Keltensiedlungen im Land

Der ehemalige keltische Fürstensitz Heuneburg im heutigen Landkreis Sigmaringen gilt als die älteste frühstädtische Siedlung nördlich der Alpen. Bis zu 5000 Menschen lebten nach Angaben des Antikenforschers Dirk Krausse auf einem Gebiet von 100 Hektar. In den Anfängen um 620 vor Christus war es den Angaben zufolge nur eine Ansammlung von Bauernhöfen, die zum Schutz nah aneinander gebaut wurden. Dann entstanden eine Burg und ein stadtähnliches Zentrum. Der Fürstensitz wurde zu einem wichtigen wirtschaftlichen und politischen Machtzentrum, das Handelsverbindungen zu griechischen Kolonien am Mittelmeer hatte.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot schrieb im fünften Jahrhundert vor Christus von einer Stadt namens Pyrene, die an der Donau im Land der Kelten liege. Damit meinte Herodot nach Einschätzung des Archäologen Krausse vermutlich die Heuneburg. Etwa 470 vor Christus wurde die Siedlung durch einen Brand zerstört. In den folgenden Jahrhunderten wurde auf dem Gebiet keine andere Stadt errichtet, dadurch wurden die keltischen Überreste nicht „überbaut“ und zerstört. (lsw)

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Erstellt:
9. Januar 2019, 03:14 Uhr

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