TSG Backnang verliert das Spiel und Vanessa Maglica

Die Regionalliga-Volleyballerinnen starten mit einer Nullnummer ins neue Jahr. Das 0:3 beim Titelaspiranten VC Offenburg wiegt im Abstiegskampf aber nicht so schwer wie die Knieverletzung der besten Angreiferin, für die im schlimmsten Fall die Saison vorzeitig beendet ist.

Mit ihren wuchtigen Schlägen ist Außenangreiferin Vanessa Maglica (links) für die TSG-Volleyballerinnen unverzichtbar. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Mit ihren wuchtigen Schlägen ist Außenangreiferin Vanessa Maglica (links) für die TSG-Volleyballerinnen unverzichtbar. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Passiert war’s schon etwas früher, aber eine Weile hielt Vanessa Maglica noch durch. Als die TSG im dritten Satz mit 11:8 führte und Hoffnung schöpfte, vielleicht doch noch etwas Zählbares aus Offenburg mitzunehmen, ging nichts mehr. Die 26-Jährige humpelte vom Feld und es stellte sich sofort die Frage, wie schwer die offensichtlich erlittene Knieverletzung ist. Für eine belastbare Antwort muss die genaue Diagnose abgewartet werden, aber wie hart die Backnangerinnen ein längerer Ausfall treffen würde, zeigte sich sofort. Ohne Vanessa Maglica war der ohnehin knappe Vorsprung rasch passé und die Dreisatzniederlage mit dem 18:25 besiegelt.

„Sie ist eine Schlüsselspielerin. Eins zu eins könnten wir sie nicht ersetzen“, betont Trainer Markus Sutterer und wünscht selbstredend eine „schnelle Genesung“. Einerseits, weil es im Abstiegskampf wohl die denkbar schlechteste Nachricht wäre, wenn die nach der Hälfte der bisherigen zehn Saisonspiele zur wertvollsten Volleyballerin ihres Teams gewählte Außenangreiferin fürs Erste nicht mehr zur Verfügung stehen sollte. Andererseits, weil sich Vanessa Maglica vor genau vier Jahren schon einmal einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und sich mit hohem Einsatz wieder herangekämpft hatte. Sollte sie sich dieser Tortur ein weiteres Mal unterziehen müssen, wäre es wohl ein noch härteres Stück Arbeit.

Schon am Sonntag geht es für die TSG mit einem Heimspiel weiter

Derzeit ist durchaus noch möglich, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiten. Doch selbst dann müsste es vorerst ohne die Leistungsträgerin klappen. „Gegen die VSG Ettlingen/Rüppurr ist sie auf jeden Fall nicht dabei“, richtet TSG-Kapitänin Anne Pötzl den Blick aufs Spiel am kommenden Sonntag (15 Uhr, Mörikehalle). Gegen den Tabellenführer hängen die Trauben mindestens genauso hoch wie zuletzt beim Zweiten in Offenburg, doch mit dem Heimvorteil im Rücken will Backnang etwas Zählbares auf der Habenseite verbuchen. Es wäre für den Drittletzten ein Signal an die Konkurrenten, denn das Polster auf die Abstiegszone beträgt nur noch drei Punkte.

Zumindest der erste Satz der zurückliegenden Partie taugt allemal als Mutmacher für die Murrtalerinnen. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Führungen. Die TSG setzte die Gastgeberinnen mit starken Aktionen im Block und präzisen Angriffen gehörig unter Druck und hatte spätestens beim 23:18 beste Karten, den Sack zuzumachen. Stattdessen gab der Außenseiter den Vorsprung von fünf Punkten doch noch aus der Hand, schloss keinen einzigen Ballwechsel mehr zu seinen Gunsten ab und hatte mit 23:25 das Nachsehen. „Schade, dass wir den ersten Satz nicht für uns entscheiden konnten“, trauerte Markus Sutterer den vergebenen Chancen nach. Es habe sich allerdings gezeigt, so der Backnanger Coach, „dass wir durchaus in der Lage sind, mit starken Teams mitzuhalten“.

Der Nachsatz, dass an der Konstanz gearbeitet werden müsse, war der Schwächephase geschuldet, die sich im zweiten Satz zunächst einmal nahtlos fortsetzte. Viele leichte Fehler und ein nachlassender Block erlaubten es Offenburg, sich in Windeseile abzusetzen. Das 25:7 war eine klare Angelegenheit, doch die Backnangerinnen bewiesen Kampfgeist und viel Moral. Im dritten Durchgang waren sie auf einem guten Weg, als die Verletzung von Vanessa Maglica, die trotzdem wieder zum Most Valuable Player (MVP) gekürt wurde, den Tatendrang ausbremste und für Verunsicherung sorgte.

TSG Backnang Szabo, Wunderlich, Vanessa Maglica, Schroeder, Stückelmaier, Leuz, Pötzl, Ebel, Menke, Neubert, Berger.

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Erstellt:
16. Januar 2024, 11:30 Uhr

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