Volleyballerinnen der TSG Backnang gehen mit Zuversicht abermals in die Regionalliga

Aufstiegsgeschichten: Eine makellose Vorrunde, eine etwas holprige Rückrunde und ein Krimi mit Happy End am letzten Spieltag: Backnangs Oberliga-Volleyballerinnen krönen eine turbulente Saison mit dem Meistertitel. Im dritten Versuch will sich die TSG eine Etage höher etablieren.

Ein Konfettiregen und der begehrte Pokal für den Oberliga-Meister und Regionalliga-Aufsteiger: die TSG Backnang bei der verspäteten Sause. Hinten von links: Melanie Wunderlich, Caroline Schwiertz, Milana Schroeder, Andrea Lachenmaier, Sarah Neubert und Trainer Markus Sutterer. Mitte: Abteilungsleiter Hans-Peter Richter, Co-Trainerin Alexandra Berger, Vanessa Maglica, Julia Ebel, Jana Menke, Iva Maglica und Emily Stückelmaier. Vorne: Kim Prade, Anne Pötzl und Gwen Szabo. Es fehlt: Florentine Walter. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Ein Konfettiregen und der begehrte Pokal für den Oberliga-Meister und Regionalliga-Aufsteiger: die TSG Backnang bei der verspäteten Sause. Hinten von links: Melanie Wunderlich, Caroline Schwiertz, Milana Schroeder, Andrea Lachenmaier, Sarah Neubert und Trainer Markus Sutterer. Mitte: Abteilungsleiter Hans-Peter Richter, Co-Trainerin Alexandra Berger, Vanessa Maglica, Julia Ebel, Jana Menke, Iva Maglica und Emily Stückelmaier. Vorne: Kim Prade, Anne Pötzl und Gwen Szabo. Es fehlt: Florentine Walter. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Backnangs Volleyballerinnen haben das geschafft, was ihnen bereits vor sechs und vor vier Jahren gelungen ist. Wie 2017 und 2019 steigen sie als Meister in der württembergischen Oberliga in die Regionalliga Süd auf. Zwei Wochen ist es inzwischen her, seit die TSG am letzten Spieltag „ein Wechselbad der Gefühle“ erlebte, wie es Kapitänin Anne Pötzl beschreibt. Das ist noch untertrieben, denn es war eine Zitterpartie par excellence, eine Nervenschlacht sondersgleichen.

Zunächst versäumten es die Murrtalerinnen, den Sack mit einem Heimerfolg gegen Bad Waldsee aus eigener Kraft zuzumachen. Sie waren sich nach dem 1:3 so gut wie sicher, den Titel im letzten Moment verspielt zu haben und vergossen einige Tränen. „Ich habe tatsächlich kurz an das Interview gedacht“, sagt Pötzl mit Blick auf das Gespräch mit unserer Zeitung, in dem sie sich im Vorfeld der letzten Begegnung so siegesgewiss gezeigt hatte. Dass sie dabei lacht, liegt daran, dass der MTV Ludwigsburg II die Steilvorlage aus Backnang tags darauf mit einem 2:3 beim TV Rottenburg verstolperte. „Wir haben uns für die Schützenhilfe bedankt“, berichtet die Spielführerin vom Kontakt der Murrtalerinnen mit den Volleyballerinnen vom Neckar, die ihnen die Aufstiegsfeier mit etwas Verspätung doch noch ermöglichten.

Die größeren Personalsorgen sind ein Grund für die schwächere Rückrunde

Den Grundstein für die Meisterschaft legten Pötzl und ihre Mitstreiterinnen mit der makellosen Hinserie. Neun Spiele, neun Siege, davon sieben mit dem Optimum von drei Punkten für ein 3:0 oder 3:1 – viel besser hätte es anfangs nicht laufen können. „Als die Mannschaft in der Vorrunde fast komplett war, hat sie durchweg sehr gute Leistungen abgeliefert“, erinnert sich der Abteilungsleiter Hans-Peter Richter an diese Saisonphase. Von den eingeplanten Spielerinnen fehlte zunächst nur Susann Haffke, die nach Ulm gezogen und deshalb zum Ligarivalen von der Donau gewechselt war. Weitaus schwieriger wurde es trotz des breiten Kaders, als Caroline Schwiertz einen Kreuzbandriss erlitt, Anne Pötzl mehrere Wochen krankheitsbedingt passen musste und darüber hinaus immer wieder einzelne Ausfälle zu beklagen waren. „Damit haben auf manchen Positionen die Wechselmöglichkeiten gefehlt und die taktischen Optionen waren begrenzt“, beschreibt Richter die Probleme, mit denen TSG-Trainer Markus Sutterer vor allem in der Rückrunde zu kämpfen hatte.

Der zweite Saisonabschnitt begann noch vor Weihnachten mit der ersten Niederlage (1:3 in Ludwigsburg), auf die nach dem Jahreswechsel drei weitere folgten. Dem standen fünf Siege, allesamt mit 3:0 oder 3:1, und damit 15 Punkte gegenüber, die am Ende gerade so für die Meisterschaft und den Aufstieg reichten. „Wir wollen uns in der Regionalliga etablieren“, kündigt der Abteilungsleiter an und ist „vorsichtig optimistisch“, dass dies anders als nach den vorherigen beiden Aufstiegen, als es jeweils bei einjährigen Abenteuern blieb, auch gelingt. Mut macht zum einen, dass die TSF Ditzingen, gegen die Backnang in der Vorsaison eine Partie gewonnen hatte, als Neuling in dieser Runde auf dem dritten Platz landete. Zum anderen bleibt das Aufstiegsteam beieinander, wie Anne Pötzl nach der jüngsten Mannschaftsbesprechung bestätigt. Nicht zuletzt, weil Melanie Wunderlich wegen einer Reise aber längere Zeit fehlen wird, „wollen wir uns zudem mit dem einen oder anderen Zugang verstärken“, kündigt Hans- Peter Richter an. Und was ist mit Markus Sutterer? „Ich gehe fest davon aus, dass der Trainer weitermacht“, sagt der Abteilungsleiter: „Alles andere würde ich auch sehr bedauern, denn es hat sehr gut geklappt.“

Die TSG Backnang ist einer von zehn Vereinen in der Regionalliga Süd

Abschiede Die Barock Volleys MTV Ludwigsburg haben als Meister der Regionalliga Süd den Aufstieg in die Südstaffel der Dritten Liga geschafft. Den umgekehrten Weg in die Oberligen Württemberg und Baden treten die Absteiger TG Biberach und USC Freiburg an.

Neulinge Drei Mannschaften, die in der vergangenen Runde nicht in der Regionalliga Süd spielten, stoßen in der neuen Spielzeit dazu. Dies sind der VC Offenburg, der als Schlusslicht aus der Dritten Liga abgestiegen ist, sowie die beiden Oberliga-Meister TSG Backnang und VSG Ettlingen/Rüppurr.

Platzhirsche Sieben Teams bleiben in der Regionalliga Süd, in der sie in der Vorsaison in dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei bis acht landeten: DJK Schwäbisch Gmünd, TSF Ditzingen, Förderverein Tübinger Modell, FT 1844 Freiburg, Heidelberger TV, VSG Mannheim und SV Fellbach.

Saisonstart Laut dem vorläufigen Terminplan soll es am Wochenende des 30. September und 1. Oktober losgehen. Den Entwurf eines Spielplans gibt es bislang allerdings noch nicht.

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Erstellt:
1. April 2023, 06:00 Uhr

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