Platz geschaffen für fünfte Klasse
Gemeinderat Aspach stimmt Interimslösung für Schülerhort und Kernzeitenbetreuung in der Gemeinschaftsschule zu
Von Renate Häussermann
ASPACH. „Die Zeit drängt“, sagte Hauptamtsleiter Rolf Kirschbaum bei der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend. Und die Räte wissen nur zu gut, dass sie sich in Sachen Erweiterung der Gemeinschaftsschule keine Zeit mehr lassen können. Um wenigstens einen Teil des Raumbedarfs anbieten zu können, hat die Verwaltung nun vorgeschlagen, die Bühne und einen Raum der Schulturnhalle umzunutzen. Kommentarlos stimmte der Gemeinderat zu. Genau genommen blieb ihm auch gar nichts anderes übrig. Aus der Conrad-Weiser-Schule in Großaspach, einst Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, ist eine Gemeinschaftsschule geworden.
Doch um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es kräftiger Investitionen. Wegen des differenzierten Unterrichtsangebots müssen zusätzliche Unterrichtsräume, Gruppenräume, ein Fachraum, ein Aufenthaltsraum, Arbeitsplätze für die Lehrkräfte und Schüler, Räumlichkeiten für den Schülerhort und die Kernzeitenbetreuung sowie die nötigen Nebenflächen geschaffen werden. Ein Platzbedarf von zusätzlich rund 1600 Quadratmetern wurde ermittelt. Mal ist von sechs Millionen Euro die Rede, ein andermal von acht Millionen Euro. Vor geraumer Zeit dachte man an eine Containerlösung. Dann wurde das leer stehende Schulgebäude in Rietenau in die Planungen einbezogen. Beide Möglichkeiten wurden verworfen. Im März dieses Jahres folgte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung, einen Planungswettbewerb für die Erweiterung der Conrad-Weiser-Schule auszuschreiben. Dieser Wettbewerb läuft momentan. Das Interesse daran scheint dem Vernehmen nach groß gewesen zu sein. Aus dem ganzen Bundesgebiet sind Bewerbungen eingegangen. Zehn Teilnehmer wurden ausgewählt. Über ihre Entwürfe und Modelle entscheidet im September ein Preisgericht.
Doch selbst dann, wenn der preisgekrönte Entwurf für den Erweiterungsbau vorliegt, kann selbiger nicht schnell genug realisiert werden. Denn zur Unterbringung der neuen fünften Klasse benötigt die Schule bereits ab dem kommenden Schuljahr Räume. Die Verwaltung schlägt dafür die bisher vom Schülerhort und der Kernzeitenbetreuung genutzten Räume vor. Beim Schülerhort sind 25 Kinder und bei der Kernzeitenbetreuung 50 Kinder angemeldet. „Beide Einrichtungen müssen separat untergebracht werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Lösung hat man in der Schulturnhalle gefunden. Dort soll die Bühne zur Kernzeitenbetreuung umgenutzt werden. Für den Schülerhort soll ein Raum unterhalb der Halle dienen.
Diesen Raum nutzte die Schule bisher als Aufenthaltsraum im Rahmen des Ganztagsbetriebs. Einen Ersatz dafür hat man noch nicht gefunden. Die Umbaukosten wurden auf 20000 Euro geschätzt. Rolf Kirschbaum, der dem Gemeinderat diese Interimslösung vorschlug, sieht darin die Möglichkeit einer kurzfristigen Realisierung. „Alle anderen Lösungen würden sich länger hinziehen“, betonte er. Die Gemeinderäte sahen dies auch so und stimmten zu.