Der Dauerbrenner der SG Sonnenhof Großaspach strahlt Optimismus aus

Abwehrspieler Bastian Frölich freut sich auf die zwei anstehenden Topduelle der Oberliga-Fußballer aus dem Fautenhau in Pforzheim und in Villingen. Der 24-Jährige sieht den auf Rang zwei zurückgefallenen Titelaspiranten gut vorbereitet auf die schwierigen Herausforderungen.

Kampfstark und zuverlässig: Bastian Frölich, der in der Defensive der SG Sonnenhof präsent ist, wenn er gefordert wird. Foto: Alexander Becher

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Kampfstark und zuverlässig: Bastian Frölich, der in der Defensive der SG Sonnenhof präsent ist, wenn er gefordert wird. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Er ist neben Torwart Maximilian Reule die Konstante bei der SG Sonnenhof Großaspach. Wie der Schlussmann stand Bastian Frölich in jedem der bisherigen 25 Saisonspiele in der Startelf des Fußball-Oberligisten. Das wird morgen ab 19 Uhr im Spitzenspiel des Tabellenzweiten beim Vierten 1. CfR Pforzheim höchstwahrscheinlich nicht anders sein. Es beweist, welche Wertschätzung der 24-jährige Defensivmann im Fautenhau genießt. In den Schoß gefallen ist das dem gebürtigen Böblinger allerdings nicht. Seine Stellung hat er sich mit Zuverlässigkeit und starken Leistungen als Innen- oder Rechtsverteidiger erkämpft. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich der ehemalige Jugendspieler des VfB Stuttgart in Aspach richtig wohl fühlt. „Für mich war es bislang hier eine sehr schöne Zeit“, sagt er zu den knapp drei Jahren bei der SG Sonnenhof und fügt hinzu: „Das wird hoffentlich noch ein Weilchen so bleiben.“

Dabei war seine erste Saison im Fautenhau nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig. Nach zwei Jahren bei den West-Regionalligisten Wattenscheid 09 und FC Schalke 04 ins Schwabenland zurück gekommen, stieg er mit Großaspach erst einmal völlig überraschend aus der Regionalliga ab. Im Gegensatz zu anderen Mitspielern ging es für ihn im Fautenhau allerdings weiter. Vermutlich auch, weil er in Aspach eine kaufmännische Ausbildung machte. Die hat er mittlerweile abgeschlossen und arbeitet nun in einer der Agenturen von Vereinsgründer Uli Ferber im Bereich Marketing. Bastian Frölich ist angekommen, denn „ich habe hier den Fußball und den Beruf unter einen Hut bekommen“.

Ein Satz, der sich vernünftig und reflektiert anhört. Erst recht, da der 24-Jährige viele Jahre beim VfB-Nachwuchs verbrachte und sícher wie so viele andere auf eine Profikarriere hoffte. Schließlich war er in der B-Jugend zeitweise Kapitän. In der A-Jugend zählte er zum Stuttgarter Kader, der vor fünf Jahren in Berlin deutscher Pokalsieger wurde und kurz darauf in Großaspach das Endspiel um die A-Jugend-Meisterschaft gegen Dortmund mit 3:5 verlor.

Die Enttäuschungen gegen Hollenbach und Oberachern werfen Frölich nicht um

„Im Leben läuft nicht alles perfekt“, hat er gelernt. Gemünzt ist der Satz aber gar nicht auf seinen persönlichen Werdegang, sondern auf die derzeitige sportliche Situation des Titelaspiranten aus dem Fautenhau. Erst wurde in Hollenbach 1:2 verloren, nun gab es daheim gegen den Zehnten Oberachern nur ein 0:0. Tabellenführer ist nun Villingen, die SG Sonnenhof ist mit einem Punkt Rückstand Zweiter. Und ausgerechnet nun kommen am Freitag das Flutlichtspiel beim mit weiteren zwei Zählern Rückstand auf Rang vier lauernden 1. CfR Pforzheim sowie nächsten Mittwoch das Nachholspiel beim neuen Spitzenreiter.

Bastian Frölich ist wegen der gleich zwei richtig schweren Aufgabe in Folge nicht bange. Zu den beiden jüngsten Rückschlägen sagt er: „Auch aus Misserfolgen lernt man.“ Erst recht, wenn man so wie er und seine Mitstreiter nicht jammert, sondern „hart trainiert und versucht, sich das Spielglück wieder zu erarbeiten“. Das habe zuletzt auch ein wenig gefehlt. Zudem, so der mit seinen 24 Jahren bereits zu den erfahrenen Spielern zählende Verteidiger, „dürfen wir nicht vergessen, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben“. Eine, über die er aber auch sagt, dass sie über für Oberliga-Verhältnisse sehr viel Talent verfüge.

Deshalb geht der Fußballer durchaus zuversichtlich die anstehenden Topduelle an. Er freut sich sogar darauf. Schließlich sind es Spitzenspiele, oder wie Frölich es ausdrückt: „Vergleiche mit Mannschaften, die mit uns der Maßstab der Liga sind.“ Um bei solchen Partien dabei sein zu können, dafür trainiert ein ehrgeiziger Sportler. Der kopfballstarke und 1,83 Meter große Abwehrspieler des Vereins aus dem Fautenhau bildet in der Hinsicht keine Ausnahme.

Entsprechend positiv blickt er den beiden kommenden Herausforderungen entgegen: „Wir haben die Qualität und wir haben den Matchplan, um die beiden Spiele für uns zu gestalten.“ Morgen Abend das Topduell in Pforzheim, fünf Tage später das in Villingen. Bastian Frölich wird beide Male wohl zur Großaspacher Anfangsformation zählen. So wie diese Saison bislang immer.

Alles rund ums Spiel, das SG-Personal und den morgigen Kontrahenten

Der Trainer „Mit dem Punkt daheim gegen Oberachern sind wir nicht glücklich. Für unsere Ansprüche war das einfach zu wenig“, sagt SG-Coach Pascal Reinhardt. Er erklärt: „Wir haben zwar kein Gegentor bekommen und durchaus Dominanz ausgestrahlt, allerdings haben wir viel zu wenig Durchschlagskraft im letzten Drittel an den Tag gelegt und uns kaum klare Torchancen erspielt.“ Reinhardt prophezeit: „In Pforzheim wird es morgen Abend ein völlig anderes Spiel. Der Gegner verfügt über viel individuelle Qualität und hat eine ganz klare Spielidee. Ich denke, beide Teams wissen, worum es geht. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir über die nötige Klasse und Qualität verfügen, um Pforzheim wehzutun, auch wenn der 1. CfR zu Hause noch kein Spiel verloren hat. Dafür müssen wir die grundlegenden Tugenden auf den Platz bringen und auch gegen den Ball eine hohe Intensität gehen.“

Das Personal: Verzichten muss die SG am Freitag nach wie vor auf Lukas Britzelmeir (Reha nach Schulter-OP) und Moritz Stoppel (krank). Ebenfalls fraglich ist ein Einsatz von Marius Kunde (angeschlagen). Dagegen befindet sich Elias Rahn mittlerweile wieder im Aufbautraining.

Der Gegner Nach 26 Spielen belegt der 1. CfR Pforzheim mit 48 Punkten den vierten Tabellenplatz. Dabei war die Mannschaft von Coach Thomas Herbst, der im Winter vom Landesligisten FV Löchgau kam, zuletzt das formstärkste Team der Liga. Beachtliche 20 Zähler sammelte der Club für Rasenspiele in den

acht Partien nach der Winterpause und blieb dabei ohne Niederlage. Vor allem zu Hause präsentiert sich das Fusionsgebilde aus 1. FC und VfR Pforzheim als echte Konstante. Ohne Niederlage und mit 31 Punkten aus 13 Heimspielen belegt den 1. CfR in dieser Kategorie den zweiten Rang hinter Großaspach.

Der Vergleich Zwei von den drei bisherigen Duellen hat die SG Sonnenhof gewonnen. Beide in Aspach. In dieser Vorrunde zum Beispiel nach Toren von Anthony Mbem-Som Nyamsi (14.) und Mert Tasdelen (36.) mit 2:0. Der Sieg Pforzheims stammt aus der Rückrunde der Vorsaison, als Großaspach im Stadion im Brötzinger Tal mit 2:3 verlor.

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Erstellt:
11. April 2024, 06:00 Uhr

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