Baustellenmarathon im Stadtgebiet Backnangs

Im laufenden Jahr sollen in Backnang insgesamt 16 kleinere und größere Baustellen abgewickelt werden. Für die größten Behinderungen des Straßenverkehrs sorgen vermutlich nach den Sommerferien die Arbeiten an der Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße.

Die Stuttgarter Straße musste zuletzt wegen eines defekten Kabels gesperrt werden. Die Syna hat den Schaden bereits behoben, die Straße soll bis zum eigentlichen Baustart am 5. September nach der Notreparatur wieder für den Verkehr freigegeben werden. Foto: privat

Die Stuttgarter Straße musste zuletzt wegen eines defekten Kabels gesperrt werden. Die Syna hat den Schaden bereits behoben, die Straße soll bis zum eigentlichen Baustart am 5. September nach der Notreparatur wieder für den Verkehr freigegeben werden. Foto: privat

Von Matthias Nothstein

Backnang. Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung Backnang, so werden im laufenden Jahr insgesamt 16 mehr oder weniger große Straßenbaustellen abgewickelt. Während die umfassenden Maßnahmen im Bereich Eduard-Breuninger-Straße/Dilleniusstraße/Grabenstraße bereits seit vielen Monaten im Gange sind, hat die nächste Großbaustelle mit bedeutende Auswirkungen auf den Verkehr – die Sanierung der Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße – noch gar nicht begonnen (die aktuelle Sperrung ist eine Notfallmaßnahme der Syna). Ob aber am Ende des Jahres alle 16 Projekte so abgearbeitet werden können, wie zuletzt im Ausschuss Technik und Umwelt des Gemeinderats vorgestellt worden sind, steht angesichts der aktuellen Schwierigkeiten bei den Themen Lieferschwierigkeiten oder Fachkräftemangel auf einen anderen Blatt.

Rund um die Kronenhöfe Bei der Großbaustelle rund um das Areal Kronenhöfe läuft alles nach Plan, so die Auskunft von Tiefbauamtsleiter Lars Kaltenleitner. Die Passage in der Grabenstraße, wo auf Höhe der Kreissparkasse die Bushaltestelle erneuert wird (wir berichteten), soll bis Ende der Sommerferien beendet sein. Derzeit wird dort ein Betonbelag eingebracht. Dieser wird in Zukunft durch die schweren Fahrzeuge nicht mehr so deformiert werden wie es bei der bisherigen Pflasterung am Ende der Fall war. Wenige Meter weiter wird in der bereits sanierten Eduard-Breuninger-Straße nun noch der fehlende Gehweg fertiggestellt. Und noch ein paar Meter weiter werden im Kreuzungsbereich Eduard Breuninger Straße/Dilleniusstraße/Schillerstraße im nächsten Schritt die Gas- und Wasserleitungen im Zuge des dritten Bauabschnitts von den Stadtwerken erneuert.

Knoten Stuttgarter Straße Die nächste Großbaustelle mit großen Auswirkungen auf den Verkehr ist die Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße. Für die Sanierung der Infrastruktur der Kreuzung wird abschnittsweise jeder Ast der Kreuzung für unterschiedlich lange Zeiten gesperrt. Die Arbeiten dauern vom 5. September bis voraussichtlich Ende November dieses Jahres.

Aber stopp – der Bereich ist doch bereits gesperrt. Das stimmt, sagt Lars Kaltenleitner, aber das hat einen anderen Grund. Der Amtsleiter berichtet, dass die aktuelle Sperrung von der Syna beantragt worden ist, weil der Energieversorger „notfallmäßig“ ein neues Kabel verlegen musste. Diese Arbeiten konnten den Experten zufolge nicht bis zum eigentlichen Baubeginn warten. Diese Sperrung wird voraussichtlich heute aufgehoben.

Was aber wird gemacht, wenn an dem wichtigen Knoten die eigentlichen Arbeiten beginnen? Die Stadtwerke Backnang erneuern sowohl in der Stuttgarter Straße als auch in der Industriestraße auf jeweils 500 Meter Länge die Gas- und Wasserleitungen. Dies ist nötig, um die Versorgungssicherheit aufrechterhalten zu können. Im gleichen Zuge werden durch das Tiefbauamt Backnang die in die Jahre gekommene Ampelanlage im Knotenpunkt und die Bushaltestelle „Kreisberufschulzentrum“ in Fahrtrichtung stadteinwärts erneuert. Auch werden von der Abteilung Stadtentwässerung kleinere Bauarbeiten an der Kanalisation erledigt. Nachdem die Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert und die neue Lichtsignalanlage installiert ist, werden die Verkehrsflächen über die gesamte Fahrbahnbreite wiederhergestellt.

B14 Maubacher Höhe Während die meisten Baustellen nur geringe und kurzfristige Auswirkungen haben, oft zum Beispiel in Wohngebieten oder in untergeordneten Straßen, werden die geplanten Arbeiten an der B14 auf der Maubacher Höhe für mehr Verkehrsbehinderungen sorgen. An der Kreuzung mit der Kitzbüheler Straße und der Maubacher Straße wird auf der Bundesstraße der Belag erneuert. Und das, obwohl die Straße beim anvisierten Ausbau der B14 ohnehin verlegt und neu gebaut werden muss.

Aber bis es so weit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Das denken vermutlich auch die Verantwortlichen im Regierungspräsidium Stuttgart. Sie begründen die Sanierung damit, dass die Straße ohne die angekündigte Reparatur spätestens nach einem weiteren Winter komplett hinüber wäre und die Schäden dann auch den Unterbau betreffen und viel teurer würden.

Geplant war ursprünglich, die Bundesstraße an zwei Wochenenden in den Sommerferien jeweils halbseitig zu sperren. Doch die Sommerferien sind bereits zur Hälfte vorbei, und noch liegt kein Zeitplan des Regierungspräsidiums vor. Eigentlich sollten die Arbeiten von denen in der Stuttgarter Straße entkoppelt werden, um die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger nicht auf die Spitze zu treiben. Dies gelingt nun wohl nicht. So werden demnächst die beiden Straßen gleichzeitig halbseitig gesperrt sein, oder die Sanierung der B14 wird doch erst im neuen Jahr stattfinden. Was die Sinnhaftigkeit der Maßnahme immer mehr minimiert.

Adenauerplatz Im Herbst rollen dann auch an der Kreuzung Eugen-Adolff-Straße/Adenauerplatz die Bagger an. Dort werden die Kontaktschleifen für die Ampeln neu verlegt. Dafür sind mehrere halbseitige Sperrungen einzelner Fahrbahnen notwendig. Eine genaue Zeitangabe kann die Verwaltung jedoch noch nicht nennen.

Die Sanierung des Knotens Stuttgarter/Industriestraße kostet 1,64 Millionen Euro und dauert bis Dezember

Großbaustelle Die Arbeiten am Knoten Stuttgarter Straße/Industriestraße werden von der Firma Lukas Gläser Aspach ausgeführt. Die Kosten der gesamten Tiefbaumaßnahme belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Die Arbeiten zur Erneuerung der Lichtsignalanlage erledigt die Firma Swarco Traffic Systems GmbH aus Unterensingen. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 140.000 Euro.

Bauphasen Die Baustelle ist in insgesamt sieben Phasen unterteilt. In allen Bauphasen muss die Stuttgarter Straße für den öffentlichen Verkehr in Fahrtrichtung stadtauswärts gesperrt werden. Die Arbeiten dauern vom 5. September bis voraussichtlich Ende November/Anfang Dezember dieses Jahres.

Umleitung Die Umleitung in Richtung B14 beziehungsweise in die Industriestraße Ost erfolgt ab dem Kreisverkehr Stuttgarter Straße/Blumenstraße/Weissacher Straße über die Weissacher Straße und anschließend über die Heinrich-Hertz-Straße. Stadteinwärts ist die Stuttgarter Straße während der gesamten Bauzeit weiterhin befahrbar. Es ist jedoch nicht möglich, rechts in die Industriestraße abzubiegen. Die Industriestraße muss für den öffentlichen Verkehr über die gesamte Bauzeit in Fahrtrichtung Osten (in Richtung Weissacher Straße) gesperrt werden.

ÖPNV Die Buslinien 369 und 393 werden in Fahrtrichtung stadtauswärts umgeleitet. Die Bushaltestelle „Kreisberufschulzentrum“ entfällt während der Baumaßnahmen.

Kommunikation Auf der Homepage der Stadt (www.backnang.de) gibt es unter dem Punkt „Backnang baut“ sämtliche Informationen zu den Baustellen. Wer zu den Projekten in der Eduard-Breuninger-Straße oder an der Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße Fragen hat, kann sich an Moritz Körner vom Tiefbauamt wenden, der während der Baumaßnahme als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Körner ist zu erreichen unter Telefon 07191/ 894-449 oder per E-Mail an moritz.koerner@backnang.de.

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Erstellt:
22. August 2022, 06:00 Uhr

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