Waldremser Routiniers demonstrieren alte Klasse

Björn Bootsmann und Marcel Schüle bleiben zum Rundenabschluss in eigener Halle in allen vier Vergleichen ohne Verlustpunkt. Damit halten die Radballer aus Backnang doch noch souverän die Klasse und der RSV ist weiterhin mit einem Team in der Ersten Bundesliga vertreten.

Marcel Schüle (links) und Björn Bootsmann hatten am letzten Spieltag der Saison Ball und Gegner bestens unter Kontrolle. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Marcel Schüle (links) und Björn Bootsmann hatten am letzten Spieltag der Saison Ball und Gegner bestens unter Kontrolle. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

„Es ist gerade viel Bewegung in der Liga“, erzählt Björn Bootsmann und ist froh, dass beim RSV Waldrems alles beim Alten bleibt. Während es bei einigen Kontrahenten personelle Wechsel gibt, gehen der 28-Jährige und sein gleichaltriger Partner Marcel Schüle auch nächste Runde im Zwölferfeld der Ersten Bundesliga zusammen auf Punktejagd. Vier Siege in vier Partien und damit ein souveräner Klassenverbleib gelangen dem Duo, das seit Jugendtagen eine Einheit bildet. Der Radsportverein aus dem Backnanger Stadtteil bleibt dank des klasse Auftritts das, was er in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast immer war: erstklassig.

Erleichterung nach dem starken Auftritt beim letzten Spieltag

„Als das klar war, haben wir schon aufgeatmet“, gesteht Bootsmann, der sich wie Schüle gewünscht hatte, dass sie nicht wie in der Vorsaison so lange bangen müssen. Wobei „wir damals den Nichtabstieg erst im allerletzten Spiel geschafft haben“. Diesmal machten sie schon nach den ersten beiden Duellen gegen Krofdorf (4:0) und Schlusslicht Reichenbach (7:1) viel, mit dem 5:3 gegen Denkendorf im dritten Vergleich alles klar. Das 3:2 zum Schluss gegen den da bereits als dritter Absteiger feststehenden RV Ailingen war nur noch Zugabe auf den glanzvollen letzten Spieltag. An dem stockte Waldrems mithilfe der makellosen Bilanz von zwölf Punkten sein Konto auf 29 Zähler auf und kletterte auf Rang sieben.

Erst beim Saisonabschluss kommen die Routiniers richtig auf Touren

Eine Erklärung, weshalb das erfahrene Waldremser Duo so schwer in die Runde gestartet war, findet Björn Bootsmann nicht so richtig. „Wir hatten am Anfang sicherlich ein wenig Probleme, uns an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen“, sagt er und erklärt: „Es war einfach eine Umstellung, dass die Spieltage nicht wie früher gegen 14 Uhr, sondern erst gegen 18 Uhr begonnen haben.“ In der Vorrunde gab es in Friedrichshafen auf jeden Fall gegen dieselben Gegner wie beim abschließenden Heimspieltag „nur einen Punkt für uns“, erinnert sich der Backnanger Routinier. Trotzdem beurteilt er die vom Verband angestoßene zeitliche Neuerung nicht negativ. Schließlich sei das Ziel, so mehr Zuschauer in die Hallen zu locken, erreicht worden. So wie die zwei einstigen Junioren-Europameister doch noch recht souverän ans rettende Ufer kamen.

In der neuen Saison geht der Blick in die erste Tabellenhälfte

Deshalb blickt Bootsmann auch nicht völlig unzufrieden auf die Runde zurück und sieht wenig Grund dafür, für die neue Saison viel zu ändern. Allerdings: „Wir wollen schon schauen, dass wir nicht erneut bis zum letzten Spieltag brauchen, um die Liga zu halten.“ Auch weil die Konkurrenz schwächer wird. Zum Beispiel weil sich beim Bundesliga-Ersten RV Oberndorf und beim Zweiten RMC Stein mit Andre Kopp und Gerhard Mlady die Torhüter verabschieden. Dadurch wird aus zwei bisherigen Spitzenteams mit Raphael Kopp und Bernd Mlady ein Team. Eines, das über reichlich individuelle Qualität verfügt, aufgrund der geografischen Entfernung zwischen dem nahe Nürnberg gelegenen Stein und dem unweit von Göttingen gelegenen Obernfeld aber wohl nicht so oft zusammen trainieren kann. Immerhin liegen zwischen dem Niedersachsen sowie dem Ex-Welt- und -Vizeweltmeister aus Mittelfranken fast 350 Kilometer. Hinzu kommt, dass sowohl Raphael Kopp als auch Bernd Mlady in ihren bisherigen Duos die Feldspieler waren. Nun muss einer die Torwartrolle übernehmen.

Bootsmann erzählt, dass zudem weitere Kontrahenten ankündigten, kürzer treten, ganz aufhören oder jüngeren Spielern in ihren Vereinen eine Chance geben zu wollen. „Vielleicht können wir nächste Runde sogar wieder vorne mitspielen“, sagt Bootsmann und denkt an die Zeit, als sich das RSV-Duo vor Corona fürs Final-Five qualifizierte und deutscher Vizemeister wurde. Leistungen, die beide Waldremser offensichtlich immer noch draufhaben, wie sie beim abschließenden Heimspieltag gezeigt haben.

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Erstellt:
23. Mai 2023, 06:00 Uhr

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