Festliche Investitur des Backnanger Dekans Rainer Köpf

Gestern wurde der neue Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Backnang in sein Amt eingesetzt. Umrahmt von einem feierlichen Gottesdienst haben zahlreiche kirchliche und politische Vertreter und Vertreterinnen herzliche Grußworte an den 59-Jährigen gerichtet.

Rainer Köpf präsentiert bei dem Gottesdienst anlässlich seiner Investitur ein Gemälde von Paul Gerhardt. Über diesen Dichter vieler Kirchenlieder hat der neue Dekan bereits ein Buch geschrieben. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Rainer Köpf präsentiert bei dem Gottesdienst anlässlich seiner Investitur ein Gemälde von Paul Gerhardt. Über diesen Dichter vieler Kirchenlieder hat der neue Dekan bereits ein Buch geschrieben. Foto: Alexander Becher

Von Anja La Roche

Backnang. Der neue Backnanger Dekan Rainer Köpf wurde bei seiner Investitur am gestrigen Sonntag in der Backnanger Stiftskirche wärmstens in seiner neuen Heimat willkommen geheißen. Ein Festgottesdienst umrahmte seine Einsetzung und zahlreiche Redner richteten ihre Grußworte und Glückwünsche an den 59-Jährigen, der zuletzt geschäftsführender Pfarrer in Weinstadt-Beutelsbach war. Nun ist Köpf nicht mehr nur für eine Gemeinde, sondern gleich für 22 Gemeinden im evangelischen Kirchenbezirk Backnang zuständig und tritt damit die Nachfolge von Wilfried Braun an.

Prälat Ralf Albrecht nimmt den Eid ab

Feierlich bat Prälat Ralf Albrecht das Besetzungsgremium und die Zeugen vor den Altar. „Seid ihr bereit, Rainer Köpf als Dekan anzunehmen, mit ihm zusammenzuarbeiten und nach Kräften zu helfen, dass sein Dienst von der ganzen Kirche mitgetragen wird, so antwortet Ja“, sagte Albrecht und ein einstimmiges Ja schallte zurück. Rainer Köpf fragte er im Anschluss, ob er bereit sei, sein Amt und die damit verbundenen Verpflichtungen einzugehen, das Evangelium zu verkünden und das Beichtgeheimnis zu wahren, „im Aufsehen auf Jesus Christus, dem alleinigen Herrn der Kirche“. Rainer Köpf gelobte vor der christlichen Gemeinde: „Ja und Gott helfe mir.“ Zur Investitur überreichte Albrecht eine Ernennungsurkunde und eine weiße Orchidee an den frischgebackenen Backnanger Dekan.

Auch die beiden Zeugen kamen zu Wort. So sagte der Pfarrer von Weinstadt-Schnait: „Schade, dass du nicht mehr mein Nachbarkollege bist, aber gut, dass die Landeskirche so einen Dekan erhält.“ Und Christian Nathan, der Köpf schon vor zehn Jahren bei einem Predigtseminar kennengelernt hat und nicht nur Pressesprecher der Stadt Backnang, sondern auch Landessynodaler ist, bezeichnete ihn als „scharfsinnigen Theologen, der mitten im Leben steht und die Menschen ernst nimmt“. Er überreichte ihm einen „Antistressdekan“, an welchem er bei Stress seinen Druck ablassen könne.

Pfarrer Thorsten Volz sprach auch über Herausforderungen

Nach einem gemeinsam gesungenen Lied hielt Rainer Köpf seine erste Predigt als Dekan. Und auch der Backnanger Stiftskirchenpfarrer Thorsten Volz, ebenfalls erst seit wenigen Wochen im Amt, richtete Grußworte an den neuen Dekan. Dabei sprach er auch die Sorgen an, die die Kirchengemeinden in der heutigen Zeit umtreiben würden. „Lass uns Segel setzen und nicht Mauern bauen“, so Volz.

Neben den geistlichen kamen auch die weltlichen Amtsträger in der voll besetzten Stiftskirche zu Wort. „Das hat mir sehr gut gefallen, dieses Positive, die Freude und Energie“, sagte Landrat Richard Sigel über die Predigt von Rainer Köpf. Er versprach, dass die Kreisverwaltung ein unterstützender Partner sein werde. Dass Köpf aus seiner vorherigen Heimat im Remstal, die reich an Wein ist, ins Murrtal gezogen ist, das konnotierte nicht nur der Landrat mit einer Prise Humor. Auch der Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich merkte an: „Wer hätte das noch vor einigen Jahren gedacht, dass wir einen neuen Dekan aus dem Remstal haben.“ Denn die Ehe zwischen Rems- und Murrtal sei ja eher eine Liebe auf den zweiten Blick gewesen. „Aber die Anwesenden wissen ja sicherlich auch, dass die Liebe auf den zweiten Blick die tragendere ist“, fügte der OB bei lachendem Publikum an.

Auch das Grußwort des katholischen Pfarrers, Wolfgang Beck, war durchweg positiv und er wünschte sich eine nachbarschaftliche Verbundenheit zwischen den katholischen und evangelischen Kirchen.

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Erstellt:
13. November 2023, 06:00 Uhr

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