„Maskenbeschwörung“: Aulendorfer starten in närrische Woche

dpa/lsw Aulendorf. Schaurig-schöner Start in die heiße Phase der Fastnacht: Im oberschwäbischen Aulendorf (Kreis Ravensburg) werden traditionell am Vorabend des „Schmotzigen Dunschtig“ die Masken der Narrenzunft beschworen. Diese seien jeweils im Vorjahr in der Nacht zum Aschermittwoch verbannt worden, sagte der stellvertretende Zunftmeister Florian Angele am Mittwoch. Der Burggraf, oberste Figur der Aulendorfer Fasnet, gebe bei dem Spektakel seinem Maskenmeister den Befehl, diesen Bann nun wieder zu lösen.

Eckhexen der Narrenzunft Aulendorf. Foto: Felix Kästle/dpa

Eckhexen der Narrenzunft Aulendorf. Foto: Felix Kästle/dpa

Begleitet wird das Schauspiel, bei dem nach Angaben der Zunft rund 300 Menschen mitwirken, von lodernden Flammen und grollendem Donner. Der Maskenbeschwörer rufe dann die verschiedenen Masken der Fastnacht auf. „Alle werden sie vom Bann, der ein Jahr auf ihnen lastete, befreit und voller Freude darüber wird der erste Tanz ums Feuer unter den Klängen des Aulendorfer Narrenmarsches aufgenommen“, heißt es bei der Zunft. Doch das reicht den Narren nicht: Sie stürmen anschließend auch noch das Rathaus, um das närrische Regiment in der Stadt zu übernehmen.

In vielen anderen Fastnachts-Hochburgen im Land beginnt die heiße Phase dagegen erst am Donnerstag, dem „Schmotzigen Dunschtig“. Der Tag gilt als einer der Höhepunkte der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Südwesten. Mit Dreck hat der Ausdruck übrigens nichts zu tun: Er stammt vom alemannischen Wort für Fett oder Schmalz („Schmotz“).

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Erstellt:
19. Februar 2020, 23:00 Uhr

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