Buenos Aires

Polizei durchsucht Sitz des argentinischen Fußballverbands

Die Beamten suchen nach Verbindungen zu einem Finanzdienstleister, gegen den wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung ermittelt wird. Die Firma ist Sponsor des Nationalteams.

Polizei durchsucht Sitz des argentinischen Fußballverbands

© Tomas Cuesta/dpa/Tomas Cuesta

Polizei durchsucht Sitz des argentinischen Fußballverbands

Von red/dpa

Im Zuge von Ermittlungen gegen einen Finanzdienstleister und Trikot-Sponsor hat die Polizei den Sitz des argentinischen Fußballverbands (AFA) sowie die Büros von 13 Fußballvereinen durchsucht. Die Beamten suchten nach Hinweisen auf Verbindungen zu dem Unternehmen, gegen das wegen Verdachts auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung ermittelt wird, wie die Zeitung „La Nación“ und der Fernsehsender TN berichteten. Demnach wurden Unterlagen und Datenträger sichergestellt.

AFA und Unternehmen äußern sich zunächst nicht

Der Finanzdienstleister bietet Kredite an und hat eine virtuelle Geldbörse entwickelt. Das Unternehmen ist Sponsor der argentinischen Nationalmannschaft und einer Reihe von Fußballvereinen wie Racing, Independiente und San Lorenzo.

Der Erstligist Racing bestätigte die Durchsuchung ihrer Geschäftsräume. Der Sponsoringvertrag mit dem Unternehmen sei 2023 geschlossen worden und laufe Ende des Jahres aus, hieß es in einer Stellungnahme. Der Club sagte der Justiz seine Kooperation zu. Die AFA und der betroffene Finanzdienstleister äußerten sich zunächst nicht.

Verdacht auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung

Über die Plattform des Unternehmens wurden Medienberichten zufolge Transaktionen von umgerechnet knapp 500 Millionen Euro getätigt. Unter anderem sollen Minijobber ohne große Kaufkraft und Menschen, die bereits wegen der Fälschung von Rechnungen aktenkundig waren, hohe Überweisungen getätigt haben. Deshalb ermitteln die Behörden wegen Geldwäsche.

Zudem habe das Unternehmen bei den Transaktionen nicht die in Argentinien anfallenden Abgaben auf Geldbewegungen erhoben und damit Steuern in Höhe von umgerechnet fast zwei Millionen Euro hinterzogen, berichtete „La Nación“ unter Berufung auf die Behörden.

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Erstellt:
9. Dezember 2025, 17:28 Uhr

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