Grafische Arbeiten, Malerei und dreidimensionale Kunst

Stuttgarter Künstler Dümmel, Lagosch und Heger starten mit „RAUM 1“

Die diplomierten Künstler Moritz Dümmel, Anna Lagosch und ihr Betreuer an der Freien Kunstschule Stuttgart, Prof. Thomas Heger, zeigen in der Ausstellung „RAUM 1“ erstmals ihre Arbeiten zusammen.

Die Werke von links nach rechts: Prof. Thomas Heger - Wege 1 (2013), Anna Lagosch – Beziehungen (2025), Moritz Dümmel – 5 Glasschlüssel am Metallring (2024), Dümmel – o.T., Kohle und Grafit auf Papier (2024).

© Moritz Dümmel

Die Werke von links nach rechts: Prof. Thomas Heger - Wege 1 (2013), Anna Lagosch – Beziehungen (2025), Moritz Dümmel – 5 Glasschlüssel am Metallring (2024), Dümmel – o.T., Kohle und Grafit auf Papier (2024).

Von Felix Mahler

Moritz Dümmel und Anna Lagosch haben kürzlich erfolgreich ihr Diplom an der Freien Kunstschule Stuttgart abgeschlossen. Als Betreuer stand ihnen Prof. Thomas Heger zur Seite. Zum ersten Mal zeigen sie ihre Arbeiten gemeinsam. „Drei künstlerische Positionen, eigenständig gewachsen, im Austausch verbunden“, heißt es in der Einladung zur Ausstellung „RAUM 1“, die am 7. Mai ab 19 Uhr mit einer Vernissage in der Aixheimer Straße 12 in Stuttgart gestartet ist.

Der Stuttgarter Künstlerverbund, in dem Dümmel Mitglied ist und drei Jahre lang Vorstand war, beschreibt die Werke, die es vor Ort im Showroom AIX12 zu bestaunen gibt, als „vielschichtig und eigenständig. Grafische Arbeiten, Malerei und dreidimensionale Kunst verschmelzen zu einem spannenden Dialog.“ Das jeweils mit klarer, individueller Handschrift.

„An der Schwelle“ in „RAUM 1“

Im Zentrum Moritz Dümmel’s aktueller Werkreihe „An der Schwelle“ stehen „Türen und Durchgänge unterschiedlichster Form und Gestalt, die neben großformatigen Zeichnungen auch Objekte und Fotografien umfasst“. Der junge, aufstrebende Künstler aus Stuttgart fordert die eingefahrenen Sehgewohnheiten heraus. Ein starker Verfremdungseffekt resultiert durch die gegenseitige Überlagerung und Durchdringung der Elemente und Bildebenen, wenn Detailgetreues auf Kürzelhaftes und verblüffender Fotorealismus auf grafische Reduktion treffen. „Linie und Fläche, Figur und Raum erscheinen in einem komplexen Spannungsfeld verschränkt“.

Der nun Dozent an der Freien Kunstschule Stuttgart begann 2023 mit der Werkreihe. Sein Schaffen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Förderpreis des Verbandes Bildender Künstler Baden-Württemberg. Vor „RAUM 1“ wurde „An der Schwelle“ in diesem Jahr schon vom 31. Januar bis zum 16. März zur Einzelausstellung in der Eberhard und Hedwig Stockmayer-Stiftung, wo der junge und aufstrebende Künstler ehrenamtlicher Vorsitzender ist. Die für ihn wichtigste Bedeutungsdimension des Motivs: „die Chance, neue Wege einzuschlagen, muss erkannt werden, um sie wahrnehmen zu können“.

„Was ist ein Bild?“ und der Garten der Illusionen

Bei Anna Lagosch sind die Arbeiten das Ergebnis eines Hinterfragens, materialisierte Gedanken. Geometrische Flächen und Farbfelder bieten die Möglichkeit, sich dem gewohnten Sehen mit Wahrnehmung der Welt sowie dem Vergleichen und Bewerten zu entziehen. „Dabei treibt sie stets die Frage „Was ist ein Bild?“ an“. Das ermöglicht ihr, sich auf Widersprüchlichkeiten einzulassen und Grenzen immer wieder neu zu denken.

„Real versus abstrakt“ heißt es bei Thomas Heger. Er „arbeitet mit dem Anschein des Objektiven und führt den Betrachter durch einen Garten der Illusionen“. Realistisch eingesetzte Figuren, einem abrupten Wechsel der malerischen Umsetzung ausgesetzt, wirken in dieser Welt fremd. So erweist sich ein soeben erfasstes Bild im nächsten Moment als Täuschung und weist den Gegenüber auf eine imaginäre Welt hin.

Die Ausstellung ist bis zum 25. Mai immer sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet und bildet den Auftakt einer geplanten Ausstellungsreihe.

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Erstellt:
7. Mai 2025, 19:50 Uhr

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