Fußball-Bundesliga: Das war der Mittwoch am 17. Spieltag

dpa Berlin. Die Bayern behaupten zur Saisonhalbzeit ihren Vorsprung vor RB Leipzig. Am unteren Tabellenende wird es für den FC Schalke 04 langsam düster - Bielefeld und Köln setzen sich von den direkten Abstiegsplätzen ab.

Enttäuscht sitzt Schalkes Nassim Boujellab nach der Partie auf dem Platz. S04 beendet die Hinrunde auf dem letzten Platz. Foto: Marius Becker/dpa

Enttäuscht sitzt Schalkes Nassim Boujellab nach der Partie auf dem Platz. S04 beendet die Hinrunde auf dem letzten Platz. Foto: Marius Becker/dpa

Der FC Schalke 04 beendet die Hinrunde der Fußball-Bundesliga als Tabellenletzter. Die königsblauen Fans hoffen umso mehr auf einen Rückkehrer.

An der Tabellenspitze bleibt RB Leipzig erster Verfolger des FC Bayern, der in Augsburg etwas Mühe hatte. Arminia Bielefeld vermied den Sturz auf den Relegationsplatz souverän.

REDEBEDARF BEI DEN BAYERN: Sie müssten auch über die erste Hälfte sprechen, sagte Joshua Kimmich dem Reporter nach dem mühsam-glücklichen 1:0 des FC Bayern München beim FC Augsburg. 15 Torschüsse, aber nur ein Tor, und das per Elfmeter durch Robert Lewandowski. Die fahrlässige Chancenverwertung in der ersten Halbzeit, an der auch der polnische Matchwinner beteiligt gewesen war, mündete in eine fahrige Spielweise nach der Pause.

Die Bayern wankten gewaltig, Augsburg verschoss sogar einen Elfmeter. „Wie so oft, wenn wir in Führung geraten, kriegen wir es nicht hin“, sagte Kimmich. Unterm Strich standen aber die nächsten drei Punkte. Wieder mit Dusel wie schon zuvor beim 2:1 gegen den SC Freiburg. „Jetzt haben wir zwei Spiele nacheinander gewonnen, das war auch wieder ein Zeichen an die Konkurrenz“, sagte Nationaltorwart Manuel Neuer, der zum 196. Mal kein Gegentor kassierte und damit einen Bundesliga-Rekord von Oliver Kahn einstellte.

HOFFNUNG NAMENS HUNTELAAR: Nach der Niederlage in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln fiel Schalkes Trainer Christian Gross gleich zweimal das Wörtchen „bitter“ ein für diesen Abend, das 1:2 (0:1) und das Verharren auf dem letzten Tabellenplatz. Doch natürlich gab der Schweizer auch die branchenüblichen Durchhalteparolen aus („Wir müssen den Blick nach vorne richten“), vor allem hofft er nun auf den Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar, der gegen Köln wegen Wadenproblemen noch fehlte und am Sonntag gegen den FC Bayern München sein Comeback geben soll. „Ich habe vorher gewusst, worauf ich mich eingelassen habe. Aber wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit kommen wir da raus“, sagte der 37-jährige Niederländer.

IM GRÜNEN BEREICH: Pflichtaufgabe erfüllt. Schön war das Spiel von RB Leipzig gegen Union Berlin nicht. Anders als andere Spitzenclubs der Liga verließen die Sachsen aber als Sieger den Platz, die Partie endete 1:0. Mit vier Punkten Rückstand auf den FC Bayern sei der Club „auf jeden Fall noch im grünen Bereich“, sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche. Auch die Art und Weise, wie die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann in der Hinrunde aufgetreten sei, gefalle. Das Berliner Überraschungsteam kann sich mit einem Blick auf die Tabelle trösten: Platz sechs und 28 Punkte sind trotz der Niederlage eine starke Halbzeitbilanz.

JOKERTOR: Super-Joker Nils Petersen brauchte nach seiner Einwechslung gerade einmal fünf Minuten - dann klingelte es. Der Torgarant des SC Freiburg brachte die Breisgauer mit 2:1 in Führung, und auch wenn es am Ende nicht zum Sieg gegen Eintracht Frankfurt reichte - das 29. Jokertor und der siebte Saisontreffer unterstrichen die Klasse des 32-Jährigen. Dass der kleine SCF zur Saison-Halbzeit mit 24 Punkten auf Platz neun steht, hat die Mannschaft von Trainer Christian Streich auch ihrem Mann mit dem Torriecher zu verdanken. „Ich freue mich über jedes Tor - auch über jedes Jokertor“, sagte Petersen schmunzelnd im Sky-Interview. „Für die Mannschaft ist es doch ein Super-Signal, wenn man weiß, dass da jemand auf der Bank sitzt, der am Ende noch ein Tor machen kann.“

WELTKLASSE-KEEPER: Der TV-Experte Lothar Matthäus verlieh Bielefelds Torwart Stefan Ortega das Prädikat „weltklasse“. Gleich zweimal parierte der Arminen-Keeper reaktionsschnell gegen den Stuttgarter Angreifer Sasa Kalajdzic (16./72.). Neben den fast schon historischen drei Treffern (noch nie erzielten die Ostwestfalen so viele Tore in dieser Saison, zuletzt gelangen drei Bundesliga-Tore 2007 gegen den 1. FC Nürnberg) war Ortega der Garant des 3:0-Sieges im Duell der Aufsteiger mit dem VfB Stuttgart. „Ich habe die Szene bei Sky gerade gesehen, die Parade war wohl ganz gut“, sagte Ortega, mahnte aber auch: „Wir sind jetzt richtig angekommen, dürfen uns aber nicht ausruhen. Feiern können wir nach 34 Spieltagen, nicht jetzt.“

© dpa-infocom, dpa:210121-99-110027/3

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Erstellt:
21. Januar 2021, 05:00 Uhr

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