Wirtschaftsministerin: Firmen auf harten Brexit vorbereiten

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hat die Unternehmen im Land erneut dazu aufgerufen, sich auf einen sogenannten harten Brexit vorzubereiten. Zwar sei die Südwest-Wirtschaft stark genug, um nicht insgesamt aus der Bahn geworfen zu werden. „Jedes Unternehmen sollte sich aber individuell auf Kernfragen wie Lieferketten, Zölle und die Gültigkeit von Verträgen vorbereiten“, mahnte sie am Montag in einer Mitteilung. Zuvor hatten sich Vertreter von Kammern und Verbänden und der britische Generalkonsul Simon Kendall zum vierten „Brexit-Spitzengespräch“ des Ministeriums in Stuttgart getroffen.

Nicole Hoffmeister-Kraut während einer Pressekonferenz. Foto: Soeren Stache/dpa

Nicole Hoffmeister-Kraut während einer Pressekonferenz. Foto: Soeren Stache/dpa

Die Lage sei ernst, betonte die Ministerin. Auch rund drei Wochen vor dem voraussichtlichen Austritt Großbritanniens aus der EU seien der Ausgang des Prozesses ungewiss und die Wahrscheinlichkeit für einen ungeregelten Brexit hoch. Die neuen Vorschläge aus London für ein geändertes EU-Austrittsabkommen müssten ernsthaft geprüft werden. „Diese Woche muss hier eine Entscheidung fallen“, betonte Hoffmeister-Kraut, die bei dem Treffen von ihrem Ministerialdirektor Michael Kleiner vertreten wurde.

Trotz allem sollten die wirtschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien eng und tragfähig bleiben. Das Land sei ein wichtiger Handelspartner. Dass die Exporte aus dem Südwesten dorthin seit 2016 um rund ein Drittel zurückgegangen seien, führte die Ministerin auf die mangelnde Planungssicherheit für die Unternehmen zurück.

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Erstellt:
7. Oktober 2019, 16:45 Uhr

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