Zemtkranzond Anisbrot

Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte

Irmgard Abt aus Steinenbronn hat zur Feder gegriffen: „Wenn iberall d’Liachter brennat ond en de Kaufläda ,Oh du fröhliche‘ trällert wird, wia ed g’scheit, nô isch’s Chrischkendle nemme weit. Nô gang i en mei Küche nai – weil i des Geträller nemme höra ka – ond bach en Zemtkranz, des isch doch was Fains. Der duftet herrlich en dr Stuba. Adventszeit – isch halt doch dia schönschte Zeit!

Zutaten für den Teig:

300 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe oder Würfel, 30 g Zucker, 1 ausgekratzte Vanilleschote, 30 g weiche Butter, 2 Eier, 125 ml lauwarme Milch, 1 Prise Salz.

Zutaten für die Füllung:

50 g flüssige Butter, 4 Esslöffel Zucker,

5 Teelöffel Zimt.

Zubereitung Teig:

Alle Zutaten nacheinander verkneten, den Teig in einer Schüssel mit einem Tuch abgedeckt ca.1 Stunde aufgehen lassen. Anschließend noch mal durchkneten und auf einem bemehlten Backbrett ein 50 mal 30 cm großes Rechteck ausrollen. Alle Zutaten der Füllung verrühren und gleichmäßig auf dem Teig verstreichen. Den Teig von der langen Seite aufrollen, so dass eine 50 cm breite Rolle entsteht. Die Rolle an den Enden 2 cm aufschneiden und die Enden verflechten. Den Kranz mit einem verquirlten Ei bestreichen und ca. 15 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 180 °C vorheizen und den Kranz dann ca. 30–35 Minuten schön braun ausbacken. Danach kann man ihn mit Puderzucker oder Zuckerglasur verschönern.

Für die Zuckerglasur benötigt man 125 g Puderzucker und etwas kaltes Wasser. Man rührt den Puderzucker mit so viel Wasser an, dass sich die Glasur mit dem Streichpinsel gut auftragen lässt. Je heißer das Gebäck und je dickflüssiger die Glasur ist, desto schöner wird sie, und umso schneller wird sie trocken.“

„Zum Standard der vorweihnachtlichen ,Bredles-Backerei‘ gehören Vanille- oder Anis-Bredla“, schreibt Hans Martin Wörner aus Stuttgart-Dürrlewang. „Sehr zur Freude meiner Frau ist es ihr in diesem Jahr gelungen, solche mit ,Füßle‘ herzustellen. Ob es bei den vergangenen Versuchen an der Größe der Eier, an Ruhe- und Backtemperaturen oder an links-, bzw. rechtsdrehendem Teig lag, bleibt ein Rätsel. Jedenfalls entstanden oft nur flache, von der Oma abschätzig ,Abee-Deckel‘ genannte Bredla ohne Füßle. Umgangssprachlich finden solche Deckel Verwendung als Abdeckung des Abtritts – auf schwäbisch ,Abee‘. Gschmeckt hen se oinaweg!“

Hanne Seibold schreibt: „Früher isch mr net so oft zom Bäcker ganga wie heit. Mir hen bloß samstags a Brezel griagt. Ama schöne Morga isch mei Oma zum Bäcker glaufa. No hot a Nachbere grufa: ,Marie, gosch zom Bäck!‘ No hot mei Oma gsagt: ,Mei Bua isch krank, i hol em a Anisbrot.‘ Anisbrot – des gibt’s heit gar nemme. Woiß ebbe, wie mr des macht?“ Der schwäbische Spruch des Tages lautet: „A Äggerle ond a Kuah / deggad älle Armut zua.“ (jan)

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Erstellt:
18. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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