Bahnunglück bei Riedlingen
So läuft die Bergung des Zuges
Auf der Schwäbischen Alb haben die Aufräumarbeiten nach dem Zugunglück bei Riedlingen begonnen. Wie läuft die Bergung ab? Und wie lange wird sie dauern?

© Bernd Weißbrod/dpa
Die Bergung des Regionalexpress auf der Strecke bei Riedlingen hat am Montagnachmittag begonnen.
Von Michael Bosch und Florian Dürr
In Riedlingen (Kreis Biberach) laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter. Drei Menschen sind bei dem schweren Unfall mit einem Regionalexpress am Sonntagabend ums Leben gekommen, ein Erdrutsch war wohl ursächlich dafür, dass der Zug bei Zwiefaltendorf entgleiste.
Am Montagnachmittag haben auch erste Aufräumarbeiten begonnen. Rund um den Unfallort türmen sich die Trümmer. Außerdem blockieren nach wie vor die Wagons die Strecke. Am Nachmittag wurde deshalb ein tonnenschwerer Kran auf einem Bergungszug herangeschafft.
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Fundament für Kran muss gelegt werden
Damit der teils umgekippte Zug überhaupt aufgestellt werden konnte, musste erst Schotter „vor beziehungsweise hinter der Unfallstelle“ aufgeschüttet werden, um ein festes Fundament herzustellen, erklärte Sven Vranken, Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm. Dies habe sich zunächst verzögert.
Anschließend werde versucht, die Wagons, die teils ineinander verkeilt sind, voneinander zu trennen, um sie dann aufzustellen. Ob das auf den Gleisen geschehe, oder ob man die Zugsegmente „außerhalb der Gleise auf irgend einem Feld abstellt“, sei bislang nicht bekannt, so Vranken.
Erst wenn die Wagons sich wieder in der richtigen Position befinden, könnten auch die ermittelnden Polizisten sich das Innere des Unglückszug noch einmal genauer anschauen. Unter anderem werde der Fahrtenschreiber des Regionalexpress noch gesucht, so Vranken.
Ob sich noch Personen im Zug befinden, kann die Polizei zumindest nicht ausschließen. Da niemand vermisst werde und die Suchmaßnahmen keine Hinweise auf weitere Personen ergaben, gehe die Polizei jedoch nicht davon aus, dass noch jemand gefunden werde, hieß es vor Ort.
Wie lange dauert die Bergung in Riedlingen?
Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass die Arbeiten bis mindestens Dienstagvormittag dauern. Anschließend sollen Experten die Schäden an der Strecke begutachten. „Über die Dauer der Sperrung ist eine verlässliche Aussage erst möglich, nachdem die Begutachtung der Schäden erfolgt ist“, heißt es in der DB-Mitteilung.
Die Bahn hat zwischen Munderkingen und Herbertingen einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Reisende zwischen Munderkingen, Mengen und Sigmaringen werden gebeten, sich auf bahn.de/aktuelles oder dem DB Navigator und anderen Fahrplanauskünften vor Antritt der Reise zu informieren.