Große Freude bei der TSG Backnang über den Heimwettkampf

Die Schwimmer der TSG Backnang haben nach langer Zeit wieder ihr Schwimmfest veranstaltet, allerdings kurzfristig. Da die Organisation ziemlich zügig über die Bühne gegangen ist, dass stimmt die Sportler und Funktionäre froh. Auch gab es eine Erhöhung der Wassertemperatur.

Florian Benz hat nach langer Zeit beim Heimwettkampf wieder den Sprung ins Wasser gemacht. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Florian Benz hat nach langer Zeit beim Heimwettkampf wieder den Sprung ins Wasser gemacht. Foto: Tobias Sellmaier

Von Katharina Riener

Nach drei Jahren Pause richtete die TSG Backnang ihr Schwimmfest aus und das zum sechsten Mal. Um Qualifikationszeiten ging es nicht. Aber die Trainer wollten ihre Schützlinge im Wettkampfmodus halten und die Backnanger Schwimmer in dem Becken, indem sie fast jede Kachel kennen, neue Bestzeiten aufstellen. Dabei waren 120 Schwimmer in allen 50- und 100-Meter-Disziplinen sowie über 200-Meter-Lagen. Außerdem bot das Wettkampfprogramm für alle Strecken über 50 Meter offene Finals mit Preisgeldern und einen Vierkampf für die Jahrgänge 2011 bis 2014.

„Wir freuen uns natürlich, dass es dieses Jahr wieder geklappt hat“, so Jugendleiter Mustafa Gül von der gastgebenden TSG Backnang. Die insgesamt 120 Teilnehmer absolvierten knapp 480 Starts. Das findet Gül in Ordnung, besonders weil die Abteilung den einzigen Schwimmwettkampf in Backnang letztes Jahr wegen Teilnehmermangel absagen musste. Bei den Schwimmfesten vor der Pandemie seien es allerdings immer um die 900 Starts gewesen.

Die im Vergleich dazu geringe Anzahl ist dieses Mal auch der Kurzfristigkeit geschuldet. Gül erzählt: „Wir haben das Ding erst fünf Wochen vorher festgemacht.“ Im Vorhinein habe es einige Unklarheiten gegeben, aber man habe den Backnanger Schwimmern den einen Heimwettkampf ermöglichen wollen. Für den Wettkampfbetrieb sind die Backnanger sonst nämlich fast jede Woche unterwegs. Gül weiß: „Einmal im Jahr in heimischen Gefilden anzutreten ist da eine echte Entlastung.“ Ihm pflichtet eine ehemalige TSG-Schwimmerin bei, die in der Sprecherkabine aushalf: „Hier kennt man jede Kachel. Ich hatte im Heimbecken irgendwie immer das Gefühl, ich schwimme schneller.“ Auf den Heimvorteil hat auch der Nachwuchs gehofft, schließlich nahm der sich für das Schwimmfest einiges vor. So unter anderem auch Joschua Luchs, Florian Benz und Paris Pappas, die im Vorderfeld landen wollten.

Drei Talente der TSG Backnanghaben noch sehr viel vor

Im Dezember sind die drei Talente zum Regionalkaderlehrgang im Stuttgart eingeladen. Im Sommer 2023 steht die deutsche Jahrgangsmeisterschaft an. Luchs wird im Jahrgang 2007 an den Start gehen, Pappas bei den 2008ern und Benz will sich gegen die anderen in 2009 Geborenen behaupten. Zunächst finden es die drei Backnanger cool, in heimischen Gefilden ins Becken zu springen. „Das war schon lange nicht mehr“, so Luchs. „Es fühlt sich gut an, hier zu sein, man fühlt sich wohl“, sagt Pappas, „halt wie zu Hause“, schiebt Benz nach.

Von 2014 bis zum Beginn der Coronapandemie fand das Schwimmfest jedes Jahr statt und war damit für Jugendleiter Mustafa Gül schon fast zu einer Tradition geworden. Auch damals richtete die Schwimmabteilung den Wettkampftag immer um das erste Adventswochenende herum aus, da das Bad wegen der Betriebsweihnachtsfeier sowieso geschlossen war. Für Gül steht fest: „Wir wollen das Schwimmfest erhalten, ganz klar und im Idealfall auch wieder auf die alten Startzahlen kommen.“ Deswegen plant die Abteilung auch jetzt schon für nächstes Jahr. Wenn im Januar der neue Bäderleiter kommt, wollen die Schwimmer gleich einen Termin festlegen und so früh wie möglich die Ausschreibung für das Backnanger Schwimmfest herausgeben.

Organisatorisch lief trotz der kurzen Vorbereitungszeit alles glatt. „Wir sind mit dem gleichen Konzept gefahren wie 2019 und davor. Da haben wir ja Routine“, bemerkt Gül. Ein eingespieltes Team aus Helfern hielt alles am Laufen, sie waren erkennbar an den blauen Vereins-T-Shirts. Tatsächlich war es an dem Novembertag im Wonnemar warm genug für T-Shirts und auch die Schwimmer schienen nach gezogenen Bahnen erst mal in der nassen Badebekleidung bleiben zu können. Der Regelfall ist das aber nicht.

„Unter der Woche wurde die Wassertemperatur nämlich reduziert“, so Gül. Laut ihm würden es sich die meisten Trainer ein oder zwei Grad wärmer wünschen, gerade für die jungen Schwimmer. Oft bekommt Gül aus den Kursen gemeldet, dass die Kinder frierend aus dem Wasser steigen. Das verwundert ihn nicht, „anders als Leistungssportler schwimmen die Schwimmschüler ja nicht die komplette Zeit durch“. Da mache die niedrigere Temperatur ihnen mehr aus. Andererseits befürchtet er, dass dadurch viele Anfänger vergrault werden könnten: „Wenn ein Kind gerade schwimmen lernt und dann jedes Mal frierend aus dem Becken kommt, macht es das vielleicht ein, zwei Mal und kommt dann gar nicht mehr.“ Das sei verständlich, aber gerade für die Schwimmschüler sollte die Temperatur deswegen etwas höher sein. Beim Wettkampf war sie das. Die Schwimmabteilung der TSG hat dafür eine Temperaturerhöhung bei der Stadt Backnang beantragt. „Es ist wirklich toll, dass wir da erhört wurden.“

Medaillen und Bestzeiten

Bestzeiten Die Backnanger erzielten bei ihren 195 Einzelstarts insgesamt 177 persönliche Bestzeiten. Joschua Luchs gewann über Freistil, Rücken und Schmetterling. Weitere Platzierungen auf dem Podest schafften Florian Benz (dreimal), Laura Manolaras, Mara Wolpert (beide je zweimal). Luchs verpasste Vereinsrekord über 50 Meter Freistil mit 25,24 Sekunden nur um 17 Hundertstel.

Finals Florian Benz, Joschua Luchs, Laura Manolaras und Mara Wolpert erreichten viermal das offene Finale sowie Amalia Bartsch, Luisa Bäuerle und Tim Wolpert einmal.

Vierkampf Jeweils Gold gab es im Vierkampf für Pia Jelica, Nick Grüner, Raphael Haneklaus, Lavinia Bartsch und Petros Pappas. Auf Rang zwei kam Ilias Pappas. Dritte wurden Noah Pröhl und Amalia Bartsch.

Debüt Acht Backnanger absolvierten ihren ersten Wettkampf. Sieben von ihnen holten Medaillen: Maximilian Albus, Robin Bergmann, Tom Krüger, Alexej Osyko, Luca Paetkau, Mia Rosenfelder und Felia Schaller.

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Erstellt:
29. November 2022, 17:00 Uhr

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