Zehn Listen wollen in den Backnanger Gemeinderat

Neben sieben Parteien und Wählervereinigungen, die bereits im Gremium sitzen, treten am 9. Juni auch drei neue Gruppierungen zur Wahl an.

Der Backnanger Gemeinderat hat 26 Mitglieder. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Der Backnanger Gemeinderat hat 26 Mitglieder. Archivfoto: Alexander Becher

Von Kornelius Fritz

Backnang. Wenn am 9. Juni in Backnang ein neuer Gemeinderat gewählt wird, haben die Wählerinnen und Wähler große Auswahl. Gleich zehn Listen hat der Gemeindewahlausschuss zugelassen – eine mehr als vor fünf Jahren. Mit dabei sind sieben Parteien und Gruppierungen, die bereits im Gemeinderat vertreten sind: CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Bürgerforum Backnang, AfD, Christliche Initiative Backnang und Backnanger Demokraten. Wobei das Bürgerforum wieder als eigenständige Liste antritt, bei der Wahl 2019 hatte es noch eine gemeinsame Liste mit der FDP gegeben.

Drei neue Listen auf dem Wahlzettel

Die Liberalen treten in Backnang nicht wieder an. Auch das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG), das 2019 einen Sitz im Gemeinderat errungen hatte, ist diesmal nicht dabei. BIG-Stadtrat Erdal Demir war bereits während der Wahlperiode zum Bürgerforum gewechselt. Dafür werden am 9. Juni drei ganz neue Listen zur Wahl stehen, auf denen sich aber zum Teil bekannte Namen finden.

Weitere Themen

So wird die Liste mit dem Namen Bürgerstimme Backnang von Andreas Brunold angeführt. Der emeritierte Professor saß bereits von 1994 bis 1999 für die SPD im Gemeinderat, 2021 kandidierte er bei der Oberbürgermeisterwahl. Initiator der „Bürgerstimme“ ist der Vorsitzende des Bürgervereins Backnang-Plattenwald, Björn Michl. „Wir sind Bürger, die ihre Gemeinde selbst gestalten wollen“, erklärt Michl seine Motivation. Die Kandidaten seien überwiegend „konservativ denkende Menschen“, es bestehe aber keine Nähe zur AfD. Als wichtigste Schwerpunkte nennt er die Themen Sicherheit und Stadtentwicklung. Außerdem fordert er mehr Transparenz in der Kommunalpolitik. „Wir wollen zum Beispiel, dass alle Gemeinderatssitzungen live gestreamt werden“, erklärt Björn Michl.

Aus einem privaten Freundeskreis hat sich das Bündnis Deutscher Bürger gegründet. „Wir wollen etwas verändern und das fängt vor der eigenen Haustür an“, sagt der Initiator René Wege. Die Personen auf seiner Liste haben unterschiedliche kulturelle Wurzeln. Was sie eint, sind laut Wege „gewisse Werte, die aus unserer Sicht verloren gegangen sind“. Dazu gehört aus seiner Sicht Toleranz, aber auch Selbstbestimmung. „Einmischung und Bevormundung durch die Politik werden immer schlimmer“, kritisiert der 57-Jährige, der als Immobilienmanager arbeitet. Als politische Ziele nennt René Wege eine Stärkung der Familien und einen „Umweltschutz im Einklang mit den Bürgern“. Prominentester Name auf der Liste ist Stadtrat Erdal Demir, der, anders als zunächst angekündigt, nun doch wieder zur Wahl antreten wird.

Speziell für die Interessen junger Menschen will sich die Junge Liste Backnang einsetzen. Angeführt wird sie von Axel Bauer, Enkel von Altstadtrat Alfred Bauer, und dem ehemaligen Backnanger Jugendvertreter Silvan Vollmer. Beide hatten bereits 2019 für den Gemeinderat kandidiert, damals noch für die inzwischen aufgelöste Partei duhastdiewahl.org. „Wir haben festgestellt, dass in Backnang für junge Leute wenig geht“, sagt Bauer. Er erklärt sich das auch mit der Altersstruktur im bisherigen Gemeinderat. Das wollen er und sein Team gerne ändern und „junge Politik für Backnang machen“ – unabhängig von parteipolitischen Präferenzen. Das Durchschnittsalter der Kandidierenden liegt laut Bauer bei knapp 30 Jahren.

Da der Backnanger Gemeinderat 26 Mitglieder hat, dürfen auf jeder Liste höchstens 26 Personen stehen. Sieben der zehn Listen haben dieses Limit ausgereizt. Auf der AfD-Liste stehen nur 16 Personen, beim Bündnis Deutscher Bürger elf und bei den Backnanger Demokraten sogar nur neun. Somit bewerben sich insgesamt 218 Personen auf einen Platz im Gemeinderat.

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Erstellt:
9. April 2024, 06:00 Uhr

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