Kindergeld-Erhöhung 2023

Wird es bald mehr Kindergeld geben?

Die letzte Kindergeld-Erhöhung war 2021. Für dieses Jahr sind die Beiträge unverändert geblieben. Doch das soll sich 2023 ändern. Die Kindergrundsicherung wird aber wohl erst 2025 umgesetzt werden.

Drei Kinder halten ihr Taschengeld in den Händen.

© dpa/Patrick Seeger

Drei Kinder halten ihr Taschengeld in den Händen.

Von Markus Brauer/dpa

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat eine Erhöhung des Kindergelds als Entlastung für Familien in Aussicht gestellt. Eine Erhöhung des Kindergeldes sei ein geeignetes Mittel, um ärmere Familien in Zeiten steigender Preise zu entlasten.

Wann und um wie viel wird das Kindergeld erhöht?

„Das Kindergeld könnte jetzt helfen, weil ärmere Familien mit Kindern besonders von steigenden Preisen belastet sind“, sagt die Grünen-Politikerin. „Neben einer Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze wäre das ein Weg, diese Familien zielgenau zu unterstützen.“

Hintergrund der aktuellen Debatte ist der neue Existenzminimumbericht, der im September vorgestellt wird und auf dessen Basis die Höhe des Kindergelds festgelegt wird. Angesichts der Inflation geht die Bundesfamilienministerin davon aus, dass das Kindergeld anschließend steigen muss – also spätestens 2023. Um wie viel die Erhöhung ausfallen wird, ist allerdings noch offen.

Wozu dient das Kindergeld?

Um die grundlegende Versorgung von Kindern in Deutschland sicherzustellen, erhalten die Erziehungsberechtigten Kindergeld. Dieses soll zu ihrer finanziellen Entlastung beitragen. Der Betrag wird dafür regelmäßig vom Staat erhöht.

Im Vergleich zu den Vorjahren fiel die Erhöhung des Kindergeldes 2019 und 2021 deutlich höher aus. Seit 2015 wurde der Betrag jährlich lediglich um zwei Euro angehoben, im Jahr 2019 hingegen um zehn, 2021 sogar um 15 Euro.

Seit Januar 2021 erhalten Familien mit Kindern monatlich demnach 219 Euro für die ersten beiden Kinder, 225 Euro für das dritte und 250 Euro für jedes weitere Kind.

Wann lohnt der Kinderfreibetrag?

Wer viel verdient, für den lohnt sich eher der Kinderfreibetrag. Für 2021 und 2022 beträgt der Kinderfreibetrag 5460 Euro (2730 Euro je Elternteil). Darüber hinaus gibt es noch einen Freibetrag für Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf der Kinder in Höhe von 2928 Euro (1464 Euro je Elternteil).

Der Betrag wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, so vermindert sich die zu zahlende Steuer.

Wie steht es um die Kindergrundsicherung?

Während die Kindergeld-Erhöhung beschlossene Sache zu sein scheint, wird hingegen die von der Ampelkoalition geplante Kindergrundsicherung noch etwas auf sich warten lassen.

Nach Aussage der Bundesfamilienministerin lebt jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut. Hier müsse die Politik dringend ran. „Mein Ziel ist es ganz klar, dass wir im nächsten Jahr einen Gesetzentwurf dazu haben und dass wir eben auch bis zum Ende der Legislaturperiode ein Gesetz beschließen und auch in die Auszahlung kommen.“

Das würde bedeuten, dass die Grundsicherung spätestens 2025 kommen soll.

Warum dauert die Einführung der Kindergrundsicherung so lange?

Die Kindergrundsicherung ist eines der zentralen Vorhaben der regierenden Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. In der Kindergrundsicherung sollen die bisherigen finanziellen Unterstützungsleistungen des Staates für Kinder gebündelt und durch einen Grundbetrag für alle Kinder ab der Geburt ersetzt werden.

Wegen der Komplexität des Themas – es geht um Kindergeld, Hartz IV, Steuerfragen und vieles mehr – wurde zunächst eine sogenannte interministerielle Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus dem Familienministerium und den Bundesministerien für Finanzen, Justiz, Arbeit, Bildung und Wohnen gebildet.

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Erstellt:
21. Juli 2022, 11:56 Uhr
Aktualisiert:
21. Juli 2022, 12:05 Uhr

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