TSG Backnang: Niklas Mahler will öfter zur Startelf zählen

Bis zum Sommer war die 22-jährige Abwehrkraft des Etzwiesenvereins beim Oberliga-Rivalen Bissingen am Ball. Nun kämpft er bei den Fußballern aus dem Murrtal darum, noch öfter zur Startelf zu zählen. Das gilt auch fürs morgige Heimspiel gegen den abstiegsgefährdeten Nachbarn aus dem Enztal.

Niklas Mahler hofft, dass er von Anfang an im Einsatz ist. Schließlich trifft er mit der TSG auf seinen früheren Verein. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Niklas Mahler hofft, dass er von Anfang an im Einsatz ist. Schließlich trifft er mit der TSG auf seinen früheren Verein. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

„Zwischendurch war’s schon schwierig, was meine Spielzeiten angeht“, bekennt Niklas Mahler. Er sagt aber auch: „Mir gefällt es bei der TSG Backnang. Die Jungs sind auf jeden Fall klasse.“ Anders gesagt: Der 22-Jährige hat sich beim Fußball-Oberligisten mittlerweile eingelebt – und er hofft, „dass ich am Samstag spielen darf“. Auch weil es für den Innenverteidiger in den heimischen Etzwiesen mit seinem neuen Verein ab 14 Uhr gegen Ex-Klub FSV 08 Bissingen geht.

Für den aus Sersheim stammenden Abwehrspieler steht fest: „Es wird ein interessanter Vergleich, den wir gewinnen sollten, denn der FSV steht hinter uns.“ Sechs Punkte sind es ganz genau, die dem Sechstletzten auf den Tabellenzehnten fehlen. Die TSG hat zudem erst 19 Partien und damit ein Spiel weniger ausgetragen als die abstiegsgefährdete Elf aus dem Kreis Ludwigsburg. Den früheren Bissinger überrascht es durchaus, dass der einstige Oberliga-Spitzenklub hinten steht: „Klar, es gab in den vergangenen Jahren schon einen Substanzverlust und einen Spieler wie Marius Kunde ersetzt man nicht so leicht, aber ich hätte den FSV schon ein wenig stärker erwartet.“

Starke Schwankungen bei Bissingen in dieser Saison

Zwischendurch zeigt Backnangs morgiger Kontrahent ja auch immer wieder, dass er in der Liga jeden schlagen kann. Zum Beispiel beim 2:1-Erfolg gegen Spitzenreiter Großaspach. Doch dann gibt es auch Begegnungen wie das 1:4 in der Vorrunde daheim gegen die TSG, die damals klar besser war. Es war ein Sieg für den Etzwiesenverein, bei dem Niklas Mahler nicht die von ihm erhoffte große Rolle gespielt hat. Erst in der Schlussminute wurde er eingewechselt. Für den 22-Jährigen war es keine einfache Zeit. Nachdem er in den ersten drei Punktspielen zur Anfangsformation gezählt hatte, war er danach außen vor in Sachen Startelf. „Ich kam nie so richtig in einen Rhythmus“, erklärt er. Vielleicht auch, weil er in der Defensive vielseitig einsetzbar ist. So musste der eigentliche Innenverteidiger mal hinten rechts, mal links oder auch mal in der Mitte ran, wenn von den beiden dort meist gesetzten Routiniers Patrick Tichy oder Thomas Doser einer nicht konnte.

Beim Auftakt ins zweite Halbjahr wegen Krankheit nicht dabei

Erst gegen Ende der Vorrunde kämpfte sich der als Stammspieler von Bissingen nach Backnang gekommene Defensivstratege ins Team zurück. Viermal in Folge stand er in der Startelf, brachte es dadurch im ersten Halbjahr noch auf 13 Einsätze in 18 Partien. Der Student der Sportökonomie hatte auch nach der Winterpause im Nachholspiel in Denzlingen gute Karten für einen Einsatz von Anfang an. Dann wurde er krank. „Schade“, sagt er dazu. Nun ist er aber wieder fit und brennt darauf, wenigstens im zweiten Vergleich mit dem Ex-Verein von Beginn an ranzudürfen. In der von Neutrainer Pavlos Osipidis bisher bevorzugten Dreierkette wird ein Innenverteidiger mehr benötigt als bei einer Viererkette. Dort kommen zu zwei Jungs in der Mitte noch zwei Abwehrspieler links und rechts dazu.

Niklas Mahler fühlt sich in beiden Ausrichtungen zu Hause. Schließlich hat er sie in seinen Jugendjahren bei der TSG Hoffenheim und beim FC Ingolstadt genauso kennengelernt wie in den drei Runden in Bissingen. Begonnen hat er mit Fußball allerdings beim kleinen VfR Sersheim. Mit zwölf Jahren ging es dann nach Hoffenheim. In der B-Jugend stand er dort zusammen mit den heutigen Großaspachern Benedikt Landwehr und Bleart Dautaj auf dem Platz. Trainer war Pellegrino Matarazzo, vor Jahren Coach des VfB Stuttgart und nun Trainer beim Hoffenheimer Bundesliga-Team.

Der Verteidiger tippt auf einen 2:1-Heimsieg der TSG

In diese sportlichen Höhen hat es für den 22-jährigen Niklas Mahler bislang noch nicht gereicht. Er backt Oberliga-Brötchen, versucht nun erst einmal, bei der TSG echter Stammspieler zu werden. Vor allem aber würde er morgen gerne von Beginn an für Backnang auf dem Platz darum kämpfen, im Nachbarschaftsduell den Abstand zu Kellerkind Bissingen auf neun Punkte auszubauen. „Ich freue mich auf die Partie, gehe aber davon aus, dass es ein richtig krasses Spiel wird“, erzählt Mahler. Wobei er durchaus zuversichtlich ist, dass es am Ende sein jetziger Verein ist, der jubelt. „Wir gewinnen 2:1“, tippt der Verteidiger. Er weiß, dass der Tabellenzehnte mit einem solchen Ergebnis auf jeden Fall vermeidet, dass bei der TSG die Zeiten in Sachen Ligaverbleib schwierig werden.

Rund ums TSG-Spiel gegen Bissingen

Der Gegner Für Backnangs Coach Pavlos Osipidis sind die morgigen Gäste eine Unbekannte, obwohl sich viele Spieler gut kennen. Doch in der Winterpause hat sich der FSV 08 Bissingen von Ex-TSG-Trainer Markus Lang getrennt. „Nun gibt es dort einen neuen Coach und eine andere Herangehensweise. Da sie aber in diesem Jahr noch ohne Punktspiel sind, gibt es davon keine Videos“, erklärt der 33-Jährige und empfiehlt seinem Team, „dass wir am besten vor allem auf uns schauen.“

Das Personal Neben Niklas Mahler wechselte vor der Saison auch Loris Hoffmann von Bissingen nach Backnang. Wobei der 28-Jährige ja schon als Jugendspieler und in seinen ersten Aktivenjahren für den Verein aus den Etzwiesen spielte. Morgen ist Hoffmann allerdings nicht dabei, da er in Denzlingen als ausgewechselter Spieler in der Nachspielzeit Gelb-Rot sah und nun für ein Spiel gesperrt ist. Fraglich ist zudem der Einsatz von Angreifer Flavio Santoro wegen muskulärer Probleme. Ansonsten ist „soweit alles in Ordnung“, sagt Osipidis.

Die Parkplätze In den Etz-wiesen steht weiterhin nur ein Teil der Parkfläche zur Verfügung. Deshalb verweist der Verein darauf, dass für das Duell mit dem Nachbarn die Tesat-Parkplätze in der Wilhelmstraße geöffnet sind. Wer trotzdem versuchen will, einen der rund 70 Parkplätze direkt am Stadion zu ergattern, darf sich freuen. Die Fläche ist frisch geschottert und die Zufahrt teilweise neu geteert.

Zum Artikel

Erstellt:
1. März 2024, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

Als Spielertrainerin will Alexandra Berger es noch mal wissen

Die 41-Jährige hat bei den Volleyballerinnen der TSG Backnang künftig auf und neben dem Feld das Sagen. Dafür hat sie den Trainerinnenjob bei den Männern des SV Fellbach vorerst an den Nagel gehängt.

Rems-Murr-Sport

„Wir können Ferndorf Probleme machen“

Vor dem Hinspiel im Halbfinale um den Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga (morgen 17 Uhr) kann Niklas Diebel einiges zum Gegner sagen. Denn der Rückraumspieler wechselte erst vor dieser Saison vom TuS Ferndorf zum HC Oppenweiler/Backnang.