Patientensicherheit ist gewährleistet

Stammzelltransplantation: Den Rems-Murr-Kliniken wird durch Akkreditierung höchste Qualität bescheinigt.

Chefarzt Markus Schaich überträgt einem Patienten bei der Stammzelltransplantation nach der Chemotherapie patienteneigene Stammzellen. Foto: Rems-Murr-Kliniken gGmbH

Chefarzt Markus Schaich überträgt einem Patienten bei der Stammzelltransplantation nach der Chemotherapie patienteneigene Stammzellen. Foto: Rems-Murr-Kliniken gGmbH

WINNENDEN (pm). Für viele Patienten mit Krankheitsbildern wie Leukämie, Lymphdrüsenkrebs oder Plasmazellkrebs ist die Stammzellentransplantation oftmals die einzige Möglichkeit der Heilung. Das Rems-Murr-Klinikum Winnenden bietet diese besondere Behandlung bereits seit mehr als vier Jahren in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Tübingen an. Die hohe Qualität und Prozesssicherheit wurden jetzt nach zweijähriger Vorbereitungszeit von oberster Stelle bestätigt. Das Joint Accreditation Committee ISH-EBMT (JACIE) hat die Transplantationseinheit der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Standort Winnenden unter Chefarzt Markus Schaich nach ihren europaweit gültigen Standards akkreditiert.

„Das bedeutet für uns und unsere Patienten sehr viel, denn es zeigt, dass wir hier in Winnenden mit der Stammzellentherapie bei der Behandlung von Krebskrankheiten auf höchstem Niveau arbeiten. Diese Akkreditierung bekommen sonst nur Universitätskliniken“, so Professor Schaich. „Besonders gefreut hat mich, dass sich die Auditoren, die sich unsere Prozesse angeschaut haben, sichtlich beeindruckt über unsere exzellente Patientenversorgung geäußert und diese dann auch mit Universitätsniveau – und besser – verglichen haben.“ Insbesondere das eigene hämatologische Speziallabor, das sich im Haus befinde, erlaube kurze Wege und damit eine schnelle sowie sichere Diagnose und Behandlung.

Die Prüforganisation JACIE wurde von zwei international führenden wissenschaftlichen Organisationen in der Stammzelltransplantation, der europäischen Organisation für Blut- und Knochenmarktransplantation (EBMT) und der amerikanischen Internationalen Gesellschaft für Zelltherapie (ISH), gegründet. Das Hauptziel von JACIE ist die Förderung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung und Laborleistung in Entnahme-, Aufbereitungs- und Transplantationszentren durch ein international anerkanntes Akkreditierungssystem.

Umfangreiche zusätzliche Hygiene- und Schutzmaßnahmen

Besonders viel Wert legt Chefarzt Schaich auf die Patientensicherheit. Sie stehe immer im Zentrum der Behandlung. „Unsere Patienten genießen den größtmöglichen Schutz vor Infektionen; auch zu Zeiten des Coronavirus – wie alle Patienten der Rems-Murr-Kliniken. Dafür haben wir umfangreiche zusätzliche Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingeführt und achten penibel auf deren Einhaltung. Unsere Station ist nur durch klar gekennzeichnete Ein- und Ausgänge zugänglich, wodurch wir unnötigen Personenverkehr verhindern können. Wir haben eine klare Besucherregelung, Mundschutz ist bei uns Pflicht. Wir haben keine organisatorischen und finanziellen Mühen gescheut, um es für unsere Patienten so sicher wie möglich zu machen.“ Die Chance, dass man sich außerhalb der Klinik anstecke, sei wesentlich größer, so der Chefarzt.

Die Stammzellentherapie des Rems-Murr-Klinikums Winnenden erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Tübingen und eröffnet den Bürgern im Rems-Murr-Kreis die Möglichkeit, bei einem hämatologischen Krankheitsbild eine heimatnahe Therapie auf Universitätsniveau wahrzunehmen. Damit sind die Wege für die Nachsorge oder bei unvorhergesehenen Komplikationen kurz. Die Abteilung Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin bietet damit in Winnenden eine nahezu vollständige Versorgung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen in allen Krankheitsphasen an.

Kern der Therapie ist der Einsatz eigener Stammzellen nach einer Chemotherapie, die in der Behandlung von Erkrankungen der blutbildenden Zellen (Plasmazellenkrebs, Lymphdrüsenkrebs oder verschiedene Leukämiearten) nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Stammzellen zerstört. Damit der Körper anschließend wieder über funktionierende Stammzellen verfügt, entnehmen die behandelnden Ärzte diese vor der Chemotherapie, um sie dem Patienten nach Therapieende wieder zu transplantieren (autologe Stammzelltransplantation).

Die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Tübingen ist fest institutionalisiert. Mediziner beider Häuser führen wöchentlich eine Telefonkonferenz durch und besprechen gemeinsam die weitere Behandlung für jeden Patienten.

Die Therapien erfolgen nach einheitlichen Verfahrensanweisungen (SOPs) sowie Standards und werden stets gemeinsam evaluiert. „Wir arbeiten hier nach dem Vier-Augen-Prinzip, um für jeden Patienten die individuell erfolgreichste Therapie zu entwickeln. Dabei ist der Austausch mit den Kollegen aus Tübingen enorm hilfreich“, sagt Professor Schaich. Zudem werden die Rems-Murr-Kliniken durch die Uniklinik Tübingen jährlich auditiert.

Regelmäßige Weiterbildung ist ebenfalls Pflicht: Das Team um Professor Schaich nimmt an wissenschaftlichen Studien rund um das Thema Stammzellentransplantation teil, deren erarbeitete Inhalte am Ende den Patienten zugutekommen. Zusätzlich finden Schulungen und Hospitationen von Pflegepersonal und Medizinern zur fachlichen Weiterqualifikation am Uniklinikum in Tübingen statt.

Weitere Informationen zu den Rems-Murr-Kliniken gibt es im Internet auf www.rems-murr-kliniken.de.

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Erstellt:
19. August 2020, 06:00 Uhr

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