Heimspiel: Bühne frei für die lokalen Aspacher Talente

Zum Bergfest bei Andrea Bergs 15. Heimspiel in der Wir-machen-Druck-Arena schlug die Stunde der Aspacher Künstler. Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff zeigte sich stolz auf die vielen Akteure ihrer Gemeinde. Gelegenheit zu Fanfotos wurde ebenfalls geboten.

Die Bläserklasse der Conrad-Weiser-Schule aus Aspach ist noch nie vor so viel Publikum aufgetreten, aber machten ihre Sache super.

© Tobias Sellmaier

Die Bläserklasse der Conrad-Weiser-Schule aus Aspach ist noch nie vor so viel Publikum aufgetreten, aber machten ihre Sache super.

Klaus J. Loderer

Aspach. Für ihren spontanen Tanzauftritt bekam Stefanie großen Applaus. Sie hatte ihren Fanclub gleich mitgebracht, der direkt vor der Bühne saß. Stefanie gehörte zu einer 33-köpfigen Gruppe der Lebenshilfe Rottweil, die das Bergfest zu einem Ausflug nach Aspach nutzte. „In den Werkstätten gibt es viele Fans von Andrea Berg,“ erzählte eine Betreuerin. Das wurde schnell sowieso klar, denn schon bald gab die nächste junge Frau ein Tanzsolo auf der Bühne. Bei den bekannten Schlagern Andrea Bergs war die Gruppe dann nicht mehr zu halten. Jegliche Behinderung war vergessen und man tanzte begeistert in dieser Freiluft-Disco. Aber von etwas war die Gruppe enttäuscht: Sie hatten sehr gehofft, wenigstens einen ganz kleinen Auftritt Andrea Bergs auf der Bühne erleben zu können.

Fanclubs warten in der Hitze

Das hatten die vielen Fans, die gestern zum Bergfest in die Wir-machen-Druck--Arena gekommen waren, gar nicht erwartet, denn sie waren natürlich am Vorabend im Konzert gewesen. Nun ging es darum, ein Foto mit dem Star bekommen. Und die Möglichkeit bot Andrea Berg ihren Fans. Zuerst einmal wurden die Fanclubs für die Gruppenfotos bedacht. Dazu chauffierte Uli Ferber den Schlagerstar in einem weißen Cadillac-Coupé aus Hans-Jürgen Boysens Oldtimersammlung auf den Platz. Im Hauptbereich war inzwischen schon eine lange Schlange von Wartenden entstanden, die auf ein Foto mit Andrea Berg hofften. Sie wurden nicht enttäuscht.

Auch die Mitglieder des Andrea-Berg-Fanclubs Köln warteten in der Mittagshitze, um noch ein Foto zu ergattern. Petra Dvorak zog sich kurz Erholung in den Schatten zurück. Trotz ihres Wohnorts in Hessen ist sie Mitglied im Kölner Club. „Die Atmosphäre ist toll in Aspach,“ schwärmt sie: „Ich komme jedes Jahr zum Heimspiel nach Aspach.“ Nur die Getränkepreise findet sie heftig. Zum fünften Mal war sie nun dabei. Und sie kündigt auch gleich an, dass sie natürlich in zwei Wochen gleich wieder zum Jubiläumskonzert kommen werde. Aber dann werde die Gruppe etwas kleiner sein.

Andrea Berg harrt stundenlang in der Sonne aus

Der mit seinen orangen T-Shirts schon von weitem sichtbare Fanclub aus Rheinau in der Ortenau begnügt sich mit dem Gruppenbild und genießt von erhöhter Position den Überblick. „Es gibt keine andere Künstlerin, die sich so um ihre Fans kümmert,“ bemerkt der Fanclub-Vorsitzende Christophe Zimmer. Sein Vorstandskollege Friedrich Wolf ergänzt: „Sie ist auf dem Boden geblieben.“ Sie bedauern die Sängerin, die zu diesem Zeitpunkt schon seit mehr als zwei Stunden in der Sonne ausharrt, um sich mit den Fans fotografieren zu lassen. Dazu sitzt Andrea Berg im Fonds des Oldtimercoupés, während die Fans neben dem Auto stehen. Nur Aspachs Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff darf mit auf die Rückbank.

Blauer Himmel und Sonnenschein förderten die Partystimmung. Thomas Wenzler heizte als DJ Thommy mit Andrea-Berg-Hits tüchtig ein zur Schlagerdisco. Fetzige Schlager bot auch das Duo Sunrise, das beim großen Konzert als Vorband das Publikum in Stimmung bringen durfte. Nun freuten sich die Sunrise-Fans über den zusätzlichen Auftritt und die Titel aus dem Album „Luft und Liebe“. Und auch zwei italienische Titel durften nicht fehlen. Nach dem Auftritt waren Sunrise-Sänger Arno Adler und Florian Wieser dann umlagert von den Fans, die natürlich noch ein Foto mit ihnen haben wollten. „Der Auftritt in Aspach ist für uns eine riesige Chance, denn es kommt genau das Publikum, das Schlager liebt,“ freut sich Arno Adler strahlend und noch völlig verschwitzt vom Auftritt. Und die Stimmung in Aspach fanden beide Sänger aus Südtirol „einfach nur mega“.

In einem edlen Gefährt mit offenem Verdeck präsentiert sich Andrea Berg ihren Fans. Am Steuer sitzt Uli Ferber. Fotos: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

In einem edlen Gefährt mit offenem Verdeck präsentiert sich Andrea Berg ihren Fans. Am Steuer sitzt Uli Ferber. Fotos: Tobias Sellmaier

Am musikalischen Programm des Bergfests waren in diesem Jahr aber auch Musikgruppen aus Aspach beteiligt. Andrea Berg würdigte damit das 50-Jahr-Jubiläum der Gemeinde. Das war für diese Gruppen ein außergewöhnliches Ambiente mit einem ungewöhnlich großen Publikum. So machte der Aspacher Popchor Chor & The Gang den Anfang. Der Musikverein Rietenau bot unter der Leitung von Michael Pavlou in einem Querschnitt von deutscher Blasmusik bis zum Jazzschlager „Puttin‘ on the Ritz“ ein flottes Platzkonzert. Und auch für die Bläserklasse der dritten Klasse der Conrad-Weiser-Schule in Großaspach stand nun ein großer Auftritt an. Die Mädchen und Jungs waren nicht wenig aufgeregt, als sie sich neben der Bühne vorbereiteten. Doch dann zeigten sie ganz konzentriert, was sie eingeübt hatten. Bürgermeisterin Welte-Hauff zeigte sich stolz auf die vielen Talente ihrer Gemeinde: „Das Besondere dieses Bergfests ist, dass die Jubiläen von Andrea Berg und Gemeinde zusammen gefeiert werden.“ Sie begrüßte zusammen mit Sebastian Gehring und Waldfee Kim-Laura Rützler das Publikum. Sebastian Gehring lobte nach einem Blick in die Runde: „Es ist ein richtig tolles Bild bei diesem Bergfest“

Die Waldfee gab im Rückblick auf ihren Auftritt beim Konzert zu: „Mir schlotterten schon die Knie.“ Die Bürgermeisterin freute sich über die gute Stimmung: „Was gibt es im Moment schöneres als Musik – aus Musik wird Stimmung.“ Diese übertrage sich von Mensch zu Mensch. Wenn sie umhergehe, sehe sie in strahlende Gesichter. Und als Bürgermeisterin freue es sie auch, dass die Besucher des 15. Heimspiels den Ruf Aspachs als Wohlfühlgemeinde hinaus in die Welt tragen.

Die Schmetterlingsfigur aus dem neuen Album war dauerhaft umlagert.

Am Nachmittag ging es weiter mit Aspacher Musikgruppen. So war die Band „Work in progress“ der Jugendmusik- und Kunstschule zu hören. Den Abschluss machte dann die 2008 gegründete B. Band mit Rock und Pop. Wer sich sportlich betätigen wollte, konnte auch das auf dem Festgelände tun. Beim Sportverein SG Sonnenhof konnte man als Kicker seine Treffgenauigkeit üben. Dann gab es noch eine Slalomstrecke, die man mit einem Segway absolvieren musste. Und die Gemeinde hatte Tische aufgestellt, an denen man seine Geschicklichkeit trainieren konnte und wurde dabei von Gemeindemitarbeitern betreut.

Für die Fans gab es noch eine weitere Attraktion: Der Holzkünstler Dieter Binder aus Zaisersweiher hatte das Schmetterlingsmotiv des neuen Andrea-Berg-Albums zum Anlass genommen eine entsprechende Holzfigur herzustellen. Die Figur war dauerhaft umlagert. Einige Fans schafften es sogar noch, genau den Moment zu erwischen, in dem sich Andrea Berg vor den Schmetterling stellte.

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Erstellt:
18. Juli 2022, 06:00 Uhr

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