Großer Bahnhof für Katharina Menz von der TSG Backnang

Der Heimatverein TSG Backnang, die Stadt, die Verbände und Weggefährten bereiten der Judosportlerin für den Gewinn der Silbermedaille bei der WM einen gebührenden Empfang. Die Athletin genießt es und will die Emotionen für die bevorstehenden Aufgaben mitnehmen.

Beim Eintreffen von Katharina Menz stehen Vereinsmitglieder und Gäste des Empfangs Spalier. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Beim Eintreffen von Katharina Menz stehen Vereinsmitglieder und Gäste des Empfangs Spalier. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Die Judo-Weltmeisterschaft in Taschkent ist knapp sechs Wochen her; für Katharina Menz bleibt sie unvergessen. „Die Silbermedaille ist mein größter sportlicher Erfolg“, sagt die 32-Jährige, die in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm kämpft, mit einem Strahlen im Gesicht. Das sehen auch die Mitglieder der TSG Backnang so und haben einen großen Empfang im heimischen Dojo organisiert. „Es ist sehr schön, so viel Anerkennung in der Heimat zu bekommen“, so Menz sichtlich gerührt.

Die Zahl der Gratulanten ist groß. Neben ihren früheren Trainern Sievert Kaffenberger und Jan Scheuing würdigt auch Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich die Sportlerin: „Es ist ein fulminanter Erfolg.“ Das Stadtoberhaupt bezeichnet Katharina Menz als „würdiges und tolles Aushängeschild unserer Sportstadt“. Blumen und Geschenke, die Ingrid Beerkircher überreicht, gibt es auch vom Sportkreis. Gerd Lamsfuß, Ex-Trainer der Backnanger Judokas und Vizepräsident des württembergischen Judo-Verbands, freut sich: „Es ist schön, wenn es ein Eigengewächs so weit schafft.“ Jens Holderle, Sportlicher Leiter und Coach der TSG, sagt: „Wir sind stolz auf dich.“ Abteilungsleiter Alfred Holderle bringt es kurz und knapp auf den Punkt: „Bleib, wie du bist.“

Die Sportlerin und alle anderen Gäste des Empfangs schauen sich mehrfach das Video mit den Highlights von den Kämpfen von Menz bei der WM an. Anschließend schreibt die Silbermedaillengewinnerin fleißig Autogramme und lässt sich fotografieren. „Ich möchte eine Vorbildfunktion besonders für die jungen Sportler sein“, so Menz. Die Unterstützung aus ihrer Heimatstadt will sie für die kommenden Aufgaben mitnehmen. Und da bleibt dem Leichtgewicht kaum Zeit, um durchzuschnaufen.

Grand Slam in Tokio und Masters in Jerusalem stehen dieses Jahr noch an

Am Montag, 28. November, fliegt die Backnangerin mit der deutschen Nationalmannschaft nach Japan. Dort wird zunächst ein Trainingslager absolviert, ehe am 3. und 4. Dezember in Tokio ein Grand-Slam-Turnier auf dem Programm steht. „Dort wird es für mich sehr schwer, da viele starke Kämpferinnen besonders aus Japan an den Start gehen werden“, wagt Menz einen Ausblick. Deshalb wäre sie mit einem Platz unter den ersten sieben Sportlerinnen zufrieden.

Dasselbe Ziel hat die TSG-Athletin beim letzten Wettkampf in diesem Jahr, denn vom 20. bis 22. Dezember geht die 32-Jährige beim Masters-Turnier in Jerusalem auf die Matte. „Da werden wieder die Topleute dabei sein“, vermutet die Judo-Sportlerin. Aber vielleicht gelingt ihr zum Jahresabschluss ein weiterer Coup wie zuletzt bei der Weltmeisterschaft und sie sichert sich eine weitere Medaille. Davon möchte Katharina Menz aber nicht sprechen. Sie möchte einen Schritt nach den anderen machen. Und ihr Zeitplan ist eng getaktet.

Nach einer kurzen Pause über Weihnachten und Neujahr geht es im Januar bereits weiter. Die Backnangerin nimmt wie die anderen deutschen Nationalkämpferinnen an einem Trainingscamp in Südafrika teil. Es folgt dann das erste sportliche Highlight im Jahr 2023, denn am 28. und 29. Januar findet die deutsche Einzelmeisterschaft in Stuttgart statt. Da gilt Katharina Menz in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm als Top-Favoritin, auch dank des Gewinns der Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft. Ein weiteres Ziel für die TSG-Sportlerin ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. „Es wäre toll, wenn es klappt“, so Katharina Menz.

Ehrungen und Absage

Ehrungen Beim Empfang für Katharina Menz wurden zwei wichtige Säulen der TSG-Judokas geehrt. Ingrid Beerkircher übergab im Namen des Sportkreises den Ehrenbrief des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) an Alfred Holderle, der seit 1997 bei der TSG tätig und seit knapp 20 Jahren der Abteilungsleiter ist. Sohn Jens Holderle bekam für seine 20-jährige Trainertätigkeit die Sportkreisehrennadel in Gold.

Absage Am Rand des Empfangs teilte der Sportliche Leiter und Trainer der Backnanger Judokas, Jens Holderle, mit, dass das Frauenteam der TSG nicht bei der Europameisterschaft der Mannschaften am kommenden Samstag in Georgien starten wird. „Sportlich wäre es mit Sicherheit ein Highlight, aber wir können es finanziell nicht stemmen“, sagt Jens Holderle. Seine Mannschaft hatte sich als Deutscher Meister dafür qualifiziert. Einige Topathletinnen des Teams wären gerne dabei gewesen.

Zum Artikel

Erstellt:
22. November 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

Die Riege der TSG Backnang nimmt den Aufstieg ins Visier

Die Regionalliga-Turnerinnen aus dem Murrtal haben zwar einen Umbruch hinter sich, doch die junge Mannschaft macht Mut für die anstehende Saison. Nach dem dritten Rang im vergangenen Jahr will das Backnanger Team im Kampf um die Spitze ein ernstes Wörtchen mitreden.

Rems-Murr-Sport

Mit Heimvorteil den Aufstieg eingetütet

Die Lateinformationsgemeinschaft Backnang/Besigheim tanzt in der nächsten Runde in der Zweiten Bundesliga. Mit dem Sieg beim selbst ausgerichteten Regionalliga-Turnier in Großaspach sind die letzten Restzweifel am Meistertitel bereits vor dem Saisonfinale beseitigt.