Bienenfreunde und Naturschützer enttäuscht vom Bauernverband

dpa/lsw Stuttgart. Initiatoren und Unterstützer des Bienen-Volksbegehrens haben enttäuscht auf die Reaktion des Landesbauernverbands zu den Artenschutz-Plänen der Landesregierung reagiert. „Wir erwarten, das sich der Bauernverband klar zu den Eckpunkten bekennt - und zwar zeitnah“, sagte Nabu-Landeschef Johannes Enssle am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Berufsimker und Mit-Initiator des Bienen-Volksbegehrens, Tobias Miltenberger, zeigte sich enttäuscht.

Johannes Enssle, der Landsvorsitzende in Baden-Württemberg des NABU, spricht bei einer Pressekonfrenz im Landtag. Foto: Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild

Johannes Enssle, der Landsvorsitzende in Baden-Württemberg des NABU, spricht bei einer Pressekonfrenz im Landtag. Foto: Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild

Nach ihrer wochenlangen scharfen Kritik am Bienen-Volksbegehren haben die baden-württembergischen Bauern am Mittwoch zurückhaltend auf die Alternativvorschläge der Landesregierung reagiert. „Die Vorschläge werden wir eingehend prüfen“, sagte der Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), Joachim Rukwied, zu den Eckpunkten. Er erwarte eine ergebnisoffene Diskussion.

Mit dem Wunsch des Bauernverbandes nach einer ergebnisoffenen Diskussion bestehe die Befürchtung, hinter die Eckpunkte zurückzufallen, kritisierte BUND-Landeschefin Brigitte Dahlbender. „Die Eckpunkte sind schon relativ schwach und schwammig.“

Die Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte sich am Dienstag auf Eckpunkte für einen eigenen Gesetzentwurf geeinigt, an dem die Bienenfreunde jetzt mitarbeiten wollen - aber nur, falls sich auch die Bauern zu den Eckpunkten bekennen. Der Regierungsentwurf soll inhaltliche Ziele des Bienen-Volksbegehrens übernehmen, aber umstrittene Passagen - etwa zu Pestiziden - entschärfen.

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Erstellt:
16. Oktober 2019, 16:41 Uhr

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