Bei der Abstiegsfrage im Fußball ist noch nicht alles klar

In den Ligen der Amateurfußballer steht am heutigen Samstag der letzte Spieltag auf dem Programm. Doch in der Landesliga und in den Klassen auf Bezirksebene müssen noch einige Klubs um den Klassenverbleib bangen, da es durchaus einen Dominoeffekt geben kann.

So sieht die Anzahl der Absteiger vor dem letzten Spieltag aus. Grafik: Jennifer Bauer

So sieht die Anzahl der Absteiger vor dem letzten Spieltag aus. Grafik: Jennifer Bauer

Von Heiko Schmidt

Die Aufstiegsregelung in den Fußball-Ligen der Region ist recht einfach. Der Meister steigt auf und der Tabellenzweite darf an der Aufstiegsrelegation teilnehmen. Bis auf wenige Ausnahmen machen die dafür qualifizierten Mannschaften davon Gebrauch. Komplizierter wird es hingegen bei der Abstiegsfrage. In allen Ligen bemisst sich die Anzahl der Teams, die runtermüssen, stets auch an den Entwicklungen in den höheren Etagen. Und auch vor dem letzten Spieltag, der am heutigen Samstag ausgetragen wird, ist noch längst nicht alles klar, was die Anzahl der Absteiger angeht. Keinen Einfluss hat allerdings dabei, welche Teams die Abstiegsrelegation spielen müssen. „Es bleibt spannend bis zum letzten Spieltag“, sagt Bezirksspielleiter Ralph Rolli.

Dass der Taschenrechner noch etwas häufiger zum Einsatz kommt, als es schon in früheren Spielzeiten der Fall war, erklärt sich mit zwei Besonderheiten. Erstens: Weil der Abstieg in der Coronapandemie ausgesetzt war, müssen die teils immer noch aufgeblähten Ligen wieder auf ein Normalmaß gestutzt werden. Zweitens: Die Reform der Verbands- und Spielklassenstruktur des Württembergischen Fußballverbands, die zur übernächsten Saison greift, muss vorbereitet werden. Weil von 16 Bezirken nur noch zwölf übrig bleiben und dasselbe auch für die Bezirksligen gilt, gibt es in dieser Spielklasse in der laufenden und kommenden Runde einen verschärften Abstieg – mit den entsprechenden Folgen für die Kreisliga A. Wie die Lage für die Teams aus dem Raum Backnang aussieht, wird hier erklärt.

Oberliga Die Saison ist in dieser Liga schon beendet. Die TSG Backnang belegt Platz 13 und bleibt damit drin. Abgestiegen sind der Vorletzte Sport-Union Neckarsulm und das Schlusslicht Freiburger FC. Sollte der Zweite SG Sonnenhof Großaspach über die Relegation den Sprung in die Regionalliga schaffen, dann darf der Drittletzte 1. FC Rielasingen-Arlen für eine weitere Saison in der Oberliga planen. Wenn Großaspach nicht aufsteigen sollte, dann muss Rielasingen-Arlen eine Etage nach unten.

Landesliga Klar ist mit sechs Teams die Anzahl der Absteiger aus dieser Liga. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn aus der Verbandsliga der TSV Ilshofen neben dem SKV Rutesheim, der als Absteiger bereits feststeht, noch runterkommen sollte. Die SG Oppenweiler-Strümpfelbach nimmt als Landesliga-Sechstletzter den ersten Abstiegsrang ein. Die SGOS ist punktgleich mit dem VfB Neckarrems, der als Zwölfter an der Abstiegsrelegation teilnehmen würde, jedoch die um 17 Treffer bessere Tordifferenz vorweist. Oppenweiler ist somit auf Schützenhilfe angewiesen. Aber auch der erste Nichtabstiegsplatz ist noch theoretisch machbar. Dafür muss die SGOS neben Neckarrems auch den TV Oeffingen, der derzeit zwei Punkte mehr hat, oder die Spvgg Satteldorf, die drei Zähler von Oppenweiler entfernt ist, hinter sich lassen. Die Tordifferenz spricht mit -18 jedoch deutlich gegen die SGOS.

Eher aussichtslos ist die Lage für den Fünftletzten SV Allmersbach. Das Team aus dem Täle müsste an Oppenweiler und an Neckarrems vorbeiziehen, um den Sprung auf den Relegationsplatz zu schaffen. Allerdings haben die beiden Konkurrenten jeweils drei Punkte mehr auf dem Konto. Zudem müsste der SVA gegenüber Neckarrems eine Tordifferenz von elf Treffern wettmachen. Deshalb ist Allmersbach praktisch abgestiegen. Keine Chance mehr, die Klassen zu halten, haben Obersontheim, Aramäer Heilbronn, NK Croatia Bietigheim und Ilshofen II. Meister ist Türkspor Neckarsulm. Als Zweiter nimmt der TSV Crailsheim an der Aufstiegsrelegation teil.

Bezirksliga Da zum jetzigen Stand mit der SG Oppenweiler-Strümpfelbach und dem SV Allmersbach zwei Rems-Murr-Teams aus der Landesliga absteigen würden, müssten in der Bezirksliga gleich fünf Teams eine Etage nach unten. Demnach wären der SV Steinbach und die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, die beide in die Kreisliga A 2 eingruppiert werden, sowie der SC Korb, der VfL Winterbach und der der SSV Steinach-Reichenbach, die alle in die Kreisliga A 1 kommen, abgestiegen. Die Relegation würde momentan der SV Unterweissach spielen. In der Verlosung sind aber auch noch der TSV Rudersberg und der SV Fellbach II. Die Zahl der Absteiger verringert sich nur dann auf vier, wenn sich die SGOS rettet und dafür Neckarrems aus der Landesliga direkt runterkommt. Am Abstieg von Steinbach, Kleinaspach, Korb und Winterbach würde das zwar nichts mehr ändern, allerdings droht in diesem Fall Steinach-Reichenbach, Unterweissach, Rudersberg und Fellbach nur noch der Gang in die Relegation, aber nicht mehr der Direktabstieg. Fest stehen als Meister und Zweiter der FSV Waiblingen und der TSV Schornbach, der die Aufstiegsrelegation bestreitet.

Kreisliga A In der Staffel eins ist mit dem SV Allmersbach II nur ein Team aus dem Raum Backnang dabei. Der SVA muss aber wie der TSV Miedelsbach, der TSV Schwaikheim II und der KTSV Hößlinswart runter. Stand jetzt gibt es dort fünf Absteiger. Es kann aber nur vier Teams treffen, sollten Steinach-Reichenbach und Fellbach II in der Bezirksliga bleiben. Meister ist Breuningsweiler II. Hertmannsweiler spielt als Tabellenzweiter die Aufstiegsrelegation.

In der Staffel zwei gibt es drei oder vier Absteiger. Momentan wären es drei Mannschaften. Für den SV Steinbach II, den TSV Oberbrüden und den TSV Nellmersbach II gibt es keine Rettung mehr, da der Viertletzte Schmiden II und damit der Relegationsplatz schon zu weit weg ist. Steigen aus der Bezirksliga neben Steinbach I und Kleinaspach auch noch Unterweissach oder Rudersberg direkt ab, dann steht auch der Abstieg der Schmidener Reserve fest und der FC Oberrot sowie der TAHV Gaildorf würden den Relegationsplatz untereinander ausmachen. Gaildorf ist einen Punkt besser als Oberrot. Die Frage nach dem Meister wird am letzten Spieltag im direkten Aufeinandertreffen zwischen dem TSC Murrhardt und dem FC Welzheim geklärt.

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Erstellt:
10. Juni 2023, 06:00 Uhr

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