Biathlet Peiffer zur CO2-Bilanz: „Wir sind Umweltsünder“

dpa Berlin. Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer plagt das Gefühl, dass die Klimafrage die Gesellschaft spaltet.

Biathlet Arnd Peiffer macht sich viele Gedanken um die Klimafrage. Foto: Sven Hoppe/dpa

Biathlet Arnd Peiffer macht sich viele Gedanken um die Klimafrage. Foto: Sven Hoppe/dpa

„Die einen wollen die Klimawende unbedingt schaffen, die anderen wollen so weitermachen: mit Öl heizen, Verbrenner-Autos fahren. Die sagen: Irgendwie muss die Wirtschaft ja weiterlaufen, diese jungen Leute haben doch keine Ahnung“, sagte der 32-Jährige im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

„Da gibt es irrwitzige Diskussionen. Ich finde es aber absolut positiv, dass die Jugend es schafft, gemeinsam auf die Straße zu gehen und für etwas einzustehen“, sagte er. Beim Auftakt der Weltcupsaison am Samstag in Östersund muss Peiffer wegen eines viralen Magen-Darm-Infekts allerdings kurzfristig auf einen Start in der Mixed-Staffel verzichten.

Zum Schlagwort CO2-Abdruck unterstrich Peiffer: „Vor allem sind wir Vielflieger. Aber wir sind natürlich auch viel mit dem Auto unterwegs. Mit Skiroller, Tasche und Rucksack Bahn zu fahren ist schon schwierig genug. Aber mit der Waffe ist das höchst problematisch.“ Und er gab zu: „Wenn jeder einen CO2-Fußabdruck hätte wie ich, würde es um uns wahrscheinlich schlechter stehen. Unter dem Strich sind wir wegen der vielen Reiserei schon eher Umweltsünder.“

Peiffer fürchtet, dass seine kleine Tochter auf einem zunehmend kranken Planeten aufwachsen muss. Ihm machen auch manche gesellschaftliche Entwicklungen Sorgen. „Ich stelle eine zunehmende Aggressivität im gesellschaftlichen Diskurs fest“, sagte er. Es gebe einen Teil, „der wahnsinnig aggressiv ist, egal, ob es um Ernährung, Impfen, Klimawandel oder Politik geht.“ Entsetzt reagierte er auf Hasskommentare in sozialen Netzen. „Kritisieren ist völlig in Ordnung, aber ich kann nicht verstehen, warum das alles gleich dermaßen eskaliert.“ Die Politik der Alternative für Deutschland AfD mache ihm Angst. „Für mich sind das Demagogen, Volksverführer. Die hauen in eine gewisse Kerbe, ohne Lösungen zu haben.“

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Erstellt:
29. November 2019, 11:24 Uhr

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