Hollywood-Ikone

Diane Keaton: Ihre unvergesslichsten Filme und Rollen

Sie prägte das amerikanische Kino über fünf Jahrzehnte – nun ist Diane Keaton mit 79 Jahren gestorben. Ein Rückblick auf die Filme, die sie unsterblich gemacht haben.

Schauspielerin Diane Keaton im Jahr 2022.

© Tinseltown/ Shutterstock

Schauspielerin Diane Keaton im Jahr 2022.

Von Katrin Jokic

Diane Keaton war weit mehr als nur ein Hollywoodstar. Sie war Stil-Ikone, Charakterdarstellerin, Komikerin und Feministin – und eine der prägendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Am 11. Oktober ist sie im Alter von 79 Jahren gestorben. In einer Karriere, die über fünf Jahrzehnte umspannte, arbeitete sie mit Regiegrößen wie Francis Ford Coppola, Woody Allen und Nancy Meyers zusammen und schuf Figuren, die das Publikum bis heute bewegen.

Von der Mafia-Ehefrau in „Der Pate“ über die eigenwillige Annie Hall bis hin zur späten Liebenden in „Was das Herz begehrt“ – diese Rollen zeigen, warum Diane Keaton im Gedächtnis bleiben wird.

Der Pate (1972) und Fortsetzungen

Francis Ford Coppolas Mafiaepos erzählt vom Aufstieg und Fall der Familie Corleone und gilt als einer der einflussreichsten Filme der Kinogeschichte. Diane Keaton spielt Kay Adams, die Freundin und spätere Ehefrau von Michael Corleone (Al Pacino), die als moralisches Gegenstück zu seiner Welt aus Macht und Gewalt fungiert. Die Filme wurden vielfach mit Oscars ausgezeichnet und prägten das Genre nachhaltig.

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Der Stadtneurotiker (1977)

Woody Allens Liebeskomödie seziert mit Witz und Melancholie die Beziehung des neurotischen Komikers Alvy Singer zu der unkonventionellen Annie Hall. Diane Keaton verkörpert die Titelrolle mit Charme und Authentizität und erhielt dafür den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Ihr Stil wurde zum Modephänomen, ihre Figur zum Sinnbild weiblicher Unabhängigkeit in den 1970er-Jahren.

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Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (1975)

In dieser satirischen Komödie parodiert Woody Allen klassische russische Literatur und Kriegsdramen. Diane Keaton spielt Sonja, die schlagfertige Cousine des feigen Boris, der widerwillig in die Napoleonischen Kriege zieht. Die Chemie zwischen Keaton und Allen trägt den Film, der eine Brücke zwischen Allens früher Slapstickphase und seinen späteren, anspruchsvolleren Werken schlägt.

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Reds – Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit (1981)

Warren Beattys Historienepos erzählt die Geschichte des Journalisten und Aktivisten John Reed, der die Russische Revolution miterlebt und darüber das Buch „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ schreibt. Diane Keaton spielt Louise Bryant, Reeds Lebensgefährtin und selbstbewusste Schriftstellerin, die sich in einer von Männern dominierten Welt behauptet. Der Film gewann drei Oscars und wird bis heute für seine politische Relevanz und seine ambitionierte Inszenierung gefeiert.

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Vater der Braut (1991)

Die charmante Familienkomödie von Charles Shyer zeigt, wie ein überforderter Vater (Steve Martin) mit der bevorstehenden Hochzeit seiner Tochter ringt. Diane Keaton spielt Nina Banks, die vernünftige und liebevolle Mutter, die zwischen Vater und Tochter vermittelt und für emotionale Balance sorgt. Ihr Zusammenspiel mit Martin ist das Herzstück des Films und machte die Neuverfilmung des 1950er-Jahre-Klassikers zu einem Publikumserfolg.

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Was das Herz begehrt (2003)

In Nancy Meyers’ romantischer Komödie prallen Generationen und Lebensentwürfe aufeinander: Ein alternder Frauenheld (Jack Nicholson) verliebt sich unerwartet in die Mutter seiner jungen Freundin. Diane Keaton spielt Erica Barry, eine erfolgreiche Dramatikerin, die nach anfänglicher Abneigung selbst Gefühle für ihn entwickelt. Ihre nuancierte Darstellung brachte ihr eine Oscar-Nominierung und gilt als eine der besten Leistungen ihrer Karriere. Neben Nicholson spielen Keanu Reeves und Frances McDormand. Der Film wurde zu einem großen Kassenerfolg und setzte neue Maßstäbe für romantische Komödien mit älteren Hauptfiguren.

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Die Familie Stone (2005)

In dieser Mischung aus Familiendrama und Komödie bringt ein Weihnachtsbesuch eine ganze Familie aus dem Gleichgewicht: Everett (Dermot Mulroney) stellt seiner exzentrischen Familie seine Freundin vor – und stößt auf Widerstand. Diane Keaton spielt Sybil Stone, die unkonventionelle, temperamentvolle Mutter. Der Film erhielt Lob für seine glaubwürdigen Familienkonflikte und die Balance zwischen Humor und Tragik.

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Marvins Töchter (1996)

Das Familiendrama erzählt von zwei entfremdeten Schwestern, die sich nach Jahren wiedersehen, als eine von ihnen schwer erkrankt. Diane Keaton spielt Bessie, die seit Jahren ihren kranken Vater pflegt und mit dem Tod konfrontiert wird. Ihre aufopferungsvolle, verletzliche Darstellung brachte ihr eine Oscar-Nominierung ein. An ihrer Seite brillieren Meryl Streep als rebellische Schwester und Leonardo DiCaprio als deren Sohn.

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Der Club der Teufelinnen (1996)

In der bissigen Komödie schließen sich drei von ihren Männern verlassene Frauen zusammen, um Rache zu nehmen und sich ihr Leben zurückzuerobern. Diane Keaton spielt Annie, eine schüchterne Mutter, die im Laufe der Handlung zu neuer Stärke findet. Zusammen mit Goldie Hawn und Bette Midler bildet sie ein eingespieltes Trio, das den Film mit Witz und Energie trägt. Die satirische Abrechnung mit männlichem Egoismus und gesellschaftlichen Rollenbildern wurde zu einem Publikumserfolg und ist bis heute ein Klassiker feministischer Komödien der 1990er-Jahre.

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Mach’s noch einmal, Sam (1972)

In dieser Komödie von Herbert Ross spielt Diane Keaton eine ihrer ersten großen Filmrollen. Die Geschichte dreht sich um den Filmkritiker Allan Felix, der nach einer Scheidung wieder ins Datingleben einsteigen will – und dabei auf katastrophale Weise scheitert. Keaton spielt Linda, die Frau seines besten Freundes, die ihn unterstützt und zu seiner engsten Vertrauten wird – bis aus Freundschaft langsam mehr wird. Der Film ist eine charmante Hommage an „Casablanca“ und verbindet Allens typischen Humor mit einer warmherzigen Liebesgeschichte.

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Manhattan (1979)

Woody Allens Liebeserklärung an New York erzählt von Isaac, einem Schriftsteller mittleren Alters, der in einer Beziehung mit einer Minderjährigen ist, während er gleichzeitig Gefühle für die Geliebte seines besten Freundes entwickelt. Diese Geliebte wird von Diane Keaton gespielt, als intellektuelle und scharfzüngige Frau, die Isaacs Weltbild herausfordert. Ihre Figur verkörpert eine neue, selbstbewusste Frauenrolle im US-Kino der 1970er-Jahre. Der in Schwarz-Weiß gedrehte Film gilt als einer von Allens wichtigsten und stilprägendsten Werken und wurde für zwei Oscars nominiert.

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The Young Pope (2016)

In Paolo Sorrentinos viel beachteter HBO-Serie geht es um den jungen, unkonventionellen Papst Pius XIII., gespielt von Jude Law, der die katholische Kirche mit radikalen Ideen aufrüttelt. Diane Keaton übernimmt die Rolle von Schwester Mary, einer Nonne, die den Papst seit seiner Kindheit kennt und als seine engste Vertraute und moralische Instanz fungiert. Die Serie wurde international für ihre Bildsprache, ihren Mut zur Provokation und ihre herausragenden Darsteller gefeiert.

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*ANZEIGE

Diane Keaton hinterlässt ein Werk, das so vielseitig ist wie sie selbst: humorvoll und ernst, romantisch und rebellisch, leise und laut zugleich. Ihre Figuren waren nie bloß Beiwerk, sondern stets komplexe, eigenständige Charaktere mit Haltung und Tiefe. Damit hat sie Generationen von Schauspielerinnen den Weg geebnet und dem Publikum gezeigt, dass Frauenrollen weit mehr sein können als Klischees. Ihr Tod bedeutet einen großen Verlust für das Kino – doch ihre Filme werden bleiben und weiter erzählen, warum Diane Keaton zu den ganz Großen ihrer Zunft zählt.

 

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Erstellt:
13. Oktober 2025, 15:00 Uhr

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