50 Jahre strahlende Kinderaugen

Die Kindertagesstätte Lindenstraße hatte im November ihr 50. Jubiläum. Auch hier machte die Coronapandemie der Feierlaune einen Strich durch die Rechnung. Die Feier soll in diesem Jahr in gebührender Weise nachgeholt werden.

Die Kinder der Kita Lindenstraße freuen sich auf das Jubiläumsfest, das dieses Jahr stattfinden soll. Foto: Stadt Backnang

Die Kinder der Kita Lindenstraße freuen sich auf das Jubiläumsfest, das dieses Jahr stattfinden soll. Foto: Stadt Backnang

BACKNANG (pm). Eigentlich sollte im November 2020 das 50-jährige Jubiläum der Kita Lindenstraße in Backnang groß gefeiert werden. Das Coronavirus hat der Einrichtung jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Feier soll aber nicht ausfallen, sondern im Jahr 2021 gebührend nachgeholt werden. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit lohnt sich, da sich in dem halben Jahrhundert des Bestehens viel getan hat.

Am 23. April 1970 beschloss der Gemeinderat unter Oberbürgermeister Martin Dietrich einstimmig den Bau eines zweigruppigen Kindergartens in der Taus. Das Bauvorhaben der Kita an der Lindenstraße reihte sich ein in eine Vielzahl verschiedenster Bauvorhaben, wie beispielsweise den Bau einer neuen Kläranlage und den Bau einer neuen Sporthalle, sodass der Vorsitzende OB Dietrich im September ausführte, Backnang gleiche derzeit einer einzigen Baustelle.

Die 1970 eröffnete Kita bot Platz für etwa 80 Kinder.

Doch das Jahr 1970 brachte in Bezug auf die Kinderbetreuung der Stadt Backnang noch weitere Neuerungen mit sich, da ab dem 1. Januar in den Kindergärten die 5-Tage-Woche eingeführt wurde. Am 8. November 1970 freuten sich OB Dietrich sowie die neuen Leiterinnen Ingeborg Heß und Marie-Luise Rieß sichtlich über die Eröffnung der Einrichtung, die Platz für 80 Kinder bot. Einem Artikel der Backnanger Kreiszeitung vom 10. November 1970 zu diesem Anlass ist zu entnehmen, „dass jetzt 40 Prozent aller Kinder in Backnang zwischen drei und sechs Jahren ein Kindergartenplatz angeboten werden kann“.

OB Dietrich sprach in seiner Eröffnungsrede vom Kindergartenbau als Sorgenkind, denn jedes Kind müsse die gleiche Chance haben, einen Kindergarten zu besuchen. Im ganzen Land wie auch in Backnang sei dieses Ziel noch lange nicht erreicht. Nichtsdestotrotz war die Eröffnung der Kita Lindenstraße ein weiterer freudiger Schritt, diesem Ziel näher zu kommen. Die Kita hat in den vergangenen fünf Jahren immer mehr ein eigenes pädagogisches Konzept entwickelt, das Elemente einer an Waldorf angelehnten Pädagogik enthält. So wird unter anderem dem täglichen gemeinsamen Singen und der alltagsintegrierten Sprachbildung ein besonderer Platz einräumt. Die Orientierung an der Natur und den Jahreszeiten schafft dazu viele erfahrbare Themen zum Lernen und Verstehen. Auch für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und die Stärkung ihrer Ausdrucksfähigkeit wird in einem Theaterprojekt speziell für die angehenden Schulkinder ein besonderer Raum geschaffen.

Seit drei Jahren arbeitet die Kita Lindenstraße zudem als eine von vier städtischen Kitas im Bundesprogramm Sprachkita „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ mithilfe einer Sprachfachkraft an den Säulen alltagsintegrierter Sprachbildung, Inklusion und der Zusammenarbeit mit den Familien. Hieraus hat sich eine Brücke zu den Grundzügen der pädagogischen Konzeption der Kita Lindenstraße entwickelt.

Seit 50 Jahren steht die Einrichtung für viele positive Werte.

Die Kinder und Familien mit ihren individuellen Themen zu begleiten und unterstützen, liegt den Pädagoginnen der Lindenstraße sehr am Herzen. Beim Erörtern, Erklären und Vermitteln, beim Gratulieren, Loben und Versöhnen, bei Streit, Problemen und Konflikten stehen die pädagogischen Fachkräfte den Kindern zur Seite. Diese werden ermutigt, sich ihre eigenen Gedanken zu machen und lernen diese zu formulieren.

Auch wenn eine große Feier mit vielen Gästen derzeit coronabedingt nicht möglich ist, freuen sich die Erzieherinnen, Kinder und Eltern über einen Ort, an dem seit 50 Jahren das Vertrauen in die Ressourcen der kindlichen Entwicklung, der Blick auf das Gute im Menschen, die Achtung vor dem anderen und eine wertschätzende Beziehungsgestaltung im Vordergrund stehen.

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Erstellt:
11. Januar 2021, 06:00 Uhr

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