Neue Zeitrechnung im Davis Cup: Mammut-Endrunde mit 18 Teams

dpa Madrid. Neue Zeitrechnung im Davis Cup: Erstmals in der Geschichte des fast 120 Jahre alten Tennis-Wettbewerbes wird der Sieger nicht in einem klassischen Finale zwischen zwei Teams ausgetragen.

Auch Deutschland ist für das Mammut-Event qualifiziert. Foto: Benoit Doppagne Pool/BELGA/dpa

Auch Deutschland ist für das Mammut-Event qualifiziert. Foto: Benoit Doppagne Pool/BELGA/dpa

Stattdessen sind von Montag bis Sonntag in Madrid 18 Mannschaften am Start, um den Nachfolger von Titelverteidiger Kroatien zu ermitteln. Auch Deutschland ist für das Mammut-Event qualifiziert. Die deutsche Nummer eins Alexander Zverev hat aber keine Lust auf das neue Format. Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Davis-Cup-Wettbewerb.

Was ist neu am Davis Cup?

Bis zum vergangenen Jahr wurde der Sieger im Davis Cup im klassischen K.o.-Format mit Heim- und Auswärtsspielen ermittelt. 16 Teams nahmen in der sogenannten Weltgruppe teil. Über Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale ging es ins Endspiel, wo sich zwei Mannschaften gegenüberstanden. Die Begegnungen wurden von Freitag bis Sonntag ausgetragen, insgesamt gab es vier Einzel und ein Doppel jeweils über drei Gewinnsätze. Seit diesem Jahr ist alles anders. Nach einer Qualifikationsrunde sind nun 18 Mannschaften in Madrid dabei, die zunächst auf sechs Dreier-Gruppen verteilt wurden. Die Gruppensieger und die beiden besten Zweiten schaffen den Sprung ins Viertelfinale. Es gibt lediglich noch zwei Einzel und ein Doppel, zudem wird nur über zwei Gewinnsätze gespielt.

Warum gab es diese Änderung?

Der Tennis-Weltverband ITF hat die Rechte am Davis Cup für geschätzte drei Milliarden Dollar über 25 Jahre an den Investment-Konzern Kosmos verkauft. Bekanntestes Gesicht von Kosmos ist der spanische Fußballprofi Gerard Piqué vom FC Barcelona. Kosmos will aus dem Davis Cup eine Riesen-Show und natürlich Profit machen.

Wann und wo findet die Endrunde statt?

Gespielt wird von Montag bis Sonntag in Madrid im La Caja Magica. Es gibt drei überdachte Stadien, der Centre Court fasst etwas mehr als 12 000 Zuschauer.

Welche Teams sind beim Finale dabei?

Die vier Halbfinalisten der vergangenen Saison, also Kroatien, Frankreich, Spanien und die USA waren automatisch qualifiziert. Zwölf weitere Mannschaften sicherten sich in der Qualifikationsrunde im Februar das Ticket. Zudem gab es noch zwei Wildcards für Argentinien und Großbritannien.

Ist Deutschland auch dabei?

Ja, Deutschland sicherte sich durch einen mühelosen Erfolg gegen Ungarn die Qualifikation für die Endrunde. Dort geht es in der Gruppe C gegen Argentinien (Mittwoch) und Chile (Donnerstag).

Wer spielt für Deutschland?

Zum deutschen Team gehören Jan-Lennard Struff, Philipp Kohlschreiber, Dominik Koepfer sowie das Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies. Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev steht nicht zur Verfügung. Er bestreitet stattdessen ein paar Show-Matches mit Roger Federer in Südamerika.

Welche Stars sind dabei?

Neben Federer fehlen auch die beiden London-Finalisten Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas, weil sich ihre Länder nicht qualifizieren konnten. Der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal will dagegen ebenso dabei sein wie der Serbe Novak Djokovic. Insgesamt sind sechs Spieler aus den Top Ten vertreten. Auch Andy Murray spielt für Großbritannien.

Wo kann ich die Spiele in Deutschland verfolgen?

Der Streamingdienst DAZN überträgt täglich aus Madrid. Das Abo kostet monatlich 11,99 Euro.

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Erstellt:
18. November 2019, 07:14 Uhr

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