jahr 2012 angedachten 193,5 Millionen Euro auf knapp eine halbe Milliarde Euro wegen längerer Bauzeiten und enormen Kostensteigerungen für das Material angestiegen. Das Ziel, den Durchgangsverkehr auf der B 10 in den Tunnel unter dem Rosensteinpark zu verlegen, wurde mit der Eröffnung der Röhre zwischen Neckartal und Pragsattel im März 2022 umgesetzt. Die damit verbundene Neuregelung der komplexen Verknüpfung von B 10 und B 14 des Leuzeknotens neben dem namensgebenden Mineralbad zieht sich hingegen voraussichtlich noch bis Mitte 2026 hin.

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Erstellt:
3. August 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
3. August 2025, 23:53 Uhr

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