Nagelsmann: Ins „oberste Regal“ - und dann Schreiner?

dpa Leipzig. Julian Nagelsmann spricht über seine Karriereziele. Erst einmal ist er bei RB Leipzig gebunden. Und dann? Der 33-Jährige will Titel gewinnen. Ehe irgendwann vielleicht ein Jobwechsel ansteht.

Julian Nagelsmann möchte nicht „lebenslang“ Trainer sein, ein Jobwechsel würde ihn reizen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Julian Nagelsmann möchte nicht „lebenslang“ Trainer sein, ein Jobwechsel würde ihn reizen. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hat seine hohen Karriereziele bekräftigt und auch den Job des Bundestrainers „in ferner Zukunft“ nicht ausgeschlossen.

„Natürlich will ich irgendwann ins oberste europäische Regal, weil ich Titel gewinnen und mich beweisen will“, sagte der 33-Jährige im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ vor dem Bundesliga-Topspiel der Sachsen am heutigen Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer FC Bayern München. Den „einen Traumclub“ gebe es für ihn aber nicht. „Die 'Top Acht' in Europa kennt eh jeder.“

Allerdings betonte Nagelsmann erneut, dass er in Leipzig „bei vollem Bewusstsein“ bis 2023 unterschrieben habe. „Ich wurde nicht gezwungen, das zu unterzeichnen“, sagte er. „Kann sein, dass mal ein interessanter Verein anfragt. Auch dann werde ich nicht den Fokus auf die aktuelle Arbeit verlieren. Und ich akzeptiere die Haltung meines Vertragspartners.“ Das heiße nicht, dass er jeden Vertrag seiner Karriere voll erfüllen werde. Es müsse aber einen Konsens geben, also eine Ausstiegsklausel oder eine Einigung. „Wenn's die nicht gibt, dann gibt's die halt nicht.“

Nagelsmann war immer wieder auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht worden, zuletzt, weil Bayern-Trainer Hansi Flick ein möglicher Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw sein könnte, der im Sommer aufhört.

Die Löw-Stelle ist dagegen (noch) nichts für Nagelsmann. „Aktuell käme der Posten des Bundestrainers für mich nicht in Frage, weil mich das tägliche Arbeiten begeistert - und ich bin noch in einem Alter, wo das auch gut so ist“, sagte Nagelsmann. „In ferner Zukunft wäre das aber sicher ein reizvoller Job.“

„Lebenslang“ will der 33-Jährige aber nicht Trainer sein, es gebe noch andere Dinge, die ihn begeistern. „Mich würde auch reizen, als Schreiner zu arbeiten oder eine Kochlehre zu machen“, sagte er. „Wobei: Das wäre lustig, wenn ich mit 50 als Ex-Bundesligatrainer in die Berufsschule gehen würde.“ Dass der Bundestrainer „zugleich Schreiner oder Koch ist, das hat's so auch noch nicht gegeben“, sagte Nagelsmann augenzwinkernd.

© dpa-infocom, dpa:210402-99-68886/3

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Erstellt:
3. April 2021, 07:18 Uhr

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